Geringes, aber signifikantes Risiko für Kardiomyopathie bei ADHS-Stimulanzien festgestellt
29.03.2024 Junge Erwachsene, denen Stimulanzien zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) verschrieben werden, haben ein erhöhtes Risiko für Kardiomyopathie, wobei das Risiko mit der Dauer der Behandlung steigt. Dies geht aus einer auf der Jahrestagung des American College of Cardiology in Atlanta vorgestellten Studie hervor.
Pauline Gerard von der University of Colorado School of Medicine in Aurora und Kollegen führten eine retrospektive Kohortenstudie durch, um den Zusammenhang zwischen Kardiomyopathie und der Dauer der Einnahme von Stimulanzien bei Erwachsenen mit der Diagnose ADHS im Alter von 20 bis 40 Jahren zu untersuchen. Das Analysefenster war auf 30 Jahre nach der ADHS-Diagnose begrenzt.
Insgesamt wurden 12.759 Patientenpaare nach dem Vorliegen oder Nichtvorliegen einer Verschreibung von stimulierenden Medikamenten mit einer zehnjährigen Aufzeichnung abgeglichen.
Prävalenz einer Kardiomyopathie
Die Forscher fanden heraus, dass die Prävalenz einer Kardiomyopathie in den Gruppen, die ein Jahr lang Stimulanzien einnahmen, bei 0,36 % und in den Gruppen, die keine Stimulanzien einnahmen, bei 0,31 % lag. Diese Prävalenz stieg auf 0,72 bzw. 0,53 Prozent in den 10-Jahres-Gruppen mit und ohne Stimulanzien.
In der Stimulanziengruppe mit einjähriger Einnahme war die Wahrscheinlichkeit einer Kardiomyopathie höher (Odds Ratio: 1,17), die nach acht Jahren anstieg (Odds Ratio: 1,57) und nach 10 Jahren wieder leicht abnahm (Odds Ratio: 1,37).
„Je länger die Patienten diese Medikamente einnehmen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie eine Kardiomyopathie entwickeln, aber das Risiko dafür ist sehr gering“, so Gerard in einer Erklärung.
© arznei-news.de – Quellenangabe: The American College of Cardiology