Nutzen von Aspirin bei Lungenentzündung

Aspirin kann das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle bei Patienten mit Pneumonie (Lungenentzündung) verringern

09.07.2021 Auf dem diesjährigen European Congress of Clinical Microbiology & Infectious Diseases (ECCMID) vorgestellte Befunde zeigen, dass Acetylsalicylsäure (Aspirin) das Risiko schwerer kardiovaskulärer Ereignisse wie ischämischer Schlaganfall und Myokardinfarkt (MI-Herzinfarkt) bei Patienten mit Pneumonie (Lungenentzündung) reduzieren kann.

Schwere kardiovaskuläre Komplikationen bei Lungenentzündung

Schwere kardiovaskuläre Komplikationen sind bei Lungenentzündungen häufig und stark mit der Langzeitsterblichkeit verbunden. Die Studie von Dr. Fergus Hamilton und Kollegen von der University of Bristol, UK, untersuchte, ob Aspirin das Risiko eines ischämischen Schlaganfalls (Schlaganfall, der durch eine Verstopfung der Blutgefäße verursacht wird und etwa 80 % der Schlaganfälle ausmacht) und eines Herzinfarkts verringern kann, und ob das Medikament eine präventive Rolle in der Primärversorgung spielen könnte.

Das Team analysierte die Daten aller Patienten im Alter von über 50 Jahren mit Lungenentzündung aus dem Clinical Practice Research Datalink (CPRD), einer großen britischen Primärversorgungsdatenbank mit mehr als 61 Millionen Patienten. Als primärer Endpunkt wurde das Auftreten sowohl eines ischämischen Schlaganfalls als auch eines Herzinfarkts definiert, während eines der beiden Ereignisse, die einzeln auftraten, als sekundärer Endpunkt definiert wurde.

Reduziertes Risiko für Schlaganfall und Myokardinfarkt

Von den 48.743 Patienten, die für die Studie in Frage kamen, fanden die Forscher 8.099 Aspirin-Anwender, die mit 8.099 Nicht-Anwendern aus der ebenfalls ausgewählten Stichprobengruppe gematcht wurden.

Die Autoren fanden heraus, dass das Risiko für den primären Endpunkt (Schlaganfall und Myokardinfarkt) bei Aspirin-Anwendern im Vergleich zu Nicht-Anwendern um 36 % geringer war. Das Medikament war auch mit einem reduzierten Risiko für beide sekundären Endpunkte verbunden, wobei die Raten für ischämische Schlaganfälle und Myokardinfarkte bei Aspirin-Anwendern um 30 % bzw. 54 % niedriger waren.

Die Forscher schlussfolgern: Diese Studie liefert unterstützende Belege dafür, dass die Einnahme von Aspirin mit reduzierten ischämischen Ereignissen nach einer Lungenentzündung im Rahmen der Primärversorgung assoziiert ist. Dieses Medikament könnte eine zukünftige klinische Rolle bei der Prävention dieser wichtigen Komplikation haben.

© arznei-news.de – Quellenangabe: European Respiratory Journal (2020). DOI: 10.1183/13993003.02795-2020

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