Nebenwirkungen von Psychopharmaka

Erfahrungen, Erfahrungsberichte zu diesen Medikamenten

Psychiater müssen besser die Nebenwirkungen von Psychopharmaka überwachen

Forscher des Vereinigten Königreichs sagen, dass Psychiater in der Überwachung der Stoffwechselbedingungen besser werden müssen.

Einige Stoffwechselerkrankungen sind unter Patienten mit psychischen Krankheiten verbreitet. Neuroleptika sind auch dafür bekannt, eine Menge medizinischer Komplikationen zu verursachen. Generell haben Psychopharmaka viele Nebenwirkungen.

Zum Beispiel: 60 Prozent der Personen, die antipsychotische Medikamente bei Schizophrenie erhalten, haben hohe Cholesterin-Werte, 40 Prozent haben hohen Blutdruck, und 30 Prozent ein Stoffwechselsyndrom.

Einige Experten schätzen, dass 90 Prozent von mit Antipsychotika behandelten Patienten mindestens einen Stoffwechselrisikofaktor haben. Deshalb sollten Patienten, die psychiatrische Medikamente bekommen, unter regelmäßiger Bewachung stehen.

Die Forscher untersuchten 48 Studien (fast 300.000 Personen aus fünf Ländern) aus den Jahren 2000-2011.

Die Befunde sind online in der Zeitschrift Psychological Medicine herausgegeben worden.

Die Forscher stellten fest, dass Psychiater Blutdruck und Triglyceride bei mehr als der Hälfte der Patienten überwachten, die sich in psychiatrischer Behandlung befanden. Jedoch wurden Cholesterin-, Glucose- und Gewichtskontrollen in weniger als der Hälfte angeboten.

Die Überwachung war in den USA und dem Vereinigten Königreich für sowohl stationäre Patienten als auch ambulante Patienten ähnlich.

Laut Dr. Alex Mitchell, einem Berater und Forscher an der Universität von Leicester „hebt diese Studie hervor, dass Psychiater nicht immer die Stoffwechselkomplikationen der verschriebenen Psychopharmaka berücksichtigen. Mehrere Richtlinien heben den Bedarf nach regelmäßigen medizinischen Checks hervor, aber sogar nach der Veröffentlichung der Richtlinien sind die Überwachungsraten niedrig geblieben; besonders für jene Checks, die eine Blutprobe benötigen.

„Sogar in den meisten jüngsten Studien erhalten über ein Viertel der Patienten keine Gewichts- oder Blutdruckchecks. Eine Erklärung ist, dass die Verantwortung oft zwischen Psychiatrie und Allgemeinmedizin verloren geht. Wir empfehlen, dass die Angehörigen der Gesundheitsberufe physische Gesundheitchecks als obligatorischen Teil routinemäßiger Pflege durchführen.“

© arznei-news.de – Quelle: Psychological Medicine, August 2011

Psychiater: Positive Nebenwirkungen von Medikamenten festhalten

Es ist wichtig, Datenbanken zu schaffen, in denen Menschen mit psychischen Erkrankungen unerwartete oder unbeabsichtigte – ihre Krankheit verbessernde – Nebenwirkungen eintragen, weil es zur Entdeckung neuer pharmakologischer Behandlungen führen kann.

Zum Beispiel, zeigten sich einige Medikamente, die ursprünglich dazu bestimmt waren, gegen Infektionen zu helfen, sehr wirksam bei der Verringerung von Schizophreniesymptomen. Und erst kürzlich erwiesen sich zur Blutdrucksenkung verschriebene Beta-Blocker hilfreich bei der Behandlung von bipolarer Störung, schreiben die Autoren einer neuen Studie.

Krise in Psychopharmaka-Forschung

Studienautor Nutt weist auf die gegenwärtige „Krise“ in der Psychopharmaka-Forschung, denn es stünden keine neuen Medikamente oder Ideen in der Pipeline bei der Suche nach neuen oder besseren Medikamenten für die Behandlung von psychischen Erkrankungen. Er schlägt vor, dass die Antwort vielleicht in der allgemeinen Bevölkerung liegt.

  1. Wenn gegenwärtig einer psychisch erkrankten Person ein Medikament für ein medizinisches Problem verschrieben wird, und sie herausfindet, dass es ihr bei ihrem psychischen Problem hilft, bekommen die Forscher solche wichtigen Informationen normalerweise nicht zu sehen.
  2. Wenn psychisch Erkrankte sich mit illegalen Drogen selbst behandeln und herausfinden, dass sie ihnen helfen, gibt es derzeit keine Möglichkeit für die Forscher, darüber informiert zu werden.

Foren und Datenbanken

Nutt schlägt vor, dass öffentliche Foren und Datenbanken geschaffen werden, in denen diese Personen ihre Erfahrungen dokumentieren können. Programme, die Trends erkennen, könnten dann benutzt werden, diese Daten zu durchsuchen, und wenn irgendetwas auffällt, könnte eine Studie gestartet werden, um das Medikament oder die Droge auf Wirksamkeit zu untersuchen. Auf diese Weise kann dem Zufall etwas nachgeholfen werden, Medikamente zu finden, die psychisch Erkrankten psychopharmakologisch helfen könnten.

Nutt schlägt vor, dass Pharmaunternehmen solche Foren / Datenbanken bezahlen könnten, da sie diejenigen wären, die letztlich finanziell profitierten, wenn ihre „Kunden“ nützliche Wirkungen für die Medikamente fänden, die die Pharmakonzerne bereits herstellten.

© arznei-news.de – Quelle: Nature, November 2014

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