Einnahme von SGLT2-Hemmern und geringeres Risiko für Demenz und Parkinson-Krankheit bei Patienten mit Diabetes Typ 2
19.09.2024 Bei Patienten mit Diabetes Typ 2 ist die Einnahme von Natrium-Glukose-Cotransporter-2-Inhibitoren (SGLT2i) mit einem geringeren Risiko für das Auftreten von Demenz und Parkinson-Krankheit verbunden laut einer in Neurology veröffentlichten Studie.
Dr. Hae Kyung Kim vom Yonsei University College of Medicine in Seoul, Südkorea, und Kollegen untersuchten den Zusammenhang zwischen der Einnahme von SGLT2i und dem Risiko für das Auftreten von Demenz und Parkinson in einer retrospektiven Kohortenstudie mit 1.348.362 Teilnehmern (im Alter von 40 Jahren und älter) mit Typ-2-Diabetes, die zwischen 2014 und 2019 mit der Einnahme von Antidiabetika begannen. Eine Kohorte von 358.862 Teilnehmern wurde nach einem Propensity-Score-Matching (Verhältnis 1:1 für SGLT2i zu anderen oralen Antidiabetika [OAD]) einbezogen.
Geringeres Risiko für Alzheimer-Krankheit, vaskuläre Demenz und Parkinson
Die Forscher identifizierten 6.837 Fälle von Demenz oder Parkinson. Bei den einzelnen Endpunkten war die Einnahme von SGLT2i mit einem geringeren Risiko für Alzheimer-Krankheit (AD), vaskuläre Demenz (VaD) und Parkinson verbunden (bereinigte Hazard Ratios 0,81, 0,69 bzw. 0,80), wobei die Einnahme der Medikamente sechs Monate zurücklag. Im Vergleich zur Einnahme anderer OAD war die Einnahme von SGLT2i ebenfalls mit einem geringeren Risiko für Demenz insgesamt sowie für Demenz und Parkinson verbunden (bereinigte Hazard Ratios 0,79 bzw. 0,78).
Geschlecht, Charlson Comorbidity Index, diabetische Komplikationen, Komorbiditäten und Medikamente hatten keinen Einfluss auf den Zusammenhang zwischen der Einnahme von SGLT2i und dem verringerten Risiko für neurodegenerative Erkrankungen. Die Ergebnisse waren in einer Sensitivitätsanalyse, in der weitere bioklinische Variablen aus den Gesundheitstests berücksichtigt wurden, im Allgemeinen konsistent.
„Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass SGLT2i bei Patienten mit Diabetes Typ 2 neurologische Nutzen bieten können, obwohl zusätzliche Studien erforderlich sind, um die langfristige Stabilität dieser Beobachtungen zu validieren“, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Neurology – https://doi.org/10.1212/WNL.0000000000209805
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