- 23.05.2015 EMA-Zulassungsempfehlung – Melanom
- Nebenwirkungen
- 28.10.2015 FDA-Zulassung bei Melanomläsionen
- 20.12.2015 EU-Zulassung von T-Vec bei metastasierendem Melanom
- 04.06.2017 Schwarzer Hautkrebs: Positive Ph2-Daten zu T-Vec in Kombi mit Yervoy
- 14.09.2017 Immuntherapie-Kombination mit Pembrolizumab (Keytruda) sicher und wirksam bei Patienten mit metastasiertem Melanom … zum Artikel
EMA-Zulassungsempfehlung – Melanom
23.05.2015 Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Zulassungsbehörde (CHMP) empfiehlt die Zulassung von Imlygic Injektionslösung (1x 10e6 PFU / ml und 1 x 10E8 PFU / ml) mit der aktiven Substanz Talimogen Laherparepvec (kurz T-Vec) der Firma Amgen Europe B.V. für die Behandlung von Erwachsenen mit Melanom.
Das Medikament wird zur Zulassung für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit inoperablem metastasiertem Melanom (Stadium IIIB, IIIC und IVM1a) empfohlen, wenn keine Knochen, Gehirn, Lungen oder andere viszerale Erkrankungen vorliegen.
Talimogen Laherparepvec ist ein onkolytisches vom HSV-1 abgeleitetes Virus. Das Virus wurde modifiziert, um sich in Tumoren zu replizieren und das immunstimulatorische Protein humanes GM-CSF herzustellen, das eine systemische Antitumor-Immunreaktion und eine Effektor-T-Zellreaktion fördert.
Imlygic konnte die anhaltende Ansprechrate (DRR) im Vergleich zur GM-CSF-Behandlung erhöhen mit einer DRR von 25,2% im Vergleich zu 1,2% bei Patienten mit inoperablem Melanom.
Nebenwirkungen
Die häufigsten Nebenwirkungen sind
- Müdigkeit,
- Schüttelfrost,
- Fieber,
- Übelkeit,
- grippeähnliche Erkrankung und
- Schmerzen an der Injektionsstelle.
Imlygic sollte nicht bei Patienten zur Anwendung kommen, die stark immungeschwächt sind (z.B. Patienten mit schwerem angeborenen oder erworbenen zellulären und / oder humoralen Immundefekt).
Quelle: EMA, Okt. 2015
FDA-Zulassung bei Melanomläsionen
28.10.2015 Die US Food and Drug Administration hat Amgens Imlygic für die Behandlung von Melanomläsionen in Haut und Lymphknoten zugelassen.
Talimogen Laherparepvec ist ein genetisch modifiziertes onkolytisches virales Therapeutikum zur lokalen Behandlung von inoperablen kutanen, subkutanen und Knoten-Läsionen bei Patienten mit Melanom im Rezidiv nach der ersten Operation. IMLYGIC hat nicht das Gesamtüberleben verbessern können, noch hat es einen Effekt auf viszerale Metastasen gehabt. Das Medikament wurde von der FDA basierend auf den in einer zulassungsrelevanten Studie gezeigten therapeutischen Nutzen als erste onkolytische virale Therapie genehmigt.
Die Zulassung von IMLYGIC basierte auf Daten aus der Studie 005/05 (Optim) mit 436 Patienten mit fortgeschrittenem Melanom (Stadium IIIB, IIIC oder IV), das chirurgisch nicht resezierbar war.
Die Melanomläsionen in der Haut und Lymphknoten wurden mit Imlygic oder einer Vergleichstherapie für mindestens sechs Monate behandelt, oder bis es keine injizierbaren Läsionen mehr gab. Die Studie zeigte, dass 16,3 Prozent der Studienteilnehmer, die Imlygic erhielten, eine Größenverkleinerung ihrer Haut- und Lymphknoten-Läsionen erreichten – für mindestens sechs Monate – im Vergleich zu 2,1 Prozent der Teilnehmer der Vergleichstherapie.
© arznei-news.de – Quelle: FDA, Okt. 2015
EU-Zulassung von T-Vec bei metastasierendem Melanom
20.12.2015 Amgens Imlygic ist das erste onkolytische Immuntherapeutikum, das in der Europäischen Union für Patienten mit metastasiertem Melanom zugelassen wurde.
Das Arzneimittel, das auch als T-Vec (Talimogen laherparepvec) bekannt ist, kann bei Erwachsenen mit inoperablem Melanom eingesetzt werden, das regional oder entfernter gestreut hat (Stufe IIIB, IIIC und IVM1a) – ohne Knochen, Gehirn, Lunge oder andere viszerale Erkrankungen.
T-Vec ist ein onkolytisches Immuntherapeutikum, das direkt in das Tumorgewebe injiziert wird und dann repliziert, bis die Membranen der Krebszellen platzen, wodurch sie zerstört werden. Das in diesen Zellen enthaltende Virus wird dann lokal ins Tumorgewebe zusammen mit Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierenden Faktor (GM-CSF) freigesetzt. GM-CSF ist ein Wachstumsfaktor weißer Blutkörperchen, den das Virus exprimiert, und so die Tumorzellen im ganzen Körper tötet.
Die Daten einer klinischen Studie zeigten eine 50% oder größere Reduktion der Größe bei 64% der injizierten Tumoren, ein Drittel der nicht-injizierten viszeralen Tumoren und 15% der viszeralen Tumoren wurden ebenfalls um mindestens 50% reduziert. Außerdem gab es 35 Melanom-bezogene Operationen während dieser Studie, von denen 30% erfolgreich alle Resterkrankungen entfernten.
In der Studie 005/05 erreichten die Patienten eine Gesamtansprechrate von 40,5%, wenn sie mit Imylgic behandelt wurden, im Vergleich zu 2,3% mit GM-CSF, während das mediane Gesamtüberleben 41,1 Monate gegenüber 21,5 Monate betrug.
Die Nebenwirkungen Müdigkeit, Schüttelfrost, Fieber, Übelkeit, grippeähnliche Erkrankung und Schmerzen an der Injektionsstelle waren die am häufigsten berichteten unerwünschten Ereignisse, von denen 98% als leicht bis mittelschwer eingestuft wurden.
© arznei-news.de – Quelle: Amgen, Dez. 2015
Schwarzer Hautkrebs: Positive Ph2-Daten zu T-Vec in Kombination mit Yervoy
04.06.2017 Amgen hat neue Daten aus der Phase-2-Studie ‚264 veröffentlicht, in der Imlygic (Wirkstoff Talimogen-Laherparepvec oder T-Vec) in Kombination mit dem Immun-Checkpoint-Inhibitor Yervoy (Wirkstoff Ipilimumab) die objektive Ansprechrate (ORR) mehr als verdoppelte.
Objektives Ansprechen bei schwarzem Hautkrebs
Die ORR war definiert als der Anteil der Patienten mit einer Größenreduktion des Tumors verglichen mit Yervoy allein bei Patienten mit nicht resezierbarem Stadium IIIB-IV Melanom; die Kombination erreichte damit den primären Endpunkt der Studie.
Die Analyse ergab, dass 38,8 Prozent der Patienten, die mit Imlygic plus Yervoy behandelt wurden, ein objektives Ansprechen erreichten – im Vergleich zu 18 Prozent der Patienten unter Yervoy allein (Odds Ratio = 2,9; 95 Prozent CI: 1,5, 5,5, p = 0,002).
Die Patienten im Kombi-Arm erreichten im Vergleich zu Ipilimumab allein die doppelte Ansprechrate (13,3 Prozent gegenüber 7 Prozent). Die Ergebnisse wurden auf der 53. Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) präsentiert.
Viszerale Läsionen
Das Ansprechen beschränkte sich nicht auf Läsionen, in die direkt injiziert wurde. Bei Patienten mit viszeralen Erkrankungen, die mit Talimogen-Laherparepvec plus Ipilimumab behandelt wurden, erreichten 35 Prozent eine Verringerung der Größe der viszeralen Läsionen um mindestens 50 Prozent.
Die Rate betrug 14 Prozent bei Patienten im Yervoy-Arm. Die Patienten im Imygic plus Yervoy-Arm erreichten ein medianes progressionsfreies Überleben (PFS) von 8,2 Monaten (Median-Follow-up 68 Wochen) gegenüber 6,4 Monaten im Yervoy-Arm. Der Effekt war allerdings nicht statistisch signifikant (HR = 0,83, 95% CI, p = 0,35); die PFS-Analyse war aber nicht ereignisgesteuert und läuft noch, wobei nur etwa 50 Prozent der PFS-Ereignisse zu diesem Zeitpunkt gemeldet worden waren.
Nebenwirkungen von T-Vec + Ipilimumab
Die häufigsten Nebenwirkungen im T-Vec plus Ipilimumab-Arm waren Müdigkeit (59 Prozent gegenüber 42 Prozent), Schüttelfrost (53 Prozent gegenüber 3 Prozent) und Durchfall (42 Prozent gegenüber 35 Prozent).
Die Auswertung des Gesamtüberlebens (OS) wird fortgesetzt und weiterhin überwacht.
CD8+ T-Zelldichte
Darüber hinaus folgten diesen auf dem 13. Congress of the European Association of Dermato Oncology präsentierten Ergebnissen neue Zwischendaten aus einer Phase-2-Biomarker-Studie, die die CD8+ T-Zelldichte in Biopsien von Patienten mit nicht resezierbaren Stadium IIIB-IVM1c-Melanomen untersuchten, die mit Imlygic behandelt wurden.
Die Studie zeigte eine signifikante vierfache mittlere Zunahme der intratumoralen CD8+ Zelldichte bei nicht injizierten Melanomläsionen unter 32 abgeglichenen Biopsiepaaren, die am Ausgangswert und nach zwei Dosen von Imylgic gesammelt wurden.
Die Response-Rate stand im Einklang mit anderen T-Vec-Monotherapie-Studien und das Sicherheitsprofil stand im Einklang mit dem bereits bekannten von Talimogen-Laherparepvec, berichtet das Unternehmen.
© arznei-news.de – Quelle: Amgen, Juni 2017