Apalutamid sicher bei Prostatakrebs unter aktiver Überwachung

Größere Anzahl negativer Nachbehandlungsbiopsien bei Männern mit höherem genomischen Ausgangsrisikowert

Apalutamid sicher bei Prostatakrebs unter aktiver Überwachung

19.01.2023 Bei Männern mit Prostatakrebs mit niedrigem bis mittlerem Risiko, die sich unter aktiver Überwachung (Active Surveillance) befinden, ist die Rate negativer erneuter Biopsien nach einer 90-tägigen Behandlung mit Apalutamid hoch laut einer im Journal of Urology veröffentlichten Studie.

Dr. Michael T. Schweizer von der University of Washington in Seattle und Kollegen führten eine offene, einarmige Phase-II-Studie durch, in der 90 Tage lang täglich oral eingenommenes Apalutamid bei Männern mit Prostatakrebs mit niedrigem bis mittlerem Risiko unter aktiver Überwachung untersucht wurde. Als primäres Ziel wurde der Prozentsatz der Patienten mit einer negativen Biopsie unmittelbar nach der Behandlung untersucht.

  • Von den 22 Männern, die die 90-tägige Behandlung mit Apalutamid mit einer Nachbehandlungsbiopsie abschlossen, hatten 15 eine Erkrankung des Grades 1 und die anderen eine Erkrankung des Grades 2; sieben hatten eine Erkrankung mit günstigem bis mittlerem Risiko (30 Prozent).
  • Die Forscher stellten fest, dass bei der Nachbehandlungsbiopsie bei 13 der Patienten (59 Prozent) kein Restkrebs vorhanden war.
  • Im Median vergingen 364 Tage bis zur ersten positiven Biopsie.
  • Eine minimale und vorübergehende Wirkung von Apalutamid auf die Lebensqualität wurde festgestellt.
  • Eine größere Anzahl negativer Biopsien nach der Behandlung wurde bei denjenigen beobachtet, die einen höheren genomischen Basis-Risikoscore im Decipher-Risikoklassifikator aufwiesen.

„Bemerkenswerterweise schienen nicht nur Patienten mit niedrigem Risiko zu profitieren, sondern wir sahen auch günstige pathologische Effekte bei Patienten mit höheren Risikomerkmalen (d. h. Erkrankung der Gruppe 2, hohes genomisches Risiko) – was darauf hindeutet, dass Männer mit einem erhöhten Risiko für eine lokale Behandlung von diesem Ansatz profitieren könnten“, schreiben die Autoren.

© arznei-news.de – Quellenangabe: The Journal of Urology – doi.org/10.1097/JU.0000000000003038

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