Dapagliflozin (Forxiga) bei akutem Herzversagen

Wirksamkeit und Sicherheit von Dapagliflozin bei Patienten mit akutem Herzversagen

Dapagliflozin (Forxiga) bei akutem Herzversagen

27.04.2024 Eine multizentrische Studie unter der Leitung des Vanderbilt University Medical Center (VUMC) und des Lipscomb University College of Pharmacy in Nashville hat eine potenzielle neue Behandlung für akutes Herzversagen, eine der häufigsten Ursachen für Krankenhausaufenthalte und Todesfälle, identifiziert.

Das Medikament – Dapagliflozin (Forxiga) – wurde ursprünglich für die Behandlung von Typ-2-Diabetes zugelassen. Inzwischen hat sich jedoch gezeigt, dass es das Risiko von Krankenhausaufenthalten wegen Herzinsuffizienz (Herzversagen) und Todesfällen bei Patienten mit schwerwiegenden Gesundheitsproblemen wie Herz- und chronischen Nierenerkrankungen und erhöhtem kardiovaskulärem Risiko verringert.

In einem im Journal of the American College of Cardiology veröffentlichten Bericht stellten die Forscher fest, dass Dapagliflozin auch für Patienten von Nutzen ist, die wegen akutem Herzversagen in ein Krankenhaus eingewiesen wurden. Das Medikament verbessert die Diurese, d. h. die Ausscheidung überschüssiger Flüssigkeit aus der Lunge, und kann so die Stauung lindern und den Krankenhausaufenthalt verkürzen.

„Wir haben die Sicherheit und Wirksamkeit der Verabreichung von Dapagliflozin innerhalb des ersten Tages nach der Krankenhauseinweisung bei akuter Herzinsuffizienz nachgewiesen“, sagte Studienautor Zachary Cox von der Lipscomb University. Dies „wird internationale Auswirkungen auf die Behandlung der akuten Herzinsuffizienz haben“.

Die Studie

Innerhalb von 24 Stunden nach der Aufnahme wegen akuter Herzinsuffizienz wurden die Patienten nach dem Zufallsprinzip entweder mit Dapagliflozin oder mit einem herkömmlichen Diuretikum behandelt.

Die frühzeitige Verabreichung von Dapagliflozin verbesserte zwar nicht die Effizienz der gewichtsbasierten Diuretika im Vergleich zur konventionellen Behandlung, doch traten bei den Patienten, die das Medikament erhielten, keine vermehrten unerwünschten Ereignisse auf, sie waren kürzer auf eine intravenöse Diurese angewiesen und wurden während des fünftägigen Studienzeitraums schneller entlassen.

Die Studie zeigt die Sicherheit und Wirksamkeit eines Medikaments, mit dem bereits während des Krankenhausaufenthalts begonnen wird und das nach der Entlassung weiter verschrieben wird, um eine optimale ambulante Therapie zu erreichen und die Wahrscheinlichkeit einer Wiederaufnahme zu verringern, schreiben die Studienautoren.

© arznei-news.de – Quellenangabe: Journal of the American College of Cardiology (2024). DOI: 10.1016/j.jacc.2024.02.009

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