Netarsudil (Handelsnamen sind Rhokiinsa, Roclanda) ist ein Medikament zur Behandlung des Glaukoms.
- 30.08.2019 Netarsudil senkt den Augeninnendruck bei Glaukom, okulärer Hypertension und Bluthochdruck
- 20.09.2019 EU: Glaukom / okuläre Hypertension – CHMP-Zulassungsempfehlung für Rhokiinsa
- 26.11.2019 Erhöhter Augeninnendruck bei primärem Offenwinkelglaukom oder okulärer Hypertension: EU-Zulassung für Rhokiinsa
Netarsudil senkt den Augeninnendruck bei Glaukom, okulärer Hypertension und Bluthochdruck
30.08.2019 Netarsudil ophthalmische Lösung (0,02 Prozent; einmal täglich) reduzierte signifikant den mittleren Augeninnendruck (IOP) bei Patienten mit Offenwinkelglaukom oder okulärer Hypertension laut einer im American Journal of Ophthalmology veröffentlichten Studie.
Studie – Dosierung
In einer doppelblinden randomisierten Phase-3-Nicht-Unterlegenheitsstudie behandelten Albert S. Khouri von der Rutgers New Jersey School of Medicine in Newark und Kollegen Patienten mit Offenwinkelglaukom oder okulärer Hypertension (Basis-Augeninnendruck >20 bis <30 mm Hg um 8:00 Uhr morgens) entweder mit Netarsudil ophthalmische Lösung 0,02 Prozent einmal täglich (186 Patienten) oder Timololol ophthalmische Lösung 0,5 Prozent zweimal täglich (186 Patienten).
Wirksamkeit
Die Forscher fanden heraus, dass tägliches Netarsudil dem zweimal täglich verwendeten Timolol nicht unterlegen war – mit einer mittleren behandelten IOP-Range von 16,3 bis 17,9 mm Hg für Netarsudil und 16,7 bis 17,6 mm Hg für Timolol (mittlere Verringerungen gegenüber dem Ausgangswert von 3,9 bis 4,7 mm Hg bzw. 3,8 bis 5,2 mm Hg).
Netarsudil zeigte bei Patienten mit Basis-Augeninnendruck <27 mm Hg und <30 mm Hg in vordefinierten Sekundäranalysen eine Nicht-Unterlegenheit gegenüber Timolol.
Bei Netarsudil hielten die Augeninnendruck-senkenden Effekte während der sechsmonatigen Behandlung an.
Nebenwirkungen
Beide Medikamente hatten keine behandlungsbedingten schwerwiegenden Nebenwirkungen.
Für Timolol wurde bei allen Studienvisiten statistisch signifikante Verringerungen der mittleren Herzfrequenz beobachtet.
Bei den mit Netarsudil behandelten Patienten war das häufigste okuläre Nebenwirkungsereignis konjunktivale Hyperämie (47,9 Prozent), die meist leicht war.
© arznei-news.de – Quellenangabe: American Journal of Ophthalmology – DOI: https://doi.org/10.1016/j.ajo.2019.03.002