Studie verglich Medikamente zur Verringerung des kardiovaskulären Risikos bei Menschen mit rheumatoider Arthritis
06.12.2022 Menschen mit rheumatoider Arthritis haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Studien zeigen, dass das Risiko für Herz-Kreislauf-Ereignisse wie Herzinfarkt und Schlaganfall um etwa 50 Prozent steigt.
Einige Immunmodulatoren, die Entzündungen hemmen, können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Allgemeinbevölkerung nachweislich senken.
Forscher des Brigham and Women’s Hospital leiteten ein Konsortium, das eine randomisierte klinische Studie mit Menschen mit rheumatoider Arthritis durchführte, um die Auswirkungen von zwei entzündungshemmenden Strategien zu bewerten.
Alle 115 Patienten in der Studie hatten eine mäßige oder hohe Krankheitsaktivität, obwohl sie niedrig dosiertes Methotrexat einnahmen. Die Teilnehmer nahmen weiterhin Methotrexat ein und erhielten nach dem Zufallsprinzip zusätzlich einen TNF-Inhibitor (TNFi) oder Hydroxychloroquin und Sulfasalazin (Dreifachtherapie).
Die beiden Behandlungsgruppen waren mit einem Durchschnittsalter von 58 Jahren, 71 % Frauen, 57 % Seropositiven und einem Ausgangswert für die Krankheitsaktivität in 28 Gelenken von 4,8 (IQR 4,0 bis 5,6) ausgewogen.
In beiden Gruppen kam es zu einem statistisch signifikanten Rückgang der Krankheitsaktivität und der arteriellen Entzündung, wobei keine Unterschiede zwischen den Gruppen festgestellt wurden.
„Unsere Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, klinische Studien speziell an Patienten mit rheumatoider Arthritis und nicht an der Allgemeinbevölkerung durchzuführen“, sagte Studienautor Daniel H. Solomon vom Fachbereich für Rheumatologie, Entzündungen und Immunologie.
„Frühere Studien in der Allgemeinbevölkerung haben gezeigt, dass verschiedene Immunmodulatoren unterschiedliche Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-Risiko haben, aber in unserer Studie führten zwei verschiedene Immunmodulatoren-Behandlungsstrategien zu einer ähnlichen Verringerung des Herz-Kreislauf-Risikos.“
© arznei-news.de – Quellenangabe: Annals of the Rheumatic Diseases Published Online First: 30 November 2022. doi: 10.1136/ard-2022-223302
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