Sertindol: Wirkung – Nebenwirkungen

Wirkstoff: Sertindol
Wirkung auf die Psyche: antipsychotisch.
Es ist ein atypisches Antipsychotikum.
Einordnung unter: Psycholeptika, Antipsychotika.
ATC-Code ist N05AE03.
Medikamente, die den Wirkstoff Sertindol enthalten: Serdolect.
Sertindol wird zur Behandlung der Schizophrenie eingesetzt.
1998 musste die Fa. Promonta/Lundbeck Serdolect® (Sertindol) nach 18 Monaten wieder vom Markt nehmen, da kardiale Nebenwirkungen mit Todesfolge aufgetreten waren; 2006 wurde es unter Auflagen (insbesondere EKG-Kontrollen) als Zweitlinientherapie wieder zugelassen.
Mögliche Nebenwirkungen
Mögliche Nebenwirkungen bei Sertindol:
Sehr häufig:
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- Schnupfen/verstopfte Nase
Häufige Nebenwirkungen
- Schwindel, Fehlempfindungen der Haut (Ameisenlaufen, Kribbeln)
- Gewebeschwellungen (ödeme), Gelegentlich bestimmte schwere Herzrhythmusstörungen
- Kreislaufstörungen beim Aufstehen oder Lagewechsel
- Mundtrockenheit
- Atemnot
- Samenergussstörungen (vermindertes Samenvolumen)
- Gewichtszunahme, QT-Verlängerung im EKG, rote und/oder weiße Blutkörperchen im Urin
Gelegentliche Nebenwirkungen unter Sertindol:
- kurzdauernder Bewußtseinsverlust (Ohnmacht), Krämpfe, Bewegungsstörungen
- erhöhter Blutzucker
Gegenanzeigen, Warnhinweise bei Sertindol
Sollte nicht während der Schwangerschaft angewendet werden; Kontraindiziert.
Während der Stillzeit: Kontraindiziert.
Gegenanzeigen: Bradykardie – unter 50 Schläge pro Minute, EKG-Veränderungen – verlängertes QT-Intervall, Elektrolytstörung, Herzdekompensation, Herzhypertrophie, Herzinsuffizienz, klinisch relevante in der Vorgeschichte Herzkreislaufstörung oder Herzkrankheit, Herzrhythmusstörungen, unbehandelte Hypokaliämie;
nicht mit Medikamenten kombinieren, die Kaliummangel hervorrufen können; vor Behandlungsbeginn Kaliumspiegel ausgleichen.
Kombination meiden mit Arzneimitteln, die das QT-Intervall signifikant verlängern können: Antiarrhythmika wie Amiodaron, Chinidin, Dofetilid oder Sotalol, Neuroleptika wie Thioridazin, Makrolide wie Erythromycin, Antihistaminika wie Astemizol oder Terfenadin oder Gyrasehemmer wie Gatifloxacin oder Moxifloxacin sowie Cisaprid, Lithium u.a.,
ferner mit Arzneimitteln, die CYP 3A hemmen, wie systemische Azolantimykotika, Makrolide, Protesasehemmer und Kalzimantagonisten wie Diltiazem und Verapamil sowie Cimetidin: kontraindiziert.
Schwere Leberinsuffizienz, Magnesium-Mangel – unbehandelte Hypomagnesiämie, QT-Syndrom – angeborenes oder in der Familienanamnese sowie erworbenes mit QTc-Intervall über 450 msek (Männer) bzw. über 470 msek (Frauen),
Überempfindlichkeit gegen Sertindol oder einen der sonstigen Bestandteile.
Nur vorsichtig, überwacht und/oder geringer dosiert einsetzen von Sertindol bei: Alter über 65 Jahre oder unter 18 Jahren, Diabetes mellitus, Epilepsie, angeborene Galaktoseintoleranz / Laktasemangel / Glukose-Galaktose-Malabsorption – auf Hilfsstoffe achten, Hypotonie, Krampfanfälle in Vorgeschichte, Parkinson-Syndrom.