Acetylcholinesterase-Hemmer bei Schizophrenie

Metaanalyse untersuchte Wirksamkeit von Acetylcholinesterase-Blockern bei kognitiven Beeinträchtigungen von Schizophrenen

16.01.2019 Können Acetylcholinesterase-Hemmer die kognitiven Funktionsstörungen bei Schizophrenen lindern?

Viele Patienten mit Schizophrenie haben Probleme auf sozialer und funktionaler Ebene, d.h. sie haben große Schwierigkeiten bei der Durchführung von Alltagsaktivitäten, die von der Körperpflege über die Verwaltung ihrer Finanzen bis hin zur Aufrechterhaltung eines stabilen sozialen Netzwerks, der Partnerschaft oder dem Verbleib in einem Job reichen.

Und das kann man nicht behandeln, erklärt Arantzazu Zabala vom Fachbereich Psychologie mit Schwerpunkt Neuropsychologie an der Universität Baskenland, Spanien im Fachblatt Journal of Psychopharmacology.

Seit dem Jahr 2000 hat sich herausgestellt, dass es die kognitiven Beeinträchtigungen sind, die am meisten mit funktionellen Defiziten verbunden sind, und seitdem hat die wissenschaftliche Fachwelt zur Bekämpfung dieser Defizite eine breite Palette von Behandlungsmethoden entwickelt, einschließlich kognitiver Stimulationsmittel, erklärt Zabala.

Acetylcholinesterase-Blocker als Zusatztherapie

Dies sind Medikamente, die, wenn sie der routinemäßigen, antipsychotischen Behandlung hinzugefügt werden, die kognitiven Beeinträchtigungen der Patienten umkehren oder bis zu einem gewissen Grad reduzieren können.

Neun klinische Medikamentenstudien aus der ganzen Welt wurden in einer neuen Forschungsarbeit analysiert. In den Studien mit Patienten mit Schizophrenie wurden drei Acetylcholinesterase-Inhibitoren (Deonepezil, Galantamin und Rivastignin) eingesetzt, die bei der Verbesserung der kognitiven Beeinträchtigungen von Patienten mit Alzheimer sehr wirksam sind.

Keine ausreichenden Belege für Wirksamkeit als kognitive Verstärker

Die Forscher erklären, dass es derzeit keine ausreichenden Belege gibt, um Acetylcholinesterase-Hemmer als kognitiven Verstärker für Patienten mit Schizophrenie empfehlen zu können. Tatsächlich sind zahlreiche Einschränkungen in der Analyse der neun untersuchten Medikamenten-Studien aufgetaucht, und verschiedene Verbesserungen für Studien dieser Art müssen angewendet werden.

Sechs randomisierte kontrollierte Studien (n=219) zeigten, dass Acetylcholinesterase-Hemmer die Verarbeitungsgeschwindigkeit verbessern (standardisierte mittlere Differenz -0,52; p-Wert=0,0002).

Acht randomisierte kontrollierte Studien (n=252) beobachteten jedoch, dass Placebo besser war als Acetylcholinesterasehemmer im Aufmerksamkeitsbereich (-0,43; p-Wert=0,005) und acht randomisierte kontrollierte Studien (n=273) fanden keine Unterschiede beim Arbeitsgedächtnis (-0,14, p-Wert=0,47).

© arznei-news.de – Quellenangabe: Journal of Psychopharmacology – https://doi.org/10.1177/0269881118805496

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