Antibiotika: Nierensteine, Nephrolithiasis

Antibiotika und Fehlbildungen, die Darmflora, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, bei Darmkrebs-Operationen, Nierensteine, Nephrolithiasis

Orale Antibiotika stehen mit erhöhtem Risiko für Nierensteine in Verbindung

11.05.2018 Der Einsatz von oralen Antibiotika ist mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Nephrolithiasis verbunden laut einer im Journal of the American Society of Nephrology veröffentlichten Studie.

Dr. Gregory Tasian vom Children’s Hospital of Philadelphia und Kollegen bewerteten den Zusammenhang zwischen 12 Klassen oraler Antibiotika und dem Auftreten von Nierensteinen bei 25.981 Patienten (Kinder und Erwachsene) mit Nephrolithiasis und 259.797 Kontrollteilnehmern abgestimmt nach Alter, Geschlecht und Arztpraxis (innerhalb von 641 allgemeinen britischen Praxen) zum Zeitpunkt der Diagnose (Indexdatum; 1994 bis 2015).

Die Forscher fanden heraus, dass die Exposition gegenüber einer von fünf verschiedenen Antibiotikaklassen drei bis zwölf Monate vor dem Indexdatum mit Nephrolithiasis verknüpft war.

Lister der betroffenen Antibiotika

Das bereinigte Odds Ratio betrug

  • 2,33 (also eine Erhöhung der Wahrscheinlichkeit des Eintretens um 233% gegenüber den Kontrollteilnehmern) für Sulfonamide,
  • 1,88 für Cephalosporine,
  • 1,67 für Fluorchinolone,
  • 1,70 für Nitrofurantoin / Methenamin und
  • 1,27 für Breitband-Penicilline.

Die Stärke dieser Assoziationen war am größten bei Expositionen im jüngeren Alter (P < 0,001) und drei bis sechs Monate vor dem Indexdatum (P < 0,001), wobei alle Penicilline mit Ausnahme von Breitband-Penicillinen drei bis fünf Jahre nach der Exposition statistisch signifikant blieben.

Diese Ergebnisse haben Auswirkungen auf die Krankheitspathogenese und die steigende Auftretenshäufigkeit von Nephrolithiasis, insbesondere bei Kindern, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Journal of the American Society of Nephrology – doi: 10.1681/ASN.2017111213

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