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Antivirale Medikamente scheinen keinen Einfluss auf die Sterblichkeit von COVID-19-Patienten zu haben
05.12.2020 Bei stationär behandelten Patienten mit COVID-19 scheinen Remdesivir, Hydroxychloroquin, Lopinavir und Interferon keine oder nur geringe Auswirkungen auf die Mortalität (Sterblichkeit) zu haben. Dies geht aus einer Studie im New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie hervor.
Hongchao Pan von der Universität Oxford in Grossbritannien und Kollegen untersuchten die Sterblichkeit im Krankenhaus in vier paarweisen Vergleichen von jedem der vier Studienmedikamente (Remdesivir, Hydroxychloroquin, Lopinavir und Interferon beta-1a) und deren Kontrollen bei stationären Patienten mit COVID-19. Insgesamt wurden 11.330 Erwachsene in 405 Krankenhäusern in 30 Ländern nach dem Zufallsprinzip den Behandlungsmedikamenten zugeteilt.
Die Forscher fanden heraus, dass zur Mitte der Behandlung die Adhärenz (Therapietreue) bei 94 bis 96 Prozent lag. Insgesamt wurden 1.253 Todesfälle berichtet. Die 28-Tage-Mortalität nach Kaplan-Meier lag bei 11,8 Prozent: 39,0 Prozent, wenn der Patient beatmet wurde, bzw. 9,5 Prozent, wenn er nicht beatmet wurde.
Die Ratenverhältnisse bei den Todesfällen gegenüber den Kontrollen betrugen
- 0,95 (P = 0,50) für Patienten, die Remdesivir erhielten;
- 1,19 (P = 0,23) für Patienten, die Hydroxychloroquin erhielten;
- 1,00 (P = 0,97) für Patienten, die Lopinavir erhielten; und
- 1,16 (P = 0,11) für Patienten, die Interferon beta-1a erhielten.
Keines der antiviralen Medikamente verringerte die Krankenhausmortalität, den Beginn der Beatmung oder die Dauer des Krankenhausaufenthalts.
Die Gesamtergebnisse der getesteten Schemata reichen aus, um auf der Grundlage kleinerer oder nicht randomisierter Studien frühe Hoffnungen zu widerlegen, dass eines dieser antiviralen Medikamente die stationäre Sterblichkeit, den Beginn der mechanischen Beatmung oder die Dauer des Krankenhausaufenthalts erheblich verringern würde, schließen die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: New England Journal of Medicine – DOI: 10.1056/NEJMoa2023184.