Acetylsalicylsäure (Aspirin) gegen Brustkrebs

KurzInfo

News zu Aspirin gegen Brustkrebs

Reduziertes Brustkrebsrisiko bei Frauen mit Diabetes

09.06.2017 Eine neue Studie über 14 Jahre mit fast 149.000 Frauen mit Diabetes zeigte eine insgesamte Reduktion des Brustkrebs-Risikos um 18% bei Frauen, die niedrig dosiertes Aspirin nahmen.

Studiendesign und Ergebnisse sind in einem Artikel im Journal of Women’s Health von Mary Ann Liebert, Inc. veröffentlicht worden.

In dem Artikel mit dem Titel „Niedrig dosiertes Aspirin reduziert Brustkrebs Risiko bei Frauen mit Diabetes“ definierten die Forscher Yi-Sun Yang, MD, PhD, Chien-Ning Huang, MD, PhD und Coautoren vom Chung Shan Medical University Hospital und der Hung Kuang University, Taichung, Taiwan niedrig dosiertes Aspirin als eine Einnahme von 75-165 mg täglich.

Die Forscher berichteten, dass eine hohe kumulative Dosis Acetylsalicylsäure über die 14-jährige Studienzeit das Brustkrebs Risiko um 47% senkte, während niedrige und mittlere kumulative Dosen das Risiko nicht reduzierten.

Frauen mit Typ-2-Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs, und diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die gleiche niedrig dosierte Menge Aspirin, die viele dieser Frauen nehmen, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verhindern, auch ihr Risiko für Brustkrebs verringern, sagte Susan G. Kornstein, Chefredakteurin von Journal of Women’s Health.
© arznei-news.de – Quelle: Journal of Women’s Health – http://dx.doi.org/10.1089/jwh.2016.6040, Juni 2017

Aspirin kann einigen Brustkrebs-Patientinnen helfen, aber Veränderungen in der DNA könnten anderen schaden

12.08.2019 Frühere Studien haben gezeigt, dass einige Frauen, die Aspirin (Acetylsalicylsäure) einnahmen und später mit Brustkrebs diagnostiziert wurden, eine längere Lebenserwartung hatten – was mit den entzündungshemmenden Wirkungen des Medikaments auf den Körper zusammenhängen könnte.

Allerdings schien ein Teil der Aspirin-Nutzerinnen mit Brustkrebs ein höheres Sterberisiko nach der Brustkrebs-Diagnose zu haben.

Laut einer in Cancer publizierten Studie von Forschern der University of North Carolina an der Chapel Hill Gillings School of Global Public Health könnte der Grund für diesen Umkehreffekt durch DNA-Methylierung von Genen in Brustkrebstumoren oder peripherem Blut erklärt werden.

Das Team analysierte die Daten von 1.266 Frauen mit Brustkrebs, die auf spätere Mortalität beobachtet wurden, der Long Island Breast Cancer Study.

Unterschiedliches Sterberisiko abhängig von BRCA1

Die Gesamtmortalität nach Brustkrebs-Diagnose war um 67% erhöht bei denjenigen Frauen, die mindestens einmal pro Woche für sechs Wochen Aspirin bis zur Diagnose eingenommen hatten und einen methylierten Tumorpromotor des Brustkrebsgens 1, bekannt als BRCA1 (BReast CAncer 1, early-onset), aufwiesen.

Die Mortalität bei Aspirin-Anwenderinnen mit unmethyliertem Tumorpromotor BRCA1 und Progesteron-Rezeptor-(PR)-Genen sowie mit lang gestreuten Elementen-1 der globalen Hypermethylierung sank um 22-40%.

Diese Ergebnisse deuten auf reale Unterschiede im Sterberisiko bei Brustkrebs in den Patientengruppen mit diesen unterschiedlichen Methylierungsprofilen in der Tumorgewebs-DNA und peripherer Blut-DNA hin, schreiben die Studienautoren um Tengteng Wang.

Das Forscherteam weist auf die Notwendigkeit hin, die möglichen Auswirkungen – gut oder schlecht – von Aspirin auf bestimmte Brustkrebspatientinnen aufgrund ihrer DNA-Methylierungsprofile weiter zu untersuchen.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Cancer – https://doi.org/10.1002/cncr.32364