Lungenkrebs mit Hirnmetastasen: Atezolizumab, Carboplatin u. Pemetrexed vielversprechend

Atezolizumab plus Carboplatin und Pemetrexed erwies sich als vielversprechend bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) mit unbehandelten Hirnmetastasen

Lungenkrebs mit Hirnmetastasen: Atezolizumab, Carboplatin u. Pemetrexed vielversprechend

11.09.2021 Die Behandlung mit Atezolizumab plus Carboplatin und Pemetrexed war sicher und führte zu einem vielversprechenden Nutzen hinsichtlich der Progression im Gehirn bei Patienten mit nicht-squamösem nicht-kleinzelligen Lungenkrebs mit unbehandelten und asymptomatischen Gehirnmetastasen. Die Studie wurde auf der IASLC 2021 World Conference on Lung Cancer vorgestellt.

Laut Dr. Ernest Nadal vom Katalanischen Institut für Onkologie/IDIBELL, L’Hospitalet, Barcelona, Spanien, waren Patienten mit unbehandelten Hirnmetastasen in klinischen Studien zur Erstlinienbehandlung mit der Kombination aus Chemotherapie und Immun-Checkpoint-Inhibitoren bisher ausgeschlossen oder unterrepräsentiert.

Die Studie

Um die Sicherheit und Wirksamkeit von Chemotherapie plus Atezolizumab bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) mit asymptomatischen, unbehandelten Hirnmetastasen zu untersuchen, rekrutierten Dr. Nadal und seine Kollegen an 11 klinischen Standorten 40 Patienten mit nicht-squamösem NSLC im Stadium IV ohne EGFR- oder ALK-Genveränderungen mit unbehandelten Hirnmetastasen. Alle teilnehmenden Patienten waren zuvor nicht mit einer Chemotherapie behandelt worden.

Die Patienten erhielten Carboplatin und Pemetrexed plus Atezolizumab alle drei Wochen über vier bis sechs Zyklen, gefolgt von einer Erhaltungstherapie mit Pemetrexed plus Atezolizumab bis zum Fortschreiten der Erkrankung oder bis zu maximal zwei Jahren. Ko-primäre Endpunkte waren die Sicherheit und das vom Studienleiter bewertete progressionsfreie Überleben nach 12 Wochen.

Wirksamkeit, Ansprechen

Nach 12 Wochen zeigten 16 (40 %) Patienten ein Ansprechen und 19 (47,5 %) zeigten eine stabile Erkrankung im zentralen Nervensystem, während 19 (47,5 %) ein systemisches Ansprechen aufwiesen. Nur bei vier Patienten gab es eine Diskordanz zwischen dem Ansprechen im zentralen Nervensystem und dem systemischen Ansprechen (zwei mit partieller Erkrankung im Gehirn und partiellem Ansprechen im Körper und zwei mit stabiler Erkrankung im Gehirn und partieller Erkrankung im Körper).

Nach 12 Wochen betrug die insgesamte progressionsfreie Überlebensrate 60 % und die Toxizität von Grad 3-4 27,5 %. Das intrakranielle bzw. systemische progressionsfreie Überleben betrug 6,9 Monate (95% CI 4,7-12,1) bzw. 8,9 Monate (95% CI 6,7-13,8).

Sicherheit, Nebenwirkungen

Die Behandlung wurde gut vertragen, und es wurden keine Toxizitäten des Grades 5 beobachtet. Zu den behandlungsbedingten unerwünschten Ereignissen vom Grad 3 bei 5 % oder mehr der Patienten gehörten Anämie (8 Patienten), Rückenschmerzen (4 Patienten), Thrombozytopenie (zwei Patienten) sowie Dyspnoe, Pneumonitis und ALT (jeweils 1 Patient). Bei drei Patienten traten behandlungsbedingte Nebenwirkungen des Grades 4 auf, nämlich Thrombozytopenie, Neutropenie und Halluzinationen.

Die Behandlung mit Atezolizumab plus Carboplatin und Pemetrexed war sicher und führte bei Patienten mit nicht-squamösem NSCLC mit unbehandelten und asymptomatischen Hirnmetastasen zu einem vielversprechenden progressionsfreien Überleben hinsichtlich des Krebses im Gehirn, so Dr. Nadal.

© arznei-news.de – Quellenangabe: IASLC 2021 World Conference on Lung Cancer

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