Niraparib (ursprünglich MK-4827; Handelsname Zejula; in Kombination mit Abirateron: Akeega) ist ein oral wirksamer von Tesaro entwickelter PARP-Inhibitor (niedermolekulare Verbindung) zur Behandlung von Eierstockkrebs. Es ist ein Inhibitor von PARP1 und PARP2. Sicherheit, Nebenwirkungen
Erfahrungen, Erfahrungsberichte zu diesem Medikament
News zu Niraparib (Zejula)
- 20.02.2023 Prostatakrebs: Niraparib (Zejula) + Abirateron + Prednison wirksam. Aktualisierte Daten zu Niraparib in Kombination mit Abirateron plus Prednison als Erstlinientherapie bei Patienten mit BRCA-positivem metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs
- 09.09.2022 Eierstockkrebs: Zejula zeigt anhaltenden Nutzen beim progressionsfreien Überleben. Zejula (Niraparib) zeigt in der PRIMA-Studie bei fortgeschrittenem, auf die Behandlung mit Platin ansprechenden Eierstockkrebs in der Erstlinientherapie einen dauerhaften und anhaltenden Nutzen in Bezug auf das langfristige progressionsfreie Überleben
- 05.10.2019 Phase 3 PRIMA-Studie zu Zejula als Monotherapie bei Frauen mit platin-sensitivem fortgeschrittenen Eierstockkrebs als Erstlinientherapie: Verbesserung des progressionsfreien Überlebens unabhängig vom Biomarker-Status
- 15.07.2019 Ovarialkarzinom: Positive Ergebnisse aus Phase 3 Studie PRIMA zum progressionsfreien Überleben
- 22.11.2017 EU-Zulassung als Erhaltungstherapie bei Ovarialkarzinom
- 15.09.2017 EU: Ovarialkrebs – CHMP-Zulassungsempfehlung
- 28.03.2017 Epithel-Eierstock-, Eileiter- oder primäre Peritonealkarzinome: FDA-Zulassung für Zejula
- 08.10.2016 Eierstockkrebs: Positive Phase III Resultate
Eierstockkrebs: Positive Phase III Resultate
08.10.2016 Der PARP-Inhibitor Niraparib (Handelsname Zejula) verbesserte signifikant die Ergebnisse der Behandlung von Platin-sensitivem rezidivierenden Ovarialkarzinom laut Daten aus der ENGOT-OV16 / NOVA-Studie vorgestellt auf dem ESMO 2016 Kongress.
Progressionsfreies Überleben
Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt: Das Medikament verbesserte deutlich das progressionsfreie Überleben im Vergleich zu Placebo.
Die Patienten wurden Kohorten abhängig vom Status der BRCA-Mutation zugeordnet und 2:1 randomisiert: Niraparib 300 mg oder Placebo einmal täglich.
Die Studie umfasste 553 Patienten, von denen 203 die BRCA-Mutation hatten und 350 nicht. Das Medikament verbesserte deutlich das progressionsfreie Überleben im Vergleich zu Placebo in beiden Kohorten, sowie in allen Untergruppen.
Das mediane progressionsfreie Überleben bei Niraparib betrug 21 Monate im Vergleich zu 5,5 Monate bei Placebo in der Keimbahn-BRCA-Mutationsgruppe, 9,3 Monate vs. 3,9 Monate in der Non-Keimbahn-BRCA-Mutationsgruppe und 12,9 vs 3,8 Monate in einer Untergruppe der Non-Mutationskohorte, die einen homologen Rekombination DNA-Reparatur-Defekt (HRD) hatten.
Sekundäre Endpunkte
Signifikante Verbesserungen wurden auch in allen sekundären Endpunkten beobachtet. Im Vergleich zu Placebo verlängerte Niraparib signifikant das progressionsfreie Überleben bis zur ersten nachfolgenden Behandlung und das Chemotherapie-freie Intervall in den Mutations- und mutationsfreien Gruppen, sowie der HRD-Untergruppe.
Nebenwirkungen
Mehr als 10% der Patienten hatten Grad 3/4 Nebenwirkungen: 28% Thrombozytopenie, 25% Anämie und 11% Neutropenie. Diese wurden durch Dosisanpassungen aufgelöst und die Patienten konnten ihre Behandlung fortsetzen.
Die von den Patienten berichteten Ergebnisse waren zwischen Niraparib und Placebo ähnlich. Die mit dem Wirkstoff behandelten Patienten behielten die Symptomkontrolle und hatten eine Lebensqualität vergleichbar mit denen unter Placebo, sagte Studienautor Dr. Mansoor Raza Mirza, Chef-Onkologe vom Rigshospitalet, Universitätsklinik Kopenhagen, Dänemark.
© arznei-news.de – Quelle: New England Journal of Medicine, Okt. 2016
Epithel-Eierstock-, Eileiter- oder primäre Peritonealkarzinome: FDA-Zulassung für Zejula
28.03.2017 Die US-amerikanische Food and Drug Administration hat Zejula (Niraparib) für die Erhaltungstherapie (zur Verzögerung des Krebswachstums) von erwachsenen Patientinnen mit rezidivierendem epithelialen Eierstock-, Eileiter- oder primärem Peritonealkarzinom zugelassen, deren Tumoren ganz oder teilweise geschrumpft sind (vollständiges oder partielles Ansprechen) als Reaktion auf Platin-basierte Chemotherapie.
Wirksamkeit
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Zejula wurden in einer randomisierten Studie mit 553 Patientinnen mit rezidivierendem epithelialen Eierstock, Eileiter- oder primärem Peritonealkrebs untersucht, die zuvor mindestens zwei auf Platin-basierte Chemotherapien erhalten hatten und ein vollständiges oder teilweises Ansprechen auf ihre jüngste Chemotherapie zeigten.
Die Patientinnen wurden mit einem FDA-zugelassenen Test getestet, um festzustellen, ob sie eine spezifische Genmutation hatten – schädliche oder Keimbahn-BRCA-Mutation genannt. Die Studie maß die Zeit, in der die Tumoren der Patientinnen nach der Behandlung nicht wuchsen (progressionsfreies Überleben) bei Patientinnen mit und ohne Mutation.
Das mediane progressionsfreie Überleben für mit Zejula behandelte Patientinnen mit einer Keimbahn-BRCA-Mutation betrug 21 Monate im Vergleich zu 5,5 Monaten für die gleiche Patientenpopulation, die ein Placebo erhielten.
Das mediane progressionsfreie Überleben für Patientinnen, die Zejula einnahmen und keine Keimbahn-BRCA-Mutation hatten, betrug 9,3 Monate im Vergleich zu 3,9 Monaten für die gleiche Patientenpopulation, die ein Placebo erhielt.
Sicherheit, Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen von Niraparib waren:
- geringe Anzahl roter Blutzellen (Anämie),
- geringe Anzahl von Blutplättchen (Thrombozytopenie),
- geringe Anzahl weißer Blutzellen (Neutropenie oder Leukopenie),
- Herzklopfen,
- Übelkeit,
- Verstopfung,
- Erbrechen,
- Bauchschmerzen / Schwellungen,
- trockener Mund,
- Müdigkeit,
- verminderter Appetit,
- Infektion der Harnwege,
- Leberprobleme (AST / ALT-Erhöhung),
- Muskelschmerzen (Myalgie),
- Rückenschmerzen,
- Gelenkschmerzen (Arthralgie),
- Kopfschmerzen,
- Schwindel,
- ungewöhnliche Geschmacksempfindung (Dysgeusie),
- Schlaflosigkeit,
- Angst,
- erkältungsähnliche Symptome (Nasopharyngitis),
- Atemprobleme (Dyspnoe),
- Husten,
- Hautausschlag und
- Bluthochdruck (Hypertonie).
Zejula ist mit schweren Risiken wie Bluthochdruck, starkem Blutdruckanstieg (hypertensive Krise), Knochenmarkproblemen (myelodysplastisches Syndrom), einer Form von Blutkrebs namens akuter myeloischer Leukämie und einer geringen Anzahl von Blutzellen im Knochenmark verbunden (Knochenmarkssuppression).
Frauen, die schwanger sind oder stillen, sollten nicht Niraparib nehmen, schreibt die FDA, weil das Medikament einem sich entwickelnden Fötus oder einem Neugeborenen schaden kann.
Die FDA gewährte dem Medikament zuvor bereits Fast Track, Priority Review und Breakthrough-Therapie-Status.
Es erhielt auch bereits den Orphan-Drug-Status speziell für seine Verwendung bei der Behandlung von rezidivierendem epithelialen Eierstockkrebs.
© arznei-news.de – Quelle: FDA, März 2017
EU: Ovarialkrebs – CHMP-Zulassungsempfehlung
15.09.2017 Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Zulassungsbehörde (CHMP) empfiehlt die Zulassung von Zejula (aktive Substanz ist Niraparib) der Firma Tesaro UK Limited als Kapseln (100 mg) für die Behandlung von Ovarialkrebs.
Wirkstoff
Der Wirkstoff ist Niraparib, ein Inhibitor der Poly (ADP-Ribose)-Polymerase-Enzymen (PARP) PARP-1 und PARP-2, die bei der DNA-Reparatur eine Rolle spielen (ATC-Code: L01XX54). Die Hemmung der enzymatischen Aktivität von PARP und die vermehrte Bildung von PARP-DNA-Komplexen führen zu DNA-Schäden und zum Absterben von Tumorzellen.
Der Nutzen des Medikaments liegt in der Verbesserung des progressionsfreien Überlebens von Patientinnen im Vergleich zu Placebo. Die häufigsten Nebenwirkungen sind hier zu finden.
Indikation
Bei Zulassung würde Zejula als Monotherapie zur Erhaltungstherapie bei erwachsenen Patientinnen mit platin-sensitivem rezidivierten, hochgradig serösen Ovarialepithel, Eileiter- oder primären Bauchfellkrebs indiziert, die (vollständig oder teilweise) auf eine platinbasierte Chemotherapie ansprechen.
© arznei-news.de – Quelle: EMA, Sept. 2017
EU-Zulassung als Erhaltungstherapie bei Ovarialkarzinom
22.11.2017 Die europäischen Regulierungsbehörden haben Tesaros Zejula zugelassen und bieten damit eine neue Option für die Erhaltungstherapie bestimmter Erwachsener mit platinsensitivem rezidivierenden hochgradig serösen Epithel-Ovarial-, Eileiter- oder primären Peritonealkarzinom an.
Die Zulassung ermöglicht den Einsatz des Medikaments bei Patientinnen, die auf eine platinbasierte Chemotherapie vollständig oder partiell ansprechen.
Niraparib ist der erste einmal täglich oral einzunehmende Poly(ADP-Ribose)-Polymerase-(PARP)1/2-Inhibitor, der in Europa für Patientinnen unabhängig vom BRCA-Mutationsstatus zugelassen ist.
In klinischen Studien verringerte die Behandlung mit dem Medikament das Risiko von Krankheitsprogression oder Tod um 73 Prozent bei Patientinnen mit Keimbahn BRCA-Mutationen und um 55 Prozent bei Patientinnen ohne Keimbahn BRCA-Mutationen, schreibt das Unternehmen.
© arznei-news.de – Quelle: Tesaro, Nov. 2017
Ovarialkarzinom: Positive Ergebnisse aus Phase 3 Studie PRIMA zum progressionsfreien Überleben
15.07.2019 GlaxoSmithKline hat positive Ergebnisse aus der Phase-3-Studie PRIMA (ENGOT-OV26/GOG-3012) veröffentlicht.
ZEJULA (Niraparib) wurde in der randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie als Erhaltungstherapie bei Patientinnen mit Ovarialkarzinom in Erstlinienbehandlung nach platinbasierter Chemotherapie untersucht.
Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt einer statistisch signifikanten Verbesserung des progressionsfreien Überlebens von Frauen unabhängig von ihrem Biomarkerstatus.
Das Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil von Niraparib stand im Einklang mit früheren klinischen Studien. Die vollständigen Ergebnisse von PRIMA werden auf einem bevorstehenden wissenschaftlichen Meeting vorgestellt.
© arznei-news.de – Quellenangabe: GlaxoSmithKline
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