Sarilumab (Kevzara)

Sarilumab (REGN88 / SAR153191, Markenname ist Kevzara) ist ein gegen den IL-6-Rezeptor (IL-6R) gerichteter vollständig humaner monoklonaler Antikörper. Sarilumab bindet mit hoher Affinität an den IL-6-Rezeptor. Er blockiert die Bindung von IL-6 an seinen Rezeptor und unterbricht die resultierende Zytokin-vermittelte Entzündungssignaling.

News zu Sarilumab

Rheumatoide Arthritis – Positive Phase III Resultate

22.05.2015 Sanofi und Regeneron Pharmaceuticals, Inc. haben bekanntgegeben, dass eine Phase-3-Studie mit Sarilumab (Kevzara) seine co-primären Endpunkte: größere Verbesserung der Anzeichen und Symptome der rheumatoiden Arthritis (RA) nach 24 Wochen und körperlicher Funktion nach 12 Wochen im Vergleich zu Placebo erreicht hat.

Die Studie, SARIL-RA-TARGET, bewertete die Wirksamkeit und Sicherheit von zwei subkutanen Sarilumab Dosen im Vergleich zu Placebo, einer nicht-biologischen krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARD) Therapie bei RA-Patienten, die unzureichend reagiert oder intolerant gegenüber TNF-alpha-Inhibitoren (TNF-IR) waren.

An der SARIL-RA-TARGET-Studie nahmen 546 TNF-IR Patienten teil, die auf eine von drei Behandlungsgruppen randomisiert verteilt wurden. Selbst subkutan (SC) jede 2. Woche (Q2W) verabreicht wurden:

  1. Sarilumab 200 Milligramm (mg),
  2. Sarilumab 150 mg oder
  3. Placebo,

zusätzlich zur DMARD-Therapie.

Beide Sarilumab-Gruppen zeigten klinisch relevante und statistisch signifikante Verbesserungen im Vergleich zu der Placebo-Gruppe bei beiden primären Endpunkten (p <0,001):

(1) 20 Prozent Verbesserung bei den Anzeichen und Symptomen der RA nach 24 Wochen (gemessen mit dem American College of Rheumatology – ACR20) erreichten:

  • 61 Prozent in der Sarilumab 200 mg-Gruppe;
  • 56 Prozent in der Sarilumab 150 mg-Gruppe; und
  • 34 Prozent in der Placebo-Gruppe, alle in Kombination mit DMARD-Therapie.

(2) Verbesserung der körperlichen Funktion, wie durch Veränderung vom Ausgangswert mit dem Health Assessment Question-Disability Index (HAQ-DI) in Woche 12 gemessen.

Nebenwirkungen

Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen waren Infektionen (30, 22 und 27 Prozent in der 200 mg, 150 mg und Placebo Gruppen) und Reaktionen an der Injektionsstelle (8, 7, 1 Prozent in der 200 mg, 150 mg und Placebo Gruppen).

Schwere Infektionen waren selten (1, 0,6 und 1 Prozent in der 200 mg, 150 mg und Placebo Gruppen). Verringerung der Zahl der neutrophilen Granulozyten war die häufigste Labor-Anomalie. Es wurden keine unerwarteten Sicherheitsergebnisse beobachtet.
© arznei-news.de – Quelle: Sanofi, Mai 2015

Überlegenheit gegenüber Adalimumab bei rheumatoider Arthritis

12.03.2016 Sanofi und Regeneron berichten, dass eine Phase-III-Studie ihren primären Endpunkt erreicht hat, und Sarilumab (Kevzara) gegenüber Adalimumab (Humira) im Hinblick auf Anzeichen und Symptome bei Patienten mit aktiver rheumatoider Arthritis (RA) in der 24. Woche Überlegenheit demonstierte.

Wirksamkeit

Der primäre Endpunkt der Studie war die Veränderung vom Ausgangswert beim DAS28-ESR (Maß für die Krankheitsaktivität bei RA: Bewertung von 28 Gelenken im Körper auf Empfindlichkeit und Schwellungen, allgemeiner Gesundheitszustand und ESR) nach 24 Wochen, die einen statistisch signifikanten Unterschied zugunsten von Sarilumab demonstrierte.

Die Studie erreichte auch klinisch wichtige sekundäre Endpunkte, einschließlich Verbesserungen bei Anzeichen und Symptomen von RA bei den Patienten; so die Verbesserung um 20% bei den American College of Rheumatology (ACR) Kriterien.

Zusätzliche positive sekundäre Endpunkte umfassten das ACR50 und ACR70 Ansprechen und Verbesserung der körperlichen Funktionen – gemessen mit dem Health Assessment Questionnaire – Disability Index (HAQ-DI) – im Vergleich zu Adalimumab.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

Die Häufigkeit unerwünschter Ereignisse, schwerwiegender unerwünschter Nebenwirkungen, Infektionen und schwerer Infektionen waren in der Regel in beiden Gruppen ähnlich. Erytheme an der Injektionsstelle, und Neutropenie – nicht mit Infektionen verbunden – waren häufiger bei Sarilumab, ähnlich wie in früheren Studien bei IL-6-Inhibitoren.
© arznei-news.de – Quelle: Sanofi, März 2016

Aktive Rheumatoide Arthritis: Phase 3 MONARCH Resultate

17.11.2016 Sanofi / Genzyme und Regeneron Pharmaceuticals, Inc. haben Ergebnisse aus der SARIL-RA-MONARCH Phase-3-Studie präsentiert, die die Überlegenheit von Sarilumab-Monotherapie gegenüber Adalimumab (vermarktet von AbbVie als HUMIRA) Monotherapie bei der Verbesserung der klinischen Anzeichen und Symptome bei Erwachsenen mit aktiver rheumatoider Arthritis (RA) zeigen.

Die SARIL-RA-MONARCH Studie untersuchte 369 Erwachsene mit aktiver RA, die unzureichend auf Methotrexat (MTX) ansprachen, dagegen intolerant oder nicht geeignete Kandidaten dafür waren. Die Patienten wurden randomisiert und erhielten entweder subkutan Sarilumab-Monotherapie (200 mg alle 2 Wochen) oder Adalimumab-Monotherapie (40 mg alle 2 Wochen); Patienten, die nicht adäquat auf Adalimumab ansprachen, konnten die wöchentliche Dosierung erhöhen. Top-Ergebnisse wurden zuvor im März 2016 verkündet.

Der primäre Endpunkt war die Veränderung von der Baseline beim DAS28-ESR nach 24 Wochen, was einen statistisch signifikanten Unterschied zugunsten von Sarilumab zeigte (-3,28 im Vergleich zu -2,20 für Adalimumab, p <0,0001).

Die Studie traf auch weitere wichtige Endpunkte, einschließlich Verbesserung hinsichtlich der American College of Rheumatology (ACR) Kriterien und des Health Assessment Questionnaire – Disability Index (HAQ-DI).

Weitere Resultate

  • Eine größere Verbesserung der Anzeichen und Symptome der RA unter Sarilumab  – Anteil der Patienten, die eine 20-prozentige Verbesserung der ACR-Kriterien erreichten (72 Prozent gegenüber 58 Prozent für Sarilumab, p weniger als 0,01).
  • Der Anteil der Patienten, die ACR50 erreichten, war ebenfalls höher unter Sarilumab (45 Prozent gegenüber 29 Prozent, p = 0,0017) sowie bei ACR70 (23 Prozent gegenüber 11 Prozent, p = 0,0036).
  • Die Rate der DAS28-ESR-Remission (Score <2,6) war gegenüber Adalimumab höher (26 Prozent gegenüber 7 Prozent, p <0,0001).
  • Ebenfalls wurden Verbesserungen beim HAQ-DI unter Sarilumab versus Adalimumab beobachtet. Die Veränderung der Baseline bis Woche 24 beim HAQ-DI betrug -0,61 vs. -0,43 (p = 0,0037).

Die Studie beobachtete auch ein numerisch größeres Ansprechen beim Clinical Disease Activity Index (CDAI). Die Veränderung von der Baseline bis Woche 24 betrug -28,9 gegenüber -25,2 und es wurde eine höhere höhere Rate an CDAI-Remission (7 Prozent vs. 2 Prozent) beobachtet.

Mit Sararumab behandelte Erwachsene zeigten ebenfalls Verbesserungen bei der funktionellen Behinderung, bei Schmerzen und Müdigkeit gegenüber Erwachsenen, die mit Adalimumab behandelt wurden. Diese Verbesserungen enthielten Patienten-berichtete Ergebnisse, die mit Medical Outcomes Short Form 36 Health-Survey, Physician Component Summary Score (PCS), Mental Component Summary Score (MCS) und Functional Assessment of Chronic Illness Therapy-Fatigue (FACIT-F) gemessen wurden.

Nebenwirkungen in SARIL-RA-MONARCH

Das Auftreten von unerwarteten Ereignissen (64% in beiden Gruppen), schweren Nebenwirkungen (5 Prozent bei Sarilumab gegenüber 7 Prozent bei Adalimumab), Infektionen (29% vs. 28%) und schweren Infektionen (beide 1%) war generell ähnlich in beiden Gruppen.

Neutropenie – nicht mit Infektionen verbunden – trat häufiger unter Sarilumab auf (14 Prozent gegenüber 1 Prozent), wie bereits in früheren Studien mit IL-6-Inhibitoren beobachtet wurde. Erytheme an der Injektionsstelle waren ebenfalls häufiger (8 Prozent vs 3 Prozent).
© arznei-news.de – Quelle: Sanofi Genzyme, Regeneron Pharmaceuticals, Nov. 2016

Rheumatoide Arthritis: EU-Zulassungsempfehlung für Kevzara

21.04.2017 Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Zulassungsbehörde (CHMP) empfiehlt die Zulassung von Kevzara der Firma Sanofi-Aventis groupe als Lösung für die subkutane Injektion in vorgefüllten Spritzen und vorgefüllten Pens (aktive Substanz ist Sarilumab) für die Behandlung von rheumatoider Arthritis.

Der Wirkstoff von Kevzara ist Sarilumab, ein Interleukin-Inhibitor (ATC-Code: L04AC14). Es ist ein humaner monoklonaler Antikörper (IgG1-Subtyp), der spezifisch an IL-6-Rezeptoren (IL-6Rα) bindet und das IL-6-vermittelte Signaling hemmt.

Das Medikament zeigte, dass es die Anzeichen und Symptome der rheumatoiden Arthritis reduzieren und zu einer Verbesserung der körperlichen Funktion führt. Es hemmte die Progression der Gelenkschäden bei Patienten mit rheumatoider Arthritis.

Kevzara soll bei Zulassung in Kombination mit Methotrexat (MTX) angezeigt sein für die Behandlung von mittelschwer bis schwer aktiver rheumatoider Arthritis (RA) bei erwachsenen Patienten, die unzureichend angesprochen haben auf oder intolerant sind gegenüber einer oder mehreren DMARD (disease-modifying anti-rheumatic drugs). Kevzara kann als Monotherapie gegeben werden im Falle der Unverträglichkeit gegenüber MTX oder wenn die Behandlung mit MTX nicht angebracht ist.
© arznei-news.de – Quelle: EMA, April 2017

Die Europäische Kommission hat das Arzneimittel bei RA zugelassen

27.06.2017 Sanofi und Regenerons Sarilumab (Kevzara) wurde von den europäischen Regulierungsbehörden für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit mittelschwerer bis schwerer rheumatoider Arthritis (RA) zugelassen.

Die Entscheidung ermöglicht es Ärzten, das Medikament in Kombination mit Methotrexat Patienten zu verabreichen, die ein unzureichendes Ansprechen oder eine Unverträglichkeit gegenüber einem oder mehreren DMARD zeigten, obwohl Kevzara auch als Monotherapie eingesetzt werden kann, wenn Patienten Methotrexat nicht einnehmen können.

Die Zulassung des Arzneimittels basierte auf den Ergebnissen aus sieben Phase-III-Studien im globalen SARIL-RA-Programm mit mehr als 3.300 Erwachsenen mit moderater bis schwerer RA, die ein unzureichendes Ansprechen oder Unverträglichkeit gegenüber einem oder mehreren biologischen oder nicht-biologischen DMARD zeigten. Die Studien zeigten, dass das Medikament statistisch signifikante, klinisch-bedeutende Verbesserungen bei den Patienten einleitete.

Die Verbesserung der Anzeichen und Symptome der RA nach 24 Wochen, gemessen mit dem American College of Rheumatology Score von 20 Prozent Verbesserung (ACR20), waren: 61 Prozent in der Sarilumab-200mg-Gruppe; 56% in der 150mg-Gruppe und 34 Prozent in der Placebo-Gruppe; alle in Kombination mit DMARD-Therapie, schreiben die Unternehmen.
© arznei-news.de – Quelle: Sanofi, Regeneron, Juni 2017

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