Brustkrebs: Können Cannabisöl und Psilocybin helfen?

Fallbericht: Der Einsatz von medizinischem Cannabis und Psilocybin als Ergänzung zur Standardtherapie bei der Behandlung von fortgeschrittenem metastasierten Brustkrebs

Brustkrebs: Können Cannabisöl und Psilocybin helfen?

27.09.2022 Ein kleines Team medizinischer Forscher aus dem Vereinigten Königreich und den USA hat herausgefunden, dass eine Krebspatientin ihren Krebs durch die Einnahme von Cannabisöl und sogenannten Zauberpilzen (Magic Mushrooms; Wirkstoff Psilocybin) zusammen mit einer Standard-Chemotherapie in Remission gebracht haben könnte.

In ihrer in der Fachzeitschrift Drug Science, Policy and Law veröffentlichten Arbeit beschreibt die Gruppe ihre Untersuchung der Begleitumstände der Patientin und die möglichen Auswirkungen ihrer Erfahrungen.

Fallbericht

Im Jahr 2018 wurde bei einer 49-jährigen Frau Brustkrebs im Stadium IV diagnostiziert – er hatte in ihre Lymphknoten, die Leber und Teile ihrer Knochen metastasiert. Ihre Prognose war, gelinde gesagt, düster. Sie wurde sofort mit einer Chemotherapie behandelt. Außerdem begann sie mit der Einnahme von Cannabisöl und Psilocybin, einem halluzinogenen Alkaloid, das in einigen Pilzen vorkommt. Letzteres wurde ihr von einem ausgebildeten Therapeuten verabreicht.

Remission, Wiederauftreten nach Absetzen

Die Frau setzte die Behandlungen fort und wurde einige Monate später, im Januar 2019, untersucht. Damals stellten ihre Ärzte fest, dass alle ihre Tumoren verschwunden waren. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Chemotherapie abgesetzt. Die Frau nahm weiterhin Cannabisöl und Psilocybin ein, in der Hoffnung, ein Wiederauftreten der Tumoren zu vermeiden. Im September desselben Jahres ließ sie sich erneut untersuchen und stellte fest, dass es immer noch keine Anzeichen für Krebs gab. Zu diesem Zeitpunkt beschloss sie, die Menge des eingenommenen Cannabis um etwa die Hälfte zu reduzieren und die Einnahme von Psilocybin ganz einzustellen.

Tests im Juni 2020 zeigten, dass der Krebs zurückgekehrt war. Die Patientin begann daraufhin erneut mit einer Chemotherapie und setzte auch ihre Cannabisöl- und Psilocybin-Kur fort. Im Oktober 2021 hatten sich die Tumoren „stabilisiert“. Und hier enden die Details. Es ist nicht bekannt, ob ihre Tumoren wieder verschwunden sind oder ob sich die Situation verschlimmert hat.

Die Autoren der Studie weisen ausdrücklich darauf hin, dass es sich nur um eine Fallstudie handelte und daher keine Aussagen über den Nutzen von Cannabisöl und Psilocybin bei der Behandlung von Krebs gemacht werden können. Sie weisen jedoch darauf hin, dass mehr Forschung nötig ist, um herauszufinden, ob solche Mittel für die Behandlung einiger Patienten nützlich sein könnten. Und wenn dies der Fall ist, muss herausgefunden werden, wie sie wirken.

© arznei-news.de – Quellenangabe: Drug Science, Policy and Law (2022). DOI: 10.1177/20503245221114323

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