News zu Psilocybin
- 25.09.2024 Psilocybin bei körperdysmorpher Störung. Eine Einzeldosis Psilocybin verändert funktionelle Netzwerke im Ruhezustand bei Patienten mit Dysmorphophobie
- 22.09.2024 Depression: Wirksamkeit von Psilocybin vs. Escitalopram. Wirkung von Psilocybin im Vergleich zu Escitalopram auf den Schweregrad der Depressionssymptome bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer klinischer Depression: 6-monatige Beobachtungsstudie
- 28.08.2024 Depressionsbehandlung: Psilocybin, Escitalopram strukturieren das Gehirn unterschiedlich um. Die Behandlung von Depressionen mit Psilocybin oder Escitalopram führt zu unterschiedlichen hierarchischen Umstrukturierungen des Gehirns
- 18.07.2024 Psilocybin desynchronisiert das menschliche Gehirn. Studie liefert Erkenntnisse über die Nutzung der bewusstseinsverändernden Wirkung von Psilocybin zur Behandlung psychischer Erkrankungen
- 02.05.2024 Wirksamkeit von Psilocybin zur Linderung von Depressionssymptomen. Studie untersuchte in einer systematischen Übersichtsarbeit und Metaanalyse die Wirksamkeit von Psilocybin bei der Behandlung von Depressionssymptomen
- 24.04.2024 Sicherheit, Nebenwirkungen von Psilocybin. Akute unerwünschte Wirkungen therapeutischer Dosen von Psilocybin
- 18.12.2023 Bei Krebs: Psilocybin lindert Depression. Psychedelische Psilocybin-unterstützte Therapie reduziert depressive Symptome bei Erwachsenen mit Krebs und Depression
- 05.09.2023 Einmalige Dosis von Psilocybin sicher und wirksam zur Behandlung von schweren depressiven Störungen
- 09.08.2023 Psilocybin gegen Migräne. Studie untersuchte das Potenzial von Psilocybin für die Behandlung von episodischer Migräne
- 26.07.2023 Psilocybin bei Anorexie (Magersucht). Psilocybin (Wirkstoff in „Zauberpilzen“) reduziert Psychopathologie der Anorexia nervosa
- 04.05.2023 Können Psilocybin-Pilze „Farbenblindheit“ bessern? Fallbericht: Langanhaltende Besserung einer leichten Rot-Grün-Farbsehschwäche nach Einnahme von Psilocybin-Pilzen
- 18.04.2023 Bei Krebs und Depression: Psilocybin scheint sicher und wirksam. Forschung zeigt bedeutsame und anhaltende Verbesserungen über acht Wochen
- 03.11.2022 COMP360 Psilocybin reduziert Depressionssymptome. Studie untersuchte Wirkung von einmaliger Gabe von Psilocybin bei einer behandlungsresistenten Episode einer schweren Depression
- 27.09.2022 Brustkrebs: Können Cannabisöl und Psilocybin helfen? Fallbericht: Der Einsatz von medizinischem Cannabis und Psilocybin als Ergänzung zur Standardtherapie bei der Behandlung von fortgeschrittenem metastasierten Brustkrebs
- 25.08.2022 Psilocybin kann bei Alkoholsucht helfen. Prozentsatz der Tage mit starkem Alkoholkonsum nach Psilocybin-unterstützter Psychotherapie im Vergleich zu Placebo bei der Behandlung erwachsener Patienten mit Alkoholproblemen
- 12.07.2022 Psilocybin-Mikrodosen können Stimmung und psychische Gesundheit verbessern. Psilocybin-Mikrodosierer zeigen nach einem Monat größere Verbesserungen der Stimmung und der psychischen Gesundheit als die Kontrollgruppe ohne Mikrodosierung
- 11.04.2022 Depressionen: Psilocybin bewirkt Umstrukturierung im Gehirn. Gesteigerte umfassende Integration im Gehirn nach Psilocybin-Therapie bei Depressionen
- 20.03.2022 Wechselwirkungen zwischen Psychopharmaka und MDMA / Psilocybin. Studie findet kaum Belege zu Wechselwirkungen zwischen Psilocybin / MDMA („Ecstasy“) und Psychopharmaka
- 15.02.2022 Depressive Störungen: Wirksamkeit und Sicherheit der Psilocybin-gestützten Behandlung. Psilocybin-Behandlung bei schweren Depressionen bei den meisten Patienten bis zu einem Jahr lang wirksam … zum Artikel
- 04.01.2022 Studie untersuchte Sicherheit von 10 u. 25 mg Dosis: Psilocybin in einer Dosis von 10 mg oder 25 mg hat bei gesunden Menschen weder kurz- noch langfristig schädliche Auswirkungen … zum Artikel
- 15.04.2021 Psilocybin zeigte sich in kleiner Studie mit depressiven Patienten mindestens so gut wirksam wie das Antidepressivum Escitalopram … zum Artikel
- 05.11.2020 Psilocybin erweist sich bei der Behandlung schwerer depressiver Störungen als vielversprechend … zum Artikel
- 31.01.2020 Der Nutzen durch Psilocybin-unterstützte Psychotherapie könnte bei depressiven und ängstlichen Patienten mit Krebs von Dauer sein
- 16.12.2019 Sicherheit: Klinische Phase-1-Studie mit Psilocybin zeigt keine Nebenwirkungen
- 25.11.2019 FDA gewährt dem Psilocybin-Programm des Usona-Instituts Breakthrough Therapy Status für die Behandlung von klinischen Depressionen … zum Artikel
- 19.08.2017 Herstellung, Synthetisierung von Psilocybin geglückt
- 02.01.2017 Studie untersuchte die Folgen der Horrortrips unter Psilocybin … zum Artikel
- 02.12.2016 Psilocybin wirksam gegen Todesangst und Depressivität bei Krebs … zum Artikel
- 18.04.2016 Psilocybin lindert mentalen Schmerz bei sozialer Ausgrenzung
- 15.12.2015 Psilocybin – der Wirkstoff in ‘Zauberpilzen’ – reduziert Angst und Depression bei Krebspatienten … zum Artikel
- 09.05.2014 Psilocybin hemmt negative Emotionen im Gehirn
Herstellung, Synthetisierung von Psilocybin geglückt
19.08.2017 Nach einem halben Jahrhundert vergeblicher Versuche konnte Psilocybin (der Wirkstoff der ‚magischen Pilze‘) nun im Labor synthetisiert werden.
Ein Team von Forschern an der Friedrich-Schiller-Universität Jena konnte demonstrieren, wie man Psilocybin synthetisiert – der Wirkstoff aus den ‚magic mushrooms‘ und verantwortlich für die psychischen Effekte bzw. Halluzinationen, die die Pilze bei Menschen hervorrufen.
In der Zeitschrift Angewandte Chemie beschreiben die Wissenschaftler die Isolation der benötigten Enzyme, um die Chemikalie zu erzeugen, das entwickelte ‚Herstellungsrezept‘ und die Erzeugung von Psilocybinproben in ihrem Labor.
Psychoaktive Wirkungen
Die Menschen wissen seit Hunderten oder sogar Tausenden von Jahren von den halluzinogenen Wirkungen bestimmter „Zauberpilze“ im menschlichen Gehirn. Aber erst Albert Hofman konnte die psychoaktiven Zutaten im Jahre 1958 isolieren.
Seit dieser Zeit haben viele Wissenschaftler versucht, herauszufinden, wie Pilze Psilocybin erzeugen, um es künstlich synthetisieren und als Arzneimittel verkaufen zu können. Bemerkenswert sei auch – so die Forscher – dass sich das Kultivieren von Zauberpilzen für den kommerziellen Gebrauch als Medikament aufgrund der einzigartigen Eigenschaften der Pilze als schwierig erwiesen hat.
Genom-Sequenzierung
Um zu erforschen, wie Pilze auf natürlichem Wege Psilocybin herstellen, sequenzierten die Forscher die Genome von zwei der wichtigsten Arten von psilocybinhaltigen Pilzen, was es ihnen erlaubte, die Gene zu isolieren, die für die Herstellung der Enzyme verantwortlich sind und zur Entstehung von Psilocybin führen.
Als nächstes entwickelten sie Pilze und Bakterienproben, um ihre ersten Befunde zu bestätigen und um die Reihenfolge zu begreifen, in der die Synthese stattfand. Wie sich herausstellte, gibt es vier Enzyme, die an dem Prozess beteiligt sind, aber nur drei von ihnen (PsiD, PsiK und PsiM) werden benötigt, um die Chemikalie im Labor herzustellen.
Behandlung von Depression, Angststörungen und Süchte
Mit Hilfe dieser Informationen entwickelten die Forscher ein Rezept für eine „Eintopfreaktion“ für die Psilocybinerzeugung auf Nachfrage, unter Verwendung der Enzyme, die sie isoliert hatten. Sie stellten dann zum ersten Mal Proben von Psilocybin in ihrem Labor her.
Ihre Bemühungen können den Weg für die kommerzielle Psilocybinproduktion als Medikament zur Verwendung bei der Behandlung von psychischen Erkrankungen wie Depression oder Angststörungen, oder sogar für die Raucherentwöhnung ebnen, schreiben die Wissenschaftler.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Angewandte Chemie – DOI 10.1002/anie.201705489; Aug. 2017
Sicherheit: Klinische Phase-1-Studie mit Psilocybin zeigt keine Nebenwirkungen
16.12.2019 Ein Team von Forschern des King’s College London und des Psychiatrieunternehmens Compass Pathways hat die Ergebnisse einer klinischen Phase-1-Studie für das Medikament Psilocybin auf der Jahrestagung des American College of Neuropsychopharmacology veröffentlicht.
Psilocybin ist der Wirkstoff in den sogenannten ‚Zauberpilzen‘ oder ‚Mushrooms‘ – es ist eine psychedelische Droge, d.h. der Konsum verursacht halluzinogene Symptome. In den letzten Jahren haben Psychologen und Psychiater die Möglichkeit untersucht, den Wirkstoff zur Behandlung von chronischen Depressionen einzusetzen.
In den meisten Fällen wäre die Verschreibung von Psilocybin eine Behandlung der letzten Wahl für Patienten, die auf keine andere Art von Behandlung angesprochen haben.
Die Phase-1-Studie sollte nur die Sicherheit des Medikaments testen – es wurde nicht untersucht, ob Psilocybin die Symptome von Depressionen reduziert. Keiner der Freiwilligen litt unter Depressionen.
In der doppelblinden Studie erhielten 89 gesunde Probanden eine Dosis von 10 oder 25 mg des Medikaments (oder eines Placebos) und bekamen anschließend Therapiesitzungen. Jeder der Freiwilligen wurde bis zu 12 Wochen lang auf Nebenwirkungen untersucht. Die Therapiesitzungen wurden mit einer unterschiedlichen Anzahl von Teilnehmern durchgeführt, von einer bis zu sechs Personen.
Die Forscher wollten wissen, ob die Behandlung von Patienten in Gruppen im Vergleich zu Einzelpersonen einen Einfluss auf das Ergebnis haben könnte.
Die Wissenschaftler berichten, dass es bei keinem der Probanden zu schwerwiegenden Nebenwirkungen gekommen sei. Geringfügige Nebenwirkungen waren psychedelischer Natur. Sie fanden auch heraus, dass bei keinem der Teilnehmer Störungen der kognitiven Funktionen oder es emotionale Nebenwirkungen auftraten.
Ihre Ergebnisse scheinen damit die Machbarkeit der Verwendung von Psilocybin als Medikament zur Behandlung chronischer Depressionen in Verbindung mit Therapiesitzungen zu zeigen.
Vertreter des King’s College stellten fest, dass es sich um die bisher größte Studie über Psilocybin handelte, und beschrieben die Ergebnisse als vielversprechend.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Compass Pathways / PR Newswire