Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: Fleischverzehr erhöht Risiko

Westliche und fleischhaltige Ernährungsgewohnheiten stehen mit einem höheren Risiko für die Entwicklung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen in Verbindung

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: Fleischverzehr erhöht Risiko

29.01.2022 Ernährungsgewohnheiten (vor allem der Verzehr von Fleisch) können mit dem Risiko für die Entwicklung einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (IBD) in Verbindung gebracht, wobei ein erhöhtes Risiko für Morbus Crohn (CD) in Verbindung mit einer westlichen Ernährungsweise und ein erhöhtes Risiko für Colitis ulcerosa (UC) bei einer fleischhaltigen Ernährungsweise beobachtet wurde. Dies geht aus einer im Journal of Crohn’s and Colitis veröffentlichten Studie hervor.

Vera Peters von der Universität Groningen in den Niederlanden und Kollegen analysierten die Daten von 125.445 Teilnehmern, von denen 224 bzw. 97 während einer maximalen Nachbeobachtungszeit von 14 Jahren de novo (erstmalig) an Morbus Crohn bzw. Colitis ulcerosa erkrankten. A posteriori-Ernährungsmuster wurden mithilfe der Hauptkomponentenanalyse (PCA) abgeleitet, und auch a priori-Ernährungsscores wurden berechnet.

Ernährungsmuster, das Morbus Crohn begünstigt

Die Forscher identifizierten mithilfe der PCA fünf Ernährungsmuster. Eine höhere Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung von Morbus Crohn wurde in Verbindung mit einem Ernährungsmuster beobachtet, das durch einen hohen Verzehr von Snacks, Fertiggerichten (üblicherweise mit Fleischanteil), alkoholfreien Erfrischungsgetränken und Soßen sowie durch einen geringen Verzehr von Gemüse und Obst gekennzeichnet war (Odds Ratio: 1,16).

Ernährungsmuster, das Colitis ulcerosa begünstigt

Eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung von Colitis ulcerosa wurde in Verbindung mit einem Konsum von rotem Fleisch, Geflügel und verarbeitetem Fleisch festgestellt (Odds Ratio: 1,11).

Es wurde ein Zusammenhang zwischen einer qualitativ hochwertigen Ernährung (LifeLines Diet Score) und einem geringeren Risiko für Morbus Crohn festgestellt (Odds Ratio: 0,95).

Die Studie unterstreicht die Bedeutung der Bewertung von Ernährungsmustern, um die Prävention von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen bereits in der Allgemeinbevölkerung zu unterstützen und die Forschung auf Strategien auf der Grundlage von Vollwertkost und speziellen Diäten für IBD-Patienten zu richten, schreiben die Autoren.

© arznei-news.de – Quellenangabe: Journal of Crohn’s and Colitis, jjab219, https://doi.org/10.1093/ecco-jcc/jjab219

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