Daclatasvir (Daklinza)

Daclatasvir ist ein NS5A-Replikationskomplex Hemmer und ist für die Behandlung von Hepatitis C entwickelt worden. Handelsname ist Daklinza.

CHMP-Empfehlung für Hepatitis C

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) empfiehlt, Daklinza (30 und 60 mg Filmtabletten) mit dem Wirkstoff Daclatasvir für die Behandlung von chronischer Hepatitis-C-Virus (HCV) Infektion bei Erwachsenen zuzulassen.

daclatasvir

Der Antragsteller für dieses Arzneimittel ist Bristol-Myers Squibb Pharma EWIV. Daclatasvir ist ein NS5A-Replikationskomplex Hemmer; es hemmt sowohl virale RNA-Replikation und Virionen.

Die Vorteile von Daklinza in Kombination mit anderen Arzneimitteln sind seine Fähigkeit zur Hemmung der Virusreplikation in infizierten Wirtszellen, was zur Beseitigung des Virus und Heilung einer chronischen Hepatitis-C-Virus-Infektion führen kann.

Die häufigsten Nebenwirkungen, wenn Daclatasvir in Kombination verwendet wurde, waren Müdigkeit, Kopfschmerzen und Übelkeit.

Ein Pharmakovigilanz-Plan für Daklinza muss als Teil der Zulassung durchgeführt werden.

Die zugelassene Indikation soll lauten: „Daklinza ist in Kombination mit anderen Arzneimitteln für die Behandlung von chronischer Hepatitis-C-Virus (HCV)-Infektion bei Erwachsenen (siehe Abschnitte 4.2, 4.4 und 5.1) indiziert.
Für HCV-Genotyp spezifische Aktivität, siehe Abschnitte 4.4 und 5.1.“

Es wird empfohlen, Daklinza von Ärzten verschreiben zu lassen, die Erfahrung in der Behandlung von chronischen Hepatitis-C-Infektionen haben.

EU-Zulassung von Daclatasvir bei Hepatitis C

Die Bristol-Myers Squibb Company gab am 28.08.2014 bekannt, dass die Europäische Kommission Daklinza (aktive Substanz Daclatasvir) zugelassen hat. Das Medikament ist ein starker pan-genotypischer NS5A Replikationskomplex-Inhibitor (in vitro), zur Verwendung in Kombination mit anderen Arzneimitteln über Genotypen 1, 2, 3 und 4 für die Behandlung von chronischer Hepatitis-C-Virus (HCV)-Infektion bei Erwachsenen.

Daklinza, wenn in Kombination mit Sofosbuvir eingesetzt, ist eine All-oral, Interferon-freie Therapie, die Heilungsraten von bis zu 100% in klinischen Studien zeigt, einschließlich bei Patienten mit fortgeschrittener Lebererkrankung, Genotyp 3 und denjenigen, bei denen eine Behandlung mit Protease-Hemmern fehlschlug.
© arznei-news.de – Quelle: EMA, Juni 2014; Bristol-Myers Squibb, August 2014

IQWiG: Zusätzlicher Nutzen nicht belegt

08.12.2014 Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) konnte in seiner Überprüfung der zur Verfügung gestellten Studiendaten keinen zusätzlichen Nutzen von Daclatasvir im Vergleich zur zweckmäßigen Vergleichsbehandlung (duale Therapie: Peginterferon alfa und Ribavirin; oder Triple-Therapie: Peginterferon alfa und Ribavirin + Boceprevir oder Telaprevir) finden.

Die vom Hersteller zur Verfügung gestellten Daten seien sowohl bei Patienten ohne Leberzirrhose mit HCV Genotyp 1 als auch bei Patienten mit HCV-Genotyp 4 nicht geeignet. Für andere Patientengruppen (HCV Genotyp 1 – vorbehandelt, unbehandelt mit Leberzirrhose und bei HIV-Koinfektion; HCV-Genotyp 3 – kompensierte Zirrhose und/oder behandlungserfahren) lägen gar keine Studiendaten vor.
© arznei-news.de – Quelle: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), 01.12.2014

IQWiG: Hinweis auf zusätzlichen Nutzen bei Hepatitis C Genotyp 4

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) konnte in seiner Überprüfung der zur Verfügung gestellten (nachgereichten) Studiendaten einen Hinweis auf einen nicht quantifizierbaren zusätzlichen Nutzen von Daclatasvir (Handelsname Daklinza) für therapienaive Patienten mit Hepatitis C Genotyp 4 im Vergleich zur zweckmäßigen Vergleichsbehandlung finden.

Bei Patienten mit Hepatitis C Genotyp 3 kann aufgrund der vorgelegten Daten kein zusätzlicher Nutzen abgeleitet werden. Merkmale und Resultate der Studie seien unvollständig, Analysen nicht nachzuvollziehen und die Behandlung entsprach nicht den Fachinformationen laut IQWiG.
© arznei-news.de – Quelle: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Feb. 2015

FDA-Erweiterung auf chronische Hepatitis C Genotyp 3

28.07.2015 Die US Food and Drug Administration hat Daklinza zur Verwendung mit Sofosbuvir zur Behandlung von Hepatitis C-Virus (HCV) Genotyp 3-Infektionen zugelassen.

Der Wirkstoff Daclatasvir ist das erste Arzneimittel, das Sicherheit und Wirksamkeit bei der Behandlung von Genotyp 3 HCV-Infektionen ohne gleichzeitige Verabreichung von Interferon oder Ribavirin unter Beweis gestellt hat.

Nach Angaben der Centers for Disease Control and Prevention sind rund 2,7 Millionen US-Amerikaner mit HCV infiziert, von denen etwa 10 Prozent vom Genotyp 3 sind.

„Die heutige Zulassung bietet eine neue Option für Patienten mit Genotyp 3 HCV, einschließlich Patienten, die nicht Ribavirin vertragen“, sagte Edward Cox von der FDA.

Sicherheit und Wirksamkeit in Kombination mit Sofosbuvir

Sicherheit und Wirksamkeit von Daclatasvir in Kombination mit Sofosbuvir wurden in einer klinischen Studie mit 152 behandlungsnaiven und vorbehandelten Teilnehmern mit chronischer HCV-Genotyp 3 Infektion bewertet. Die Teilnehmer erhielten Daklinza 60 mg plus Sofosbuvir 400 mg einmal täglich für 12 Wochen und wurden für 24 Wochen nach der Behandlung überwacht.

Die Studien wurden entwickelt, um zu messen, ob sich Hepatitis C-Viren nach 12 Wochen nach Beendigung der Behandlung noch im Blut der Teilnehmer befinden (anhaltendes virologisches Ansprechen), was auf eine Heilung der Infektion deutet.

Die Ergebnisse zeigten, dass 98 Prozent der behandlungsnaiven Teilnehmer ohne Leberzirrhose und 58 Prozent der behandlungsnaiven Teilnehmer mit Leberzirrhose ein anhaltendes virologisches Ansprechen zeigten. Von den behandlungserfahrenen Teilnehmern erreichten 92 Prozent ohne Leberzirrhose und 69 Prozent mit Leberzirrhose ein anhaltendes virologisches Ansprechen.

Daklinza trägt eine Anwendungsbeschränkung mit dem Hinweis für den behandelnden Arzt, dass das anhaltende virologische Ansprechen bei HCV-Genotyp 3 infizierten Patienten mit Leberzirrhose verringert ist.

Daklinza trägt eine Warnung für Patienten und Angehörige der Gesundheitsdienste, die über eine starke Verlangsamung der Herzfrequenz (symptomatische Bradykardie) und Fälle berichtet, in denen eine Herzschrittmacher-Intervention erforderlich war, wenn Amiodaron gleichzeitig mit Sofosbuvir in Kombination mit einem anderen gegen HCV direkt wirkenden Anti-Virenmittel – einschließlich Daclatasvir – verabreicht wird. Die gleichzeitige Gabe von Amiodaron mit Daclatasvir in Kombination mit Sofosbuvir wird nicht empfohlen.
© arznei-news.de – Quelle: FDA, Juli 2015

EU genehmigt kürzere, Ribavirin-freie Daklinza-Therapie bei HCV

12.09.2015 Die Europäischen Regulierungsbehörden haben eine Indikationserweiterung für Bristol-Myers Squibbs Hepatitis C Medikament Daklinza genehmigt, so dass ein kürzeres 12-wöchiges Behandlungsverfahren für Patienten mit Genotyp 3 Form der Krankheit möglich wird.

Eine 24-wöchige Kur mit der aktiven Wirksubstanz Daclatasvir in Verbindung mit Gileads Sovalid (Sofosbuvir) und Ribavirin wurde für diese Untergruppe von Patienten im August freigegeben; die aktualisierte Indikation bietet jetzt zum ersten Mal den Zugang zu einer einmal täglichen, gesamt-oralen Behandlungskur mit einer kürzeren Laufzeit.

Die Genehmigung basiert auf Studiendaten, die eine anhaltende virologische Reaktion nach 12 Wochen bei der Daklinza / Sofosbuvir Behandlung bei 90% der therapienaiven und 86% der vorbehandelten chronischen HCV-Genotyp 3 Patienten zeigte.

Die SVR12 Raten waren höher (96%) bei den Genotyp 3 Patienten ohne Zirrhose, unabhängig von der Behandlungsgeschichte, und bei den schwieriger zu behandelnden Patienten mit Leberzirrhose waren die Raten reduziert (63%) nach der 12-wöchigen Behandlung mit dem Daklinza Plus Sofosbuvir Regime, sagte die Firma.
© arznei-news.de – Quelle: Bristol-Myers Squibbs, Sept. 2015

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