PD-1-Inhibitoren sind eine neuartige Gruppe von Checkpoint- bzw. Kontrollpunkt-Inhibitoren, die für die Behandlung von Krebs entwickelt werden. PD-1 (Programmed cell death protein 1) sind Proteine, die auf der Oberfläche von Zellen vorhanden sind.
News
- 14.01.2023 PD-1-Hemmer wirksam bei Darmkrebs mit Mismatch-Reparatur-Defekt. Neoadjuvante Immuntherapie führt bei lokalisiertem Mismatch-Reparatur-defizientem kolorektalen Krebs zu starkem Ansprechen und geringem Wiederauftreten
- 17.04.2021 Chronische immunbezogene unerwünschte Ereignisse nach adjuvanter Anti-PD-1-Therapie bei reseziertem Hochrisiko-Melanom … zum Artikel
- 06.08.2018 PD-1-Hemmer verbunden mit verzögertem Auftreten von Hautkrankheiten
Wirkweise
PD-1- Hemmer blockieren die Verbindung des programmierten Todesliganden 1 (PD-L1) mit seinem Rezeptor, dem programmierten Zelltodprotein 1 (PD-1).
Die Interaktion dieser Zelloberflächenproteine ist an der Unterdrückung des Immunsystems beteiligt und tritt nach einer Infektion auf, um die Tötung von umgebenden Wirtszellen zu begrenzen und Autoimmunerkrankungen vorzubeugen.
Dieser Immun-Checkpoint ist auch während der Schwangerschaft, nach Gewebetransplantationen und bei verschiedenen Krebsarten aktiv.
Liste der PD-1-Hemmer
Liste der PD-1-Inhibitoren, die eingesetzt werden oder sich in der Entwicklung befinden:
PD-1-Hemmer verbunden mit verzögertem Auftreten von Hautkrankheiten
06.08.2018 Eine im Fachblatt JAMA Dermatology veröffentlichte Studie hat zeigen können, dass Nebenwirkungen der Anti-PD-1-Therapie mehr als 3 Jahre nach der Behandlung auftreten können.
Hauterkrankungen
Im Schnitt entwickelten die beobachteten Patienten etwa vier Monate nach Beginn der Behandlung eine Hautkrankheit wie: lichenoide Dermatitis, bullöses Pemphigoid, Erythem multiforme, Ekzem, Lupus und Sarkoidose.
Dermatologen von der Perelman School of Medicine der University of Pennsylvania erfassten die Daten von 17 Patienten, die zwischen 2014 und 2018 an der Penn behandelt wurden. Jeder Patient hatte eine metastatische Erkrankung und es wurden Biopsien der Hauterkrankungen durchgeführt; 12 hatten ein Melanom, 2 ein Nierenzellkarzinom und 3 ein Plattenepithelkarzinom.
Zwei Wochen bis 38 Monate nach der Behandlung
Das Team fand heraus, dass 12 der 17 Patienten etwa 3 Monate nach Beginn der Behandlung mit Anti-PD-1-Medikamenten, Pembrolizumab oder Nivolumab an einer Hauterkrankung litten. Die kürzeste Zeit nach der Behandlung betrug zwei Wochen, die längste 38 Monate. Fünf Patienten berichteten über die Nebenwirkungen, nachdem sie das Medikament nicht mehr eingenommen hatten.
Prof. Chu sagte: Obwohl wir nicht definitiv sagen können, dass die Hautreaktionen, die nach Beendigung der Behandlung auftraten, mit den PD-1-Hemmern zusammenhängen, sind die beobachteten Reaktionen typisch für diejenigen, die häufig auf Anti-PD-1-Medikamente zurückzuführen sind.
Wir wissen auch, dass Tumoransprechen auch nach Beendigung der Behandlung dauerhaft ist, was ein weiterer Beleg dafür ist, dass sich in dieser Zeit auch Hautreaktionen entwickeln können, schließt er.
© arznei-news.de – Quellenangabe: DOI: 10.1001/jamadermatol.2018.1912