Nierenzellkarzinom – Medikamente

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Die aktuellsten Nachrichten von Arznei-News zu dieser Erkrankung finden Sie nun unter: News aus der Forschung zu Nierenkrebs / Nierenzellkarzinom.

Definition: Was ist das Nierenzellkarzinom

Das Nierenzellkarzinom (oder Nierenzellkrebs) ist ein Nierenkrebs, der seinen Ursprung in der Innenwand des proximalen Konvolutrohrs hat, einem Teil der sehr kleinen Röhren in der Niere, die den Primärharn transportieren. Das Nierenzellkarzinom ist die häufigste Form von Nierenkrebs bei Erwachsenen und ist für ca. 90-95 % der Fälle verantwortlich.

Liste der Medikamente gegen Nierenzellkarzinom

Liste der bei Nierenzellkrebs eingesetzten Medikamente (auf dem Markt oder in der Erprobung):

Medikamentenkombination könnte neue Standardbehandlung für fortgeschrittenen Nierenzellkrebs werden

17.02.2019 Eine Kombination aus zwei Medikamenten – eines davon ein Immuntherapeutikum – könnte zu einem neuen Standard für die Erstlinienbehandlung von Patienten mit metastasierendem Nierenzellkarzinom werden laut den Ergebnisse einer in New England Journal of Medicine veröffentlichten klinischen Phase-3-Studie.

Patienten, die Avelumab plus Axitinib erhielten (weitere News zu dieser Kombination), erreichten einen signifikanten Nutzen beim progressionsfreien Überleben im Vergleich zu denen, die Sunitinib (Sutent) erhielten, ein Medikament, das zur Standardbehandlung bei fortgeschrittenem klarzelligen Nierenzellkarzinom gehört – die häufigste Form von Nierenkrebs.

Die klinische Studie umfasste 886 Patienten mit bisher unbehandeltem fortgeschrittenen Nierenzellkrebs, die randomisiert die Medikamentenkombination oder Sunitinib allein erhielten.

Progressionsfreie Überleben

Die Ergebnisse dieser Studie des Dana-Farber Cancer Institute zeigten, dass das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) – die Zeitspanne, bevor sich der Krebs zu verschlimmern beginnt – 13,8 Monate in der Kombinationsgruppe und 7,2 Monate bei Patienten betrug, die nur Sunitinib erhielten.

Diese Ergebnisse galten speziell für Patienten, deren Krebszellen positiv auf den durch Avelumab blockierten Checkpoint PD-L1 getestet wurden. Das PFS für die Gesamtpopulation (PD-L1 positiv oder negativ) war ähnlich – 13,8 Monate gegenüber 8,4 Monaten.

Ansprechen

Der Anteil der Patienten, deren Tumoren schrumpften, betrug 55,2 Prozent unter Avelumab plus Axitinib und 25,5 Prozent unter Sunitinib bei den Patienten, die PD-L1 positiv waren.

Nebenwirkungen

Fast alle Patienten in beiden Behandlungsgruppen hatten einige Nebenwirkungen. In der Kombinationsgruppe hatten 38,2 Prozent der Patienten immunbedingte Nebenwirkungen, die häufigste waren Schilddrüsenerkrankungen, die bei 107 Patienten beobachtet wurden.
© arznei-news.de – Quellenangabe: New England Journal of Medicine – https://dx.doi.org/10.1056/NEJMoa1816047

Immuntherapie – zielgerichtete Medikamentenkombination verbessert Überleben bei fortgeschrittenem Nierenzellkrebs

14.02.2021 Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom, die ein zielgerichtetes Medikament in Kombination mit einem Immun-Checkpoint-Inhibitor erhielten, wiesen eine längere Überlebenszeit auf als Patienten, die mit dem zielgerichteten Standardmedikament behandelt wurden, so Forscher des Dana-Farber Cancer Institute, die über die Ergebnisse einer klinischen Phase-3-Studie berichtet.

Der Überlebensvorteil zeigt, dass ein Immun-Checkpoint-Inhibitor zusammen mit einem zielgerichteten Kinase-Inhibitor-Medikament “wichtig für die Erstlinienbehandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom ist”, sagten die Autoren der in The New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie.

Phase-3-Studie CLEAR

Die Ergebnisse der Phase-3-Studie CLEAR zeigten einen signifikanten Nutzen der Kombination aus Lenvatinib (ein Tyrosinkinase-Inhibitor) und Pembrolizumab (ein Immun-Checkpoint-Inhibitor). Eine andere Gruppe von Patienten erhielt eine Kombination aus Lenvatinib und Everolimus (mTOR-Inhibitor).

Das Vergleichsmedikament war Sunitinib, ein Hemmstoff, der auf mehrere Kinasen abzielt und bisher das Standardmedikament für diese Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkrebs war, der eine schlechte Prognose hat.

Zu den Standardoptionen gehört heute jedoch auch die Behandlung mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren, entweder als Kombination von zwei Checkpoint-Inhibitoren oder einem Checkpoint-Inhibitor plus einem Kinase-Inhibitor. Diese Kombinationen haben bei Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom im Vergleich zu Sunitinib bessere Ergebnisse erzielt.

Gesamt- und progressionsfreies Überleben

Die Ergebnisse der CLEAR-Studie zeigen, dass mit der Kombination aus Lenvatinib und Pembrolizumab behandelte Patienten nicht nur ein längeres Gesamtüberleben aufwiesen, sondern auch ein längeres progressionsfreies Überleben – also den Zeitraum, bevor sich ihre Krankheit verschlimmerte – und eine höhere Ansprechrate.

Neben Lenvatinib plus Pembrolizumab wurde in der klinischen Studie auch die Kombination aus Lenvatinib und Everolimus getestet, die für Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkrebs zugelassen ist, deren Erkrankung nach einer Sunitinib-Behandlung fortschreitet.

Der primäre Endpunkt der Studie war das progressionsfreie Überleben (PFS). Beide Kombinationen erwiesen sich gegenüber Sunitinib allein als überlegen: Lenvatinib/Pembrolizumab erreichte ein medianes PFS von 23,9 Monaten gegenüber 9,2 unter Sunitinib; das PFS für Lenvatinib/Erolimus betrug 14,7 Monate.

Die 24-Monats-Gesamtüberlebensrate betrug 79,2% unter Lenvatinib/Pembrolizumab, 66,1% unter Lenvatinib/Everolimus und 70,4% unter Sunitinib.

Ansprechen

Die Rate des bestätigten objektiven Ansprechens (Prozentsatz der Patienten, deren Nierenzellkrebs schrumpfte) betrug 71 % unter Lenvatinib/Pembrolizumab, 53,5 % unter Lenvatinib/Everolimus und 35,1 % unter Sunitinib.

Die Rate des kompletten Ansprechens – also der vollständigen Schrumpfung des Tumors – lag bei 16,1 % in der Lenvatinib/Pembrolizumab-, bei 9,8 % in der Lenvatinib/Everolimus- und bei 4,2 % in der Sunitinib-Gruppe.

Sicherheit, Nebenwirkungen

Bei fast allen Nierenzellkarzinom-Patienten in der CLEAR-Studie traten unter der Behandlung einige unerwünschte Ereignisse (Nebenwirkungen) auf. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse waren Diarrhö und Bluthochdruck.

Diese Nebenwirkungen führten bei 37,2 % der Patienten in der Lenvatinib/Pembrolizumab-Gruppe zum Abbruch der Behandlung und bei 68,5 % der Patienten zur Dosisreduktion von Lenvatinib.

Obwohl die Kombination von Lenvatinib und Pembrolizumab mit einigen beachtenswerten Nebenwirkungen verbunden war, können diese unerwünschten Ereignisse oft angemessen behandelt werden, so die Forscher.
© arznei-news.de – Quellenangabe: The New England Journal of Medicine – DOI: 10.1056/NEJMoa2035716.

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