Siponimod (Mayzent)

Siponimod (oder BAF312; Handelsname ist Mayzent) ist ein selektiver Sphingosin-1-Phosphat-Rezeptor-Modulator zur oralen Anwendung, ein Medikament für die Behandlung von Multipler Sklerose (MS).

Infos

Indikation / Anwendung / Krankheiten

Mayzent wird angewendet zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit sekundär progredienter Multipler Sklerose (SPMS) mit Krankheitsaktivität, nachgewiesen durch Schübe oder Bildgebung der entzündlichen Aktivität.

News

Hauptziel in sekundär progredienter MS-Studie erreicht

25.08.2016 Eine Phase-III-Studie, die Wirksamkeit und Sicherheit von Novartis BAF312 (Siponimod; Handelsname ist Mayzent) bei der Behandlung von sekundär progredienter Multipler Sklerose (SPMS) bewerten sollte, erreichte ihren primären Endpunkt – der Verringerung des Risikos für eine Progression der Behinderung im Vergleich zu Placebo.

siponimod

Mehr als 1.600 Menschen mit SPMS aus 31 Ländern nahmen an der Studie teil. Sie wurden randomisiert und erhielten entweder 2 mg BAF312 oder Placebo in einer 2:1 Verhältnis.

Der primäre Endpunkt der Studie war eine zeitliche Verbesserung bis zu einer Bestätigung der Progression der Behinderung im Vergleich zu Placebo, durch Expanded Disability Status-Skala gemessen.

Sekundäre Endpunkte beinhalteten die zeitliche Verzögerung bis zur sechsmonatigen Behinderungsprogression im Vergleich zu Placebo, Zeit bis zum Nachweis einer Verschlechterung um etwa 20% vom Ausgangswert beim 25-Fuß-Gehtest, T2 Läsionsvolumen, jährliche Schubrate, und Sicherheit und Verträglichkeit von Siponimod bei Menschen mit SPMS.
© arznei-news.de – Quelle: Novartis, August 2016

Mayzent bei Multipler Sklerose: FDA-Zulassung

27.03.2019 Die U.S. Food and Drug Administration hat Mayzent Tabletten (Wirkstoff Siponimod) zur Behandlung von Erwachsenen mit schubförmig auftretenden Formen der Multiplen Sklerose (MS) genehmigt, um das klinisch isolierte Syndrom, die schubförmig auftretende Erkrankung und die aktive sekundäre progressive Erkrankung zu behandeln.

Wirksamkeit

Die Wirksamkeit von Mayzent wurde in einer klinischen Studie an 1.651 Patienten nachgewiesen, die Siponimod mit Placebo bei Patienten mit SPMS verglichen, die in den letzten zwei Jahren einen Nachweis über das Fortschreiten der Behinderung und in den drei Monaten vor der Einschreibung keine Rückfälle hatten.

Der primäre Endpunkt der Studie war die Zeit bis zum dreimonatigen bestätigten Fortschreiten der Erkrankung. Der Anteil der Patienten mit bestätigtem Fortschreiten der Behinderung war in der Siponimod-Gruppe statistisch signifikant niedriger als in der Placebogruppe.

Siponimod verringerte auch die Anzahl der Rezidive, die bei diesen Patienten auftraten. In der Untergruppe der Patienten mit nicht aktiver SPMS waren die Ergebnisse statistisch nicht signifikant.

Die häufigsten Nebenwirkungen in der Studie

Zu den häufigsten Nebenwirkungen, die von Patienten, die Mayzent in den klinischen Studien erhalten, berichtet werden, gehören Kopfschmerzen, Bluthochdruck und Anstiege in den Leberfunktionstests.

Warnhinweise

  • Siponimod kann das Infektionsrisiko erhöhen, daher sollten Patienten vor Beginn der Behandlung ein vollständiges Blutbild aufnehmen lassen.
  • Das Medikament kann ein Makulaödem verursachen, daher sollten Patienten ihren Arzt kontaktieren, wenn sie eine Sehstörung bemerken.
  • Mayzent kann zu vorübergehenden Herzfrequenzabfällen und zu einer Abnahme der Lungenfunktion führen.
  • Leberenzyme sollten vor der Einnahme des Medikaments überprüft werden und das Gesundheitspersonal sollte Patienten mit schweren Leberschäden genau überwachen.
  • Gesundheitsexperten sollten den Blutdruck des Patienten während der Behandlung überwachen.
  • Gebärfähige Frauen sollten während und für 10 Tage nach Absetzen des Medikaments eine wirksame Verhütung anwenden, da ein potenzielles Risiko für fetale Schäden besteht.
  • Gesundheitsexperten sollten Patienten auf das posteriore reversible Enzephalopathie-Syndrom überwachen und
  • Patienten beobachten, die mit immunsuppressiven / immunmodulierenden Medikamenten behandelt wurden, da es zu einer unbeabsichtigten zusätzlichen Immunsuppression durch Siponimod kommen kann.

© arznei-news.de – Quellenangabe: FDA

Mayzent und die Erhaltung der Mobilität bei Patienten mit sekundärer progressiver Multipler Sklerose (SPMS)

12.09.2019 Novartis hat auf dem 35. Kongress des European Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis (ECTRIMS) in Stockholm neue Daten zu Mayzent (Siponimod) präsentiert.

Diese Daten, zu denen auch zusätzliche Post-Hoc-Analysen aus der Phase-III-Studie EXPAND gehören, bauen auf den bestehenden klinischen Erkenntnissen auf, dass Mayzent einen signifikanten Einfluss auf die physischen und kognitiven Fähigkeiten von Patienten mit sekundär progressiver Multipler Sklerose (SPMS) hat.

Mobilität

Danach zeigen die Befunde, dass Mayzent Patienten half, die Mobilität im Durchschnitt über vier Jahre länger zu erhalten.

Graue Substanz

Weitere EXPAND-Analysen zeigen, dass Mayzent auch den Volumenverlust der grauen Substanz nach ein bis zwei Jahren signifikant reduzierte, ein wichtiger Faktor für das Fortschreiten der Behinderung und den kognitiven Rückgang bei Patienten mit SPMS.

Re-Myelinisierung

Zusätzliche präklinische Daten zeigen, dass Mayzent Re-Myelinisierungseigenschaften aufweisen könnte, die die Regeneration von geschädigtem Myelin im zentralen Nervensystem unterstützen und möglicherweise eine weitere Neurodegeneration verhindern.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Novartis

EU: Sekundär progressive multiple Sklerose – CHMP-Zulassungsempfehlung für Mayzent

15.11.2019 Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Zulassungsbehörde (CHMP) empfiehlt die Zulassung von Mayzent (aktive Substanz ist Siponimod) der Firma Novartis Europharm Limited als 0,25 mg und 2 mg Filmtabletten für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit sekundär progressiver multipler Sklerose mit aktiver Erkrankung.

Der Wirkstoff von Mayzent ist Siponimod, ein selektives Immunsuppressivum (ATC-Code: L04AA42), das als Sphingosin-1-Phosphat (S1P)-Rezeptor-Modulator wirkt. Siponimod bindet selektiv an zwei von fünf Rezeptoren für S1P, nämlich S1P1 und S1P5. Als funktioneller Antagonist auf S1P1-Rezeptoren von Lymphozyten verhindert Siponimod den Austritt aus Lymphknoten, reduziert die Rückführung von T-Zellen in das zentrale Nervensystem und begrenzt die zentrale Entzündung.

Mayzent soll das Fortschreiten der Behinderung bei SPMS-Patienten mit aktiver Erkrankung reduzieren. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Bluthochdruck und erhöhte Leberenzymwerte.

Die vollständige Indikation bei Zulassung wäre: Mayzent ist für die Behandlung erwachsener Patienten mit sekundär progressiver multipler Sklerose (SPMS) mit aktiver Erkrankung, die durch Rezidive oder bildgebende Verfahren zur Darstellung entzündlicher Aktivitäten belegt ist, angezeigt.
© arznei-news.de – Quelle: EMA

Aus der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels der Europäischen Kommission:

Wirkstoff / Wirkung / Wirkmechanismus / Wirkweise

Siponimod ist ein Sphingosin-1-Phosphat (S1P)-Rezeptor-Modulator. Siponimod bindet selektiv an zwei der fünf G Protein–gekoppelten Rezeptoren (GPCR) für S1P: S1P-Rezeptor 1 und S1P-Rezeptor 5. Siponimod wirkt als funktioneller Antagonist auf den S1P-Rezeptor 1 der Lymphozyten und verhindert so die Migration von Lymphozyten aus den Lymphknoten. Dies vermindert die Rezirkulation von T Zellen in das Zentralnervensystem (ZNS), um die Entzündung im ZNS zu begrenzen.

Gegenanzeigen / Kontraindikation

Mayzent darf nicht eingenommen werden,

  • wenn Sie allergisch gegen Siponimod, Erdnüsse, Soja oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
  • wenn Sie ein Immunschwächesyndrom haben.
  • wenn Sie schon einmal eine Progressive Multifokale Leukenzephalopathie oder Kryptokokkenmeningitis hatten.
  • wenn Sie eine aktive Krebserkrankung haben.
  • wenn Sie schwere Leberprobleme haben.
  • wenn Sie in den letzten 6 Monaten einen Herzinfarkt, ein Engegefühl in der Brust (instabile Angina pectoris), einen Schlaganfall oder bestimmte Arten von Herzinsuffizienz gehabt haben.
  • wenn Sie bestimmte Arten von unregelmäßigem oder anomalem Herzrhythmus (Arrhythmie) haben und Sie keinen Herzschrittmacher haben.
  • wenn die Ergebnisse von Blutuntersuchungen zeigen, dass Ihr Körper dieses Arzneimittel nicht ausreichend abbauen kann, dürfen Sie es nicht einnehmen.
  • wenn Sie schwanger sind oder eine Frau im gebärfähigen Alter, die keine zuverlässige Schwangerschaftsverhütung anwendet.

Schwangerschaft / Stillen

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme von Siponimod Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Während der Schwangerschaft, wenn Sie versuchen, schwanger zu werden, oder wenn Sie schwanger werden könnten und keine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden, dürfen Sie Mayzent nicht einnehmen. Wenn Mayzent während der Schwangerschaft eingenommen wird, besteht das Risiko, dass das ungeborenen Baby geschädigt wird.

Wenn Sie im gebärfähigen Alter sind, wird Ihr Arzt Sie vor Behandlungsbeginn mit Mayzent über dieses Risiko aufklären und er wird Sie bitten, einen Schwangerschaftstest durchzuführen, um sicherzustellen, dass Sie nicht schwanger sind. Sie müssen während der Behandlung mit Mayzent und mindestens 10 Tage nach Beendigung der Einnahme eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden, um eine Schwangerschaft zu vermeiden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über zuverlässige Verhütungsmethoden.

Wenn Sie während der Behandlung mit Mayzent schwanger werden, informieren Sie sofort Ihren Arzt. Ihr Arzt wird die Behandlung abbrechen. Es werden spezialisierte vorgeburtliche Untersuchungen durchgeführt.

Während der Behandlung mit Mayzent dürfen Sie nicht stillen. Mayzent kann in die Muttermilch übertreten, und es besteht das Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen für das Baby.

Wechselwirkungen

Einnahme von Siponimod zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen. Informieren Sie unbedingt Ihren Arzt, wenn Sie folgende Arzneimittel oder Therapien einnehmen bzw. erhalten:

  • Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen wie, Amiodaron, Procainamid, Chinidin oder Sotalol.
  • Arzneimittel, die den Herzschlag verlangsamen, wie z. B. Diltiazem oder Verapamil (die zur Arzneimittelgruppe der Kalziumkanal-Blocker gehören), Digoxin oder Ivabradin.
  • Arzneimittel, die das Immunsystem beeinflussen, wie z. B. eine Chemotherapie, das Immunsystem unterdrückende Arzneimittel (Immunsuppressiva) oder andere Arzneimittel zur Behandlung von MS.
  • Impfstoffe. Sollten Sie eine Impfung benötigen, fragen Sie erst Ihren Arzt um Rat. Während und bis zu 4 Wochen nach Beendigung der Behandlung mit Mayzent dürfen Sie nicht mit bestimmten Impfstoffen (abgeschwächten Lebendimpfstoffen) geimpft werden, da diese die Infektion auslösen könnten, die sie eigentlich verhindern sollen.
  • Fluconazol und bestimmte andere Arzneimittel können bei einigen Patienten die Konzentration von Mayzent im Blut erhöhen und es wird nicht empfohlen, sie gemeinsam mit Mayzent anzuwenden.
  • Carbamazepin und bestimmte andere Arzneimittel können die Konzentration von Mayzent im Blut verringern und daher die Wirksamkeit des Arzneimittels herabsetzen.
  • Modafinil und bestimmte andere Arzneimittel können bei einigen Patienten die Konzentration von Mayzent im Blut verringern und daher die Wirksamkeit des Arzneimittels herabsetzen.
  • Phototherapie mit UV-B-Strahlung oder PUVA-Photochemotherapie.

Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen / Verträglichkeit

Wie alle Arzneimittel kann auch Siponimod Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Einige Nebenwirkungen können schwerwiegend sein

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)

  • Ausschlag mit kleinen, flüssigkeitsgefüllten Blasen, die auf geröteter Haut erscheinen (Symptome der Virusinfektion Herpes Zoster, die schwerwiegend sein kann)
  • Fieber, Halsschmerzen und/oder wunde Stellen im Mund aufgrund einer Infektion (Lymphopenie)
  • Krämpfe, Anfälle
  • Sehstörungen wie Schattenbildung oder ein „blinder Fleck“ im zentralen Sehbereich, verschwommenes Sehen, Probleme bei der Erkennung von Farben oder Details (Symptome eines Makulaödems, d. h. einer Schwellung im zentralen Bereich der Netzhaut am Augenhintergrund)
  • Unregelmäßiger Herzschlag (atrioventrikulärer Block)
  • Langsamer Herzschlag (Bradykardie)

Informieren Sie sofort Ihren Arzt, wenn eines dieser Symptome bei Ihnen auftritt.

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

  • Kryptokokkeninfektionen (eine bestimmte Pilzinfektion), einschließlich Kryptokokkenmeningitis mit Symptomen wie Kopfschmerzen zusammen mit einem steifen Nacken, Lichtempfindlichkeit, Übelkeit oder Verwirrtheit.

Andere mögliche Nebenwirkungen

Weitere Nebenwirkungen werden nachfolgend aufgelistet. Wenn eine dieser Nebenwirkungen schwerwiegend wird, informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)

  • Kopfschmerzen
  • Bluthochdruck (Hypertonie), mitunter mit Symptomen wie Kopfschmerzen und/oder Schwindel
  • Blutuntersuchungen zeigen erhöhte Leberenzymwerte

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)

  • neue Muttermale
  • Schwindel
  • unwillkürliches Zittern des Körpers (Tremor)
  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Schmerzen in Händen oder Füßen
  • Geschwollene Hände, Fußgelenke, Beine oder Füße (periphere Ödeme)
  • Schwäche (Asthenie)
  • Ergebnisse von Lungenfunktionstests zeigen verminderte Funktion

Quellenangabe: Europäische Kommission – EPAR – 17. Januar 2020

Sekundär progrediente Multiple Sklerose: EU-Zulassung für Mayzent

17.01.2020 Die Europäische Kommission hat am 15. Januar 2020 dem Medikament Mayzent (Wirkstoff ist Siponimod ) der Firma Novartis Europharm Limited die Zulassung für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit sekundär progredienter Multipler Sklerose (SPMS) – die ausführliche Indikation – erteilt.
© arznei-news.de – Quelle: EC, 2020

Anhaltende Wirkung bei Patienten mit sekundär progredienter Multipler Sklerose (SPMS) um bis zu fünf Jahre durch Verzögerung der Behinderung

22.04.2020 Novartis hat neue Daten zu Mayzent (Wirkstoff Siponimod) aus einer in der Fachzeitschrift Neurology veröffentlicht. Die Daten bauen auf bestehenden klinischen Belegen auf, dass Mayzent nachweislich das Fortschreiten der körperlichen Behinderung verlangsamt und bei Menschen mit sekundär progredienter Multipler Sklerose (SPMS) kognitiven Nutzen bietet.

Die aus der fünfjährigen offenen EXPAND-Verlängerungsstudie veröffentlichten Daten bewerteten die langfristige Wirksamkeit und Sicherheit von Mayzent bei Patienten mit SPMS, die bei Eintritt in die Verlängerungsstudie entweder die Behandlung mit Mayzent fortsetzten (Mayzent-Gruppe) oder von Placebo zu Mayzent wechselten (Placebo-Wechselgruppe).

Fortschreiten der Behinderung

Bei Patienten in der Mayzent-Gruppe war die Wahrscheinlichkeit eines drei- und sechsmonatigen bestätigten Fortschreitens der Behinderung (CDP) signifikant geringer (p=0,0064 bzw. p=0,0048) als in der Placebo-Wechselgruppe, was den Nutzen eines frühen Behandlungsbeginns unterstreicht, schreibt das Unternehmen.

Die neuen Daten zeigen auch eine 52%ige Reduktion der annualisierten Rückfallrate (ARR), die in der Mayzent-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Switch-Gruppe beobachtet wurde (p<0,0001). Das Risiko einer bestätigten Verschlechterung der kognitiven Beeinträchtigung (gemäß Symbol Digit Modalities Test) nach sechs Monaten wurde in der Mayzent-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Wechselgruppe um 23% reduziert (p=0,0014).

Die in der Mayzent-Gruppe beobachteten Vorteile hielten bis zu fünf Jahre lang an. Das Auftreten unerwünschter Ereignisse (Nebenwirkungen) war konsistent mit der kontrollierten Behandlungsdauer. Diese EXPAND Open-Label-Verlängerung läuft bis zu insgesamt sieben Jahren.

Atrophie von kortikaler grauer Substanz und Thalamus

Zu den weiteren Daten gehört eine neue Post-hoc-Analyse aus EXPAND, die zeigte, dass Mayzent bei Patienten mit SPMS, einschliesslich Patienten mit weniger aktiver und fortgeschrittener Erkrankung, die Atrophie der kortikalen grauen Substanz (cGM) und vom Thalamus anhaltend reduzierte.

In allen untersuchten Untergruppen reduzierte Mayzent die cGM-Atrophie gegenüber Placebo um 48-116% (p<0,01 sowohl bei M12 als auch bei M24) und die Thalamusatrophie um 30- 68% (p<0,05 sowohl bei M12 als auch bei M24; mit Ausnahme bei „Krankheitsdauer >15 Jahre“ p=0,1029 bei M12).

In Kombination mit anderen Analysen könnten sich diese Befunde günstig auf die langfristigen klinischen Ergebnisse auswirken, einschließlich des Fortschreitens der Behinderung und des kognitiven Rückgangs.

Magnetisierungs-Transfer-Verhältnis

Eine weitere Analyse aus EXPAND, die den Effekt von Mayzent auf Veränderungen des Magnetisierungs-Transfer-Verhältnisses (MTR) bei Patienten mit SPMS untersucht, baut auf vorhandenen präklinischen Erkenntnissen auf, die vermuten lassen, dass Mayzent Reparaturmechanismen im Zentralnervensystem (ZNS) fördern könnte, schreibt Novartis.

MTR ist eine Technik, die zur Schätzung des Myelingehalts im Gehirn eingesetzt wird. Die Ergebnisse der MTR zeigen, dass Mayzent die De-Myelinisierung signifikant reduziert, und untermauern frühere präklinische Befunde zur Remyelinisierung.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Novartis. Kappos L, et al. Long-term Efficacy and Safety of Siponimod in Patients with SPMS: EXPAND Extension Analysis up to 5 Years. Neurology. 2020; 94 (15 Supplement).

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