Lesinurad (Zurampic)

Lesinurad (Markennamen Zurampic; in Kombination mit Allopurinol: Duzallo) ist ein Urat-Transporter-Inhibitor zur Behandlung von Hyperurikämie im Zusammenhang mit Gicht; es gehört zur Medikamentengruppe der Urikosurika.

Höhere Dosis des Gicht-Medikaments erreicht Phase-III Ziele

15.06.2015 Astrazeneca hat Daten aus einer neuen Phase-III-Studie veröffentlicht, nach denen der Wirkstoff Llesinurad (Handelsname Zurampic) seine primären Ziele – durch die Reduzierung eines Schlüsselmarkers der Erkrankung – erreicht hat.

Nach Befunden aus der CRYSTAL-Studie konnte eine Kombination aus Lesinurad (400 mg) und Takedas Uloric (Febuxostat) das Serum-Harnsäure (sUA – Serum-Hyperurikämie) Niveau nach sechs Monaten deutlich stärker senken als Febuxostat allein (76,1% vs. 46,8%). Durch die getestete 200 mg-Dosis konnten auch mehr Patienten die Zielwerte hinsichtlich der Serumharnsäure erreichen, obwohl der Unterschied nicht signifikant war.

Bei den wichtigsten sekundären Endpunkten konnte die Lesinurad / Febuxostat Kombination keinen signifikanten Unterschied nach 12 Monaten beim Anteil der Patienten erreichen, die eine komplette Auflösung mindestens eines Gichttophus (Ablagerungen von Harnsäurekristallen in den Gelenken und der Haut) zeigten. Aber beide Dosierungen des Wirkstoffs führten insgesamt zu einer größeren Tophus Flächenreduktion im Vergleich zu Febuxostat allein, sagte AZ.

Nach Angaben des Pharmakonzerns, der Lesinurad von Ardea Biosciences im Juni 2012 erworben hatte, gibt es einen hohen ungedeckten Bedarf bei Gicht-Patienten, da etwa die Hälfte nicht die empfohlenen Serumharnsäure-Ziele mit der aktuellen Standardversorgung erreichen.

Nebenwirkungen

Die häufigsten Nebenwirkungen in der CRYSTAL-Studie der Lesinurad-Gruppen – im Vergleich zu Febuxostat allein – waren Nasopharyngitis, Bluthochdruck und Kopfschmerzen, und die Lesinurad-einnehmenden Patienten erlebten eine höhere Inzidenz von überwiegend reversiblen Serum-Kreatinin-Erhöhungen.

Das Medikament wird derzeit in den USA und Europa auf die Zulassung überprüft.
Quelle: Astrazeneca, Juni 2015

EU-Zulassungsempfehlung – Hyperurikämie

18.12.2015 Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Zulassungsbehörde (CHMP) empfiehlt, das Medikament Zurampic (200 mg Filmtabletten) der Firma AstraZeneca AB für die Behandlung von Hyperurikämie zuzulassen.

Das Medikament mit der aktiven Substanz Lesinurad (ATC-Code: M04AB05) soll als unterstützende Behandlung von Hyperurikämie in Kombination mit einem Xanthinoxidasehemmer bei Erwachsenen mit Gicht genehmigt werden.

Zurampic hat sich als wirksam gezeigt bei der Harnsäureausscheidung und des damit einhergehenden niedrigeren Serum-Harnsäure-Niveaus. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Influenza, erhöhtes Blut-Kreatinin und Magen-Reflux.

Zurampic soll in Kombination mit einem Xanthin-Oxidase-Inhibitor bei Erwachsenen als unterstützende Behandlung von Hyperurikämie bei Gicht-Patienten (mit oder ohne Tophi) eingesetzt werden, die nicht den erwünschten Harnsäurespiegel mit einer ausreichenden Dosis eines Xanthinoxidasehemmer allein erreicht haben.
Quelle: EMA, Dez. 2015

FDA-Zulassung bei Hyperurikämie (Gicht)

23.12.2015 Die US Food and Drug Administration hat heute Zurampic (mit der aktiven Substanz Lesinurad) für die Behandlung von einem zu hohen Harnsäurespiegel im Blut (Hyperurikämie) bei Gicht zugelassen, wenn das Medikament in Kombination mit einem Xanthinoxidasehemmer (XOI) verwendet wird – ein Medikament zur Reduktion der Produktion von Harnsäure im Körper.

Das Medikament lässt die Niere vermehrt Harnsäure ausscheiden. Dies geschieht durch die Hemmung von Transporterproteinen, die bei der Reabsorption von Harnsäure in der Niere beteiligt sind.

Sicherheit und Wirksamkeit

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Zurampic wurden in drei bis zu 12-monatigen randomisierten Placebo-kontrollierten Studien in Kombination mit einem XOI mit 1.537 Teilnehmern ausgewertet. Bei denen mit Lesinurad in Kombination mit einem XOI behandelten Patienten wurde der Serumharnsäurespiegel im Vergleich zu Placebo reduziert.

Die häufigsten Nebenwirkungen in den klinischen Studien waren Kopfschmerzen, Grippe, erhöhte Kreatinin-Werte und gastroösophageale Refluxkrankheit.

Warnhinweis Nierenversagen

Das Medikament enthält einen Warnhinweis mit wichtigen Informationen zur Sicherheit für die Fachkräfte des Gesundheitswesens, einschließlich des Risikos für akutes Nierenversagen, das häufiger auftritt, wenn das Medikament ohne einen XOI und mit höher als genehmigten Dosen von Zurampic eingenommen wird.

Die FDA verlangt eine Postmarketing-Studie, um die renale und kardiovaskuläre Sicherheit von Lesinurad weiter auszuwerten.
© arznei-news.de – Quelle: FDA, Dez. 2015

EU-Zulassung für Patienten mit Gicht

19.02.2016 Die Europäische Kommission hat Astrazeneca Zurampic 200 mg für Patienten mit Gicht zugelassen.

Lesinurad wird in Kombination mit einem Xanthinoxidaseinhibitor (XOI) für die unterstützende Behandlung von Hyperurikämie bei erwachsenen Gicht-Patienten zugelassen (mit oder ohne Tophi), die nicht den erwarteten Serumharnsäure-Spiegel mit einer ausreichenden Dosis eines XOI allein erreicht haben.

In Kombination mit den aktuellen XOI-Standardtherapeutika Allopurinol oder Febuxostat erreicht Zurampic einen dualen Wirkmechanismus: Erhöhung der Ausscheidung und Verringerung der Produktion von Harnsäure, wodurch mehr Patienten mit unzureichend kontrollierter Gicht die Behandlungsziele erreichen.

Die EU-Zulassung basiert auf den Daten aus drei Phase-III-Studien: CLEAR 1, CLEAR 2 und CLEAR, die den größten klinischen Datensatz von Gicht-Patienten repräsentieren, die mit einer kombinierten Urat-senkenden Therapie behandelt wurden.

Astrazeneca wird als Teil der EU-Zulassung eine nicht-interventionelle Post-Zulassung Sicherheitsstudie (PASS) durchführen, um das Herz-Kreislauf-Sicherheitsprofil (vor allem bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Störungen) bei der Behandlung mit Lesinurad zu untersuchen. Neben der PASS-Studie hat das Unternehmen eingewilligt, eine EU-Nieren-Studie durchzuführen, um die Wirksamkeit und Sicherheit bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von 30-45mL / min zu bewerten.
© arznei-news.de – Quelle: Astrazeneca, Feb. 2016

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