Denosumab

Denosumab (Handelsname Prolia; Xgeva) ist ein humaner monoklonaler Antikörper.
Hersteller Amgen. Indikation: Behandlung von Osteoporose; Prävention von skelettbezogenen Komplikationen aufgrund von Tumoren.

Erfahrungen, Erfahrungsberichte zu diesem Medikament

Denosumab-News:

Brustkrebs: Denosumab (Xgeva) besser als Zoledronat (Zometa)

Das relativ neue Arzneimittel Denosumab (Handelsnamen: Prolia, Xgeva) reduziert Knochenkomplikationen bei fortgeschrittenen Brustkrebs wirksamer als ein anderes Osteoporose-Medikament: Zoledronat bzw. Zoledronsäure (Handelsname: Zometa, Aclasta) – laut einer neuen Studie.

Bisphosphonate – Monoklonale Antikörper

Zoledronat gehört zu einer Klasse von, als Bisphosphonate bekannten, Medikamenten, die Knochenkomplikationen wie Frakturen, Rückenmarkkompression und Knochenschmerzen verzögern. Aber Zoledronat ist mit Nierentoxizität und anderen Reaktionen verbunden. Denosumab, ein neueres Medikament aus der Gruppe der monoklonalen Antikörper, ist beim Reduzieren von Skelettproblemen Zoledronat überlegen und wird besser toleriert, fand die Studie.

Biphosphonat
Biphosphonat Strukturformel

„Es ist wirksamer beim Verhindern, der von Brustkrebs verursachten Knochenzerstörung, die sich über den Knochen ausgebreitet hat“, sagte Dr. Alison Stopeck, außerordentlicher Professor der Medizin an der Universität von Arizona, Tucson und ein Forscher der Studie, die am 14. August in der Zeitschrift Clinical Cancer Research herausgegeben wurde.

Wenn sich Krebszellen von der Brust zum Knochen ausbreiten, stimulieren sie Osteoklasten, Zellen, die Knochengewebe abbauen. In Anbetracht von schweren Knochenschmerzen benutzen Arzte Strahlenbehandlungen. „Der verbreiteste Grund für Strahlenbehandlungen bei diesen Patienten sind Knochenschmerzen“, sagte Stopeck. Die Strahlung tötet die Tumorzellen, und die Osteoklasten werden nicht stimuliert, erklärte sie.

Auf vorheriger Forschung basierend, schätzten die Forscher bei dieser Studie die Knochen-Komplikationen, die gesundheitsgebundene Lebensqualität und die Dauer der Strahlenbehandlung bei mehr als 2.000 Frauen mit Brustkrebs, der bis in den Knochen metastasiert war.

Die Forscher teilten die Hälfte der Frauen Denosumab zu, welches gespritzt wurde und den anderen wurde Zoledronat gegeben, intravenös. Beide Medikamente wurden einmal pro Monat 20 Monate lang gegeben.

Denosumab versus Zoledronat

Denosumab war ein bisschen besser bei allen Punkten, fand man heraus.

Einunddreißig Prozent der Denosumab Patienten hatten eine Skelettkomplikation verglichen mit 36 Prozent der Zoledronsäure Patienten.

Denosumab verzögerte auch die Zeit bis zur Knochenbestrahlung um 26 Prozent verglichen mit Zoledronat.

Und hinsichtlich der Lebensqualität berichteten 10 % mehr jener auf Denosumab über eine „bedeutungsvolle“ Qualitätsverbesserung des Lebens verglichen mit jenen auf Zoledronat.

Prolia, Xgeva von Amgen – Aclasta, Zometa von Novartis

Die U.S. Food and Drug Administration genehmigte 2010 Prolia bzw. Xgeva, hergestellt von Amgen, Kalifornien, für die Hemmung der durch Krebs verursachten Knochenkomplikationen. Amgen finanzierte die Studie. Stopeck, der auch Direktor des klinischen Brustkrebsprogramms am Krebszentrum der Universität von Arizona ist, ist Berater für sowohl Amgen als auch Novartis (gewesen), die Zometa herstellen.
Quelle: Clinical Cancer Research. August 2012

Denosumab: Keine Empfehlung zur Erweiterung bei Prostatakrebs

Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Zulassungsbehörde (CHMP) untersuchte den Antrag auf Zulassungserweiterung des Medikaments Xgeva® auf Patienten mit „kastrationsresistentem‘ Prostatakrebs mit hohem Risiko der Streuung in die Knochen.

Der CHMP ist zu der Meinung gelangt, es konnte nicht gezeigt werden, dass die Vorteile von Xgeva mit dem Wirkstoff Denosumab die Risiken bei diesen Patienten überwiegen.

Xgeva wird eingesetzt, um Knochen-Komplikationen bei Erwachsenen mit einem festen Tumor, der auf den Knochen übergegriffen hat, zu verhindern.

Der Ausschuss kam zu dieser Überzeugung, aufgrund einer Studie mit Xgeva, in der Denosumab lediglich die Fälle, in denen der Krebs auf den Knochen übergriff, um 5 Prozentpunkte verringerte (47% der Patienten bei Xgeva im Vergleich zu 52% der Placebo-Patienten).

Quelle: EMA, Okt. 2013

Denosumab und atypische Femurfrakturen – Warnhinweis

AMGEN, Hersteller von Prolia, berichtet in einem Rote-Hand-Brief über das Risiko für atypische Femurfrakturen bei Patienten, die Denosumab einnehmen.

Xgeva

Denosumab wird auch als XGEVA vermarktet. Auch für dieses Medikament gilt das Risiko. Xgeva wird bei Erwachsenen mit Knochenmetastasen aufgrund solider Tumore zur Vorbeugung von skelettbezogenen Komplikationen eingesetzt.

Prolia

Rote Hand
Rote Hand Brief
Wichtige Informationen über ein Arzneimittel

Prolia wird zur Behandlung von Osteoporose bei Frauen in der Postmenopause mit erhöhtem Risiko für Knochenbrüche und bei der Behandlung von Osteoporose bei Männern mit Prostatakrebs in Verbindung mit Hormonablation und erhöhtem Risiko für Knochenbrüche eingesetzt.

Die atypischen Femurfrakturen traten selten auf (≥1/10.000 bis < 1/1.000) bezogen auf
die 8.928 Patienten, die in den Knochenschwund Studien mit Prolia behandelt worden waren.

AMGEN sprechen, in Übereinstimmung mit der Europäischen Arzneimittel-Agentur
und dem Paul-Ehrlich-Institut, folgende Empfehlungen an die behandelnden Ärtze aus:

Die Empfehlungen hinsichtlich der Behandlung mit Denosumab

  • Die Patienten sollten angewiesen werden, auf neu auftretende oder ungewöhnliche Schmerzen an Oberschenkel, Hüfte oder Leisten zu achten während der Behandlung mit Denosumab und diese dem Arzt mitzuteilen. Es sollte dann auf eine unvollständige Femurfraktur untersucht werden.
  • Bei Patienten, die mit Prolia behandelt werden und eine Femurschaftfraktur zeigen,
    sollte der kontralaterale Femur untersucht werden.
  • Besteht ein Verdacht auf eine atypische Femurfraktur sollte erwogen werden, die Therapie mit Prolia abzubrechen.

Quelle: Amgen, Feb. 2013

Prävention von Brustkrebs bei Frauen mit BRCA1-Gen-Mutation

22.06.2016 Forscher haben entdeckt, dass Denosumab Brustkrebs bei Frauen mit fehlerhaftem BRCA1-Gen verhindern kann.

Frauen mit defektem BRCA1-Gen tragen ein hohes Risiko für aggressiven Brustkrebs. Wissenschaftler des Walter and Eliza Hall Instituts haben die Zellen, die zu Brustkrebs bei Frauen mit defektem BRCA1-Gen führen können, genau bestimmen können und festgestellt, dass Denosumab potenziell vor Brustkrebs schützen kann. Wenn dies in klinischen Studien bestätigt wird, würde dies eine nicht-chirurgische Option für Frauen mit erhöhtem genetischen Risiko bedeuten.

Mittels Proben des Brustgewebes von Frauen mit defektem BRCA1-Gen konnten die Forscher Emma Nolan, Prof. Jane Višváder und Prof. Geoff Lindeman die Zellen identifizieren, die zu Brustkrebs führen können.

RANK-Marker

Die Krebs-Vorläuferzellen in BRCA1-mutiertem Brustgewebe hatten viele Ähnlichkeiten mit aggressiven Formen von Brustkrebs, sagte Nolan. Diese Zellen vermehrten sich rasch, und waren anfällig für DNS-Schäden – beides Faktoren, die sie gegenüber der Transition zu Krebs anfälliger machen, sagte sie. Die Forscher entdeckten, dass diese präkanzerösen Zellen durch ein Markerprotein namens RANK identifiziert werden konnten.

RANK-Inhibitor

Lindeman sagte, die Entdeckung von RANK als Marker für Krebsvorstufen war ein wichtiger Durchbruch, da Inhibitoren des Stoffwechselwegs RANK bereits im klinischen Gebrauch sind. Ein Inhibitor namens Denosumab ist bereits klinisch im Einsatz bei der Behandlung von Osteoporose und Brustkrebs, der sich auf die Knochen ausgebreitet hat, sagte er. „Wir untersuchten deshalb, welche Wirkung die RANK-Hemmung auf die Krebsvorläuferzellen bei BRCA1-mutiertem Brustgewebe hatte.

Das Forscherteam zeigte, dass die RANK-Hemmung das Zellwachstum in Brustgewebe von Frauen mit einem defekten BRCA1-Gen ausschaltete und die Entwicklung von Brustkrebs in Labormodellen einschränkte.
© arznei-news.de – Quelle: Walter and Eliza Hall Institute, Juni 2016

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