Antineoplastische Mittel – Kinasehemmer – JAK-Inhibitoren
Ruxolitinib hemmt die Januskinasen JAK 1 und JAK 22 (Janus Associated Kinase). Ruxolitinib wird im ATC eingeordnet unter: Antineoplastische Mittel – Kinasehemmer – JAK-Inhibitoren. Handelsnamen: Jakavi, Jakafi, Opzelura.
Einsatzgebiete, Indikationen
- Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall)
- Atopische Dermatitis / Neurodermitits
- Graft-versus-Host-Krankheit
- Myelofibrose
- Pankreaskrebs
- Polyzythämie
- Splenomegalie
- Vitiligo (Weißfleckenkrankheit / Scheckhaut)
- Weitere unter News
News zu Ruxolitinib
- 15.11.2024 EU: Der CHMP der EMA empfiehlt die Erweiterung der Indikation wie folgt:
- Akute GvHD: Jakavi ist für die Behandlung von erwachsenen und pädiatrischen Patienten ab 28 Tagen mit akuter Transplantat-gegen-Wirt-Krankheit indiziert, die auf Kortikosteroide oder andere systemische Therapien nur unzureichend ansprechen.
- Chronische GvHD: Jakavi ist für die Behandlung von erwachsenen und pädiatrischen Patienten ab 6 Monaten mit chronischer Graft-versus-Host-Erkrankung indiziert, die auf Kortikosteroide oder andere systemische Therapien nur unzureichend ansprechen.
- 24.09.2024 Ruxolitinib bei chronischer myeloischer Leukämie. Klinische Studie unterstützt die Kombination von Ruxolitinib mit Tyrosinkinase-Hemmern bei chronischer myeloischer Leukämie
- 30.06.2024 Krebs: Neue Methode zur Verbesserung der Checkpoint-Inhibitor-Therapie. JAK-Hemmung verstärkt die Immuntherapie mit Checkpoint-Blockern bei Patienten mit Hodgkin-Lymphom
- 01.06.2024 Wirksamkeit, Sicherheit und langfristige Krankheitskontrolle von Ruxolitinib-Creme bei Jugendlichen mit atopischer Dermatitis: Gepoolte Ergebnisse aus zwei randomisierten Phase-3-Studien
- 03.03.2023 Zielgerichtete Therapien bei Myotoxizität im Zusammenhang mit Immun-Checkpoint-Hemmern von Nutzen. Abatacept / Ruxolitinib: Myotoxizitätsbedingte Sterblichkeitsrate 3,4 Prozent nach Einführung eines Screenings in Verbindung mit aktiver Beatmung, Behandlung
- 24.02.2023 EU: Nicht-segmentale Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) – CHMP-Zulassungsempfehlung für Opzelura (Wirkstoff Ruxolitinib)
- 21.10.2022 Vitiligo: Ruxolitinib-Creme führt zu stärkerer Repigmentierung. Zwei randomisierte, kontrollierte Phase-3-Studien zu Ruxolitinib-Creme bei Vitiligo (Weißfleckenkrankheit)
- 25.03.2022 EU: Der CHMP der EMA empfiehlt die Erweiterung der Indikation wie folgt: Jakavi ist für die Behandlung von Patienten ab 12 Jahren mit akuter Graft-versus-Host-Krankheit oder chronischer Graft-versus-Host-Krankheit indiziert, die auf Kortikosteroide oder andere systemische Therapien nur unzureichend ansprechen
- 15.07.2021 Positive Phase-III-Daten aus REACH3 für Jakavi bei chronischer GvHD
- 05.12.2020 Update REACH3: Ruxolitinib verbesserte signifikant die Ergebnisse bei Patienten mit steroidresistenter/abhängiger chronischer GvHD … zum Artikel
- 27.07.2020 REACH3: Phase-III-Studie mit Jakavi bei chronischer Graft-versus-Host-Krankheit hat primäre und wichtige sekundäre Endpunkte erreicht … zum Artikel
- 23.04.2020 Daten zeigen, dass Jakavi (Ruxolitinib) bei akuter Graft-versus-Host-Krankheit wirksamer ist als die derzeit beste verfügbare Therapie … zum Artikel
- 29.01.2020 TRuE-AD2-Pivotalstudie mit Ruxolitinib-Salbe erreichte ihren primären Endpunkt bei Patienten mit atopischer Dermatitis … zum Artikel
- 18.11.2019 Studie zeigt signifikante Zunahme des Gewichts und des systolischen Blutdrucks unter Ruxolitinib … zum Artikel
- 18.06.2019 Vitiligo (Weißfleckenkrankheit / Scheckhaut): Ruxolitinib in topischer Creme zeigt sich vielversprechend … zum Artikel
- 25.05.2019 FDA genehmigt Jakafi zur Behandlung von akuter Spender-gegen-Empfänger-Reaktion (Graft-versus-Host-Erkrankung)
- 28.09.2016 Wirksamkeit bei Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall)
- 13.06.2016 Vergleichsdaten bei Polyzythämie; Myelofibrose
- 16.07.2015 Polycythaemia vera: Anhaltspunkt für nicht quantifizierbaren Zusatznutzen
- 27.03.2015 EU-Zulassungserweiterung für Jakavi auf Polyzythämie
- 25.01.2015 CHMP: Empfehlung zur Zulassungserweiterung auf Polyzythämie
- 05.12.2014 Polycythämie: FDA genehmigt Jakafi
- Jakavi erfolgreich bei Pankreaskrebs in Phase II
- Ruxolitinib gegen Splenomegalie und Myelofibrose zugelassen
Ruxolitinib gegen Splenomegalie und Myelofibrose zugelassen
Die European Medicines Agency (EMA) hat das Medikament Ruxolitinib (Handelsname: Jakavi) zugelassen. Es kann zur Behandlung von Splenomegalie oder bei Erwachsenen mit primärer Myelofibrose, Post-Polycythaemia-vera-Myelofibrose oder Post-Essentieller-Thrombozythämie-Myelofibrose eingesetzt werden.
Splenomegalie Symptom
Splenomegalie ist ein Symptom, dass auf eine akute oder chronische Vergrößerung der Milz hinweist. Splenomegalie ist keine eigenständige Krankheit. Ursachen können z.B. sein:
- Leukämie oder Morbus Hodgkin,
- Infektionskrankheiten,
- Sepsis,
- rheumatische Erkrankungen,
- Blutstau vor der Leber,
- etc.
Myelofibrose
Die Myelofibrose (Osteomyelofibrose) ist eine fortschreitende Erkrankung des Knochenmarks. Mit primärer bzw. idiopathischer Myelofibrose ist die eigenständig auftretende Krankheit gemeint. Bei sekundärer Myelofibrose tritt sie als Folge einer anderen Krankheit auf. Das blutbildende Gewebe wandelt sich in Bindegewebe um. Infolgedessen wird mehr Blut in Leber und Milz produziert, die sich dann vergrössern.
Nebenwirkungen von Ruxolitinib
Die häufigsten unerwünschten Wirkungen von Jakavi sind:
- Thrombozytopenie (niedrige Blutplättchenzahl),
- Anämie (niedrige rote Blutzellenzahl),
- Neutropenie (Verminderung der neutrophilen Granulozyten im Blut),
- Harntraktinfektionen,
- Gewichtszunahme,
- Hypercholesterolaemie (zu hoher Cholesterinspiegel im Blut),
- Schwindel,
- Kopfschmerzen
- und erhöhte Leberenzymwerte.
Kontraindikationen bei Jakavi
Jakafi bzw. Ruxolitinib darf nicht bei Allergien gegen den Wirkstoff oder dessen Bestandteile, sowie nicht in Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden, schreibt die European Medicines Agency.
Lesen Sie zu weiteren Nebenwirkungen und Warnhinweisen bitte den Beipackzettel.
© arznei-news.de – Quelle: EMA, Okt. 2012
Jakavi erfolgreich bei Pankreaskrebs in Phase II
Ergebnisse einer Phase II Studie zeigen, dass der JAK Hemmer Jakavi (Ruxolitinib) in Verbindung mit Roches Xeloda (Capecitabin) eine Verbesserung hinsichtlich des Überlebens bei einigen Patienten mit rezidivierenden oder Behandlung refraktären fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs demonstrierte.
Eine vorgegebene Subgruppenanalyse bei vorher identifizierten Patienten, die am wahrscheinlichsten von der JAK Hemmung profitieren würden, zeigte, dass das sechs-Monats-Üerleben bei denen, die Jakavi einnahmen bei 42% lag, verglichen mit 11% für die Placeboeinnahme.
Darüber hinaus waren anhaltende Tumorreaktionen nur bei Patienten beobachtet worden, die Ruxolitinib einnahmen, und es wurde auch eine deutliche Verbesserung beim Körpergewicht erzielt, verglichen mit der Placebogabe, sagte Incyte.
Ruxolitinib wurde im Allgemeinen gut toleriert. 12% der Patienten, die die Jakavi Kur erhielten, mußten wegen der Nebenwirkungen aus dem Versuch ausscheiden, verglichen mit 20%, die Capecitabin/Xeloda allein einnahmen.
Jakavi ist bereits für die Behandlung von Myelofibrose genehmigt worden.
© arznei-news.de – Quelle: Incyte, August 2013
Polycythämie: FDA genehmigt Jakafi
05.12.2014 Die US-Aufsichtsbehörden haben den JAK-Inhibitor Jakavi (aktive Substatanz Ruxolitinib) von Novartis und Incytefür für eine seltene Form von Blutkrebs – Polyzythämie, Polycythaemia oder Polycythämie – genehmigt; damit ist es das erste für diese Krankheit zugelassene Medikament in den USA (dort ist der Handelsname Jakafi).
Polycythaemia vera
Polycythaemia vera ist eine chronische und unheilbare Erkrankung, die durch die Überproduktion von roten Blutkörperchen im Knochenmark hervorgerufen wird, wodurch es zur Schwellung der Milz, Blutungsproblemen und Blutgerinnseln in den Venen in der Nähe der Hautoberfläche (Venenentzündung) kommen kann. Dies bedeutet auch ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt.
Jakavi hemmt die Enzyme, die sogenannten Janus Associated Kinase (JAK) 1 und 2, die bei der Regulierung des Bluts und bei immunologischen Funktionen beteiligt sind.
Die US-Genehmigung basiert auf klinischen Daten, die zeigen, dass Ruxolitinib im Vergleich zur besten verfügbaren Therapie, das Volumen der roten Blutzellen ohne Aderlass und die Verringerung der Milzgröße bei Patienten, die nicht das Chemotherapeutikum Hydroxyharnstoff nehmen können, erhält.
Jakavi wurde von der FDA im Jahr 2011 für Myelofibrose zugelassen und es befindet sich derzeit auch in Studien mit Bauchspeicheldrüsenkrebs.
© arznei-news.de – Quelle: FDA, Dez. 2014
CHMP: Empfehlung zur Zulassungserweiterung auf Polyzythämie
25.01.2015 Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Zulassungsbehörde (CHMP) empfiehlt, die Zulassung von Jakavi (Ruxolitinib) der Firma Novartis Europharm Ltd auf die Behandlung von Polyzythämie (auch Polycythaemia vera – PV, oder Polycythämie) zu erweitern.
Jakavi kann dann nicht nur bei Myelofibrose eingesetzt werden sondern auch für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit Polycythaemia vera, die resistent oder intolerant gegenüber Hydroxyharnstoff sind.
© arznei-news.de – Quelle: EMA, Jan. 2015
EU-Zulassungserweiterung für Jakavi auf Polyzythämie
27.03.2015 Die Europäische Kommission hat die Zulassung von Jakavi von der Firma Novartis Europharm Limited mit dem Wirkstoff Ruxolitinib auf die Behandlung von Polyzythämie erweitert.
Die Genehmigung Jakavis wurde erweitert auf die Behandlung von erwachsenen Patienten mit Polycythaemia vera (PV), die nicht auf Hydroxyharnstoff ansprechen oder es nicht vertragen.
© arznei-news.de – Quelle: European Commission, März 2015
Polycythaemia vera: Anhaltspunkt für nicht quantifizierbaren Zusatznutzen
16.07.2015 Patienten klagen seltener über Erschöpfung und ihre Lebensqualität ist besser.
Ruxolitinib zeigt Vorteile bei Symptomen und Lebensqualität; jedoch erschwert das Studiendesign die Interpretation der Ergebnisse laut IQWiG.
Detaillierte Informationen sind auf der Seite des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen zu finden.
Vergleichsdaten bei Polyzythämie; Myelofibrose
13.06.2016 Novartis hat klinische Daten präsentiert, die zeigen, dass Jakavi / Jakafi bei Patienten mit dem seltenen hämatologischen Krebs Polyzythämie (PV) der besten verfügbaren Therapie überlegen war.
Hämatokrit-Kontrolle
Nach Befunden der Phase-III-Studie RESPONSE-2 half Jakavi (mit der aktiven Substanz Ruxolitinib) Patienten mit PV, die keine vergrößerte Milz hatten und resistent oder intolerant gegenüber Hydroxyharnstoff waren, eine überlegene Hämatokrit-Kontrolle zu erreichen – Volumen-Verhältnis von roten Blutkörperchen gegenüber Gesamtvolumen des Blutes – im Vergleich mit der besten verfügbaren Therapie (BAT) nach 28 Wochen (62,2 Prozent gegenüber 18,7 Prozent).
Hämatologische Remission
Die Studie zeigte weiterhin, dass fast fünf Mal mehr Patienten mit PV komplette hämatologische Remission mit Jakavi im Vergleich zu BAT nach 28 Wochen erreichten (23,0% vs 5,3%; p = 0,0019). Ruxolitinib einnehmende Patienten erzielten auch eher eine vollständige Auflösung ihrer PV-verbundenen Symptome im Vergleich zu BAT (50,0% vs. 7,7%).
Insgesamt wurde das Medikament gut vertragen. Die Ergebnisse dieser Studie stehen im Einklang mit Daten aus der pivotalen Studie RESPONSE mit Patienten mit unzureichend kontrollierter PV mit einer vergrößerten Milz.
Myelofibrose
Darüberhinaus wurden auf dem Kongress der European Hematology Association Phase-III-Daten der COMFORT-I-Studie vorgestellt. Diese Daten deuten darauf hin, dass es einen Gesamtüberlebensvorteil bei Patienten mit Intermediate-2 oder Hochrisiko-Myelofibrose (MF) gab, die Jakavi erhielten, im Vergleich zur Placebo-Gruppe.
Das Fünf-Jahres-Überleben zeigte ein um 31% geringeres Sterberisiko im Ruxolitinib-Arm trotzdem mehr als 70% der Patienten der Placebo-Gruppe zur Jakavi-Behandlung überwechselten (mediane Zeit bis zum Crossover 41,1 Wochen).
Die mit Ruxolitinib behandelten Patienten konnten ein Milz-Ansprechen (> = 35% Reduktion der Größe) durchschnittlich drei Jahre aufrechterhalten. Diese Ergebnisse unterstützen auch die dauerhafte Wirksamkeit und das langfristige Sicherheitsprofil des Medikaments bei MF.
© arznei-news.de – Quelle: Novartis, Juni 2016
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