Durvalumab (Imfinzi) bei Lungenkrebs (SCLC/NSCLC)

Immuntherapie-Medikament Durvalumab wird von Lungenkrebspatienten mit eingeschränkter körperlicher Funktion gut vertragen

Durvalumab (Imfinzi) bei Lungenkrebs (SCLC/NSCLC)

22.11.2023 Für Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) und eingeschränktem Leistungsstatus ist ein Immun-Checkpoint-Inhibitor namens Durvalumab (Imfinzi) sicher und kann die Gesamtüberlebenszeit verlängern, so eine neue eClinicalMedicine-Studie von Forschern des UPMC Hillman Cancer Center.

Alltägliche Aktivitäten

Der Leistungsstatus, ein Maß für die körperliche Funktion und die Fähigkeit eines Patienten, alltägliche Aktivitäten auszuführen, wird häufig mit dem ECOG-Score (Eastern Cooperative Oncology Group) auf einer Skala von 0 bis 5 bewertet. Höhere Werte beschreiben Patienten, die mehr Zeit in einem Bett oder auf dem Stuhl verbringen und weniger in der Lage sind, sich selbst zu versorgen. Viele klinische Studien für Krebsmedikamente beschränken die Zulassung auf Patienten mit guten ECOG-Werten von 0 oder 1, so dass Patienten mit grenzwertigen Werten von 2 oder mehr in diesen Studien unterrepräsentiert sind.

„Klinische Studien für die Zulassung von Medikamenten haben sehr selektive Zulassungskriterien, so dass es Bedenken gibt, dass die Patientenpopulationen der Studien nicht immer die Realität widerspiegeln“, sagte die Hauptautorin Dr. Liza Villaruz, Associate Professor of Medicine an der University of Pittsburgh und Co-Leiterin des Immunotherapy and Drug Development Center am UPMC Hillman.

„Eine Stärke unserer Studie ist, dass sie in ambulanten Kliniken in ländlichen und unterversorgten Gebieten bei Patienten mit eingeschränktem Leistungsstatus durchgeführt wurde, es handelt sich also um eine praxisnahe Patientengruppe.“

Villaruz und ihr Team führten eine einarmige Phase-II-Studie durch, um die Sicherheit und Wirksamkeit von Durvalumab als Erstlinientherapie bei Patienten mit grenzwertigem Leistungsstatus zu untersuchen. Sie nahmen 50 Patienten mit NSCLC im Stadium IIIB oder IV und einem ECOG-Score von 2 auf, von denen die meisten in 13 kommunalen Krebskliniken innerhalb des UPMC Hillman Cancer Center Network behandelt wurden.

Alle Patienten erhielten bis zu 12 Monate lang alle 28 Tage eine intravenöse Durvalumab-Gabe. Die Teilnehmer unterzogen sich außerdem einem Test zur Messung des Anteils der Tumorzellen, die PD-L1 exprimieren, was die Wirksamkeit von Immun-Checkpoint-Inhibitoren vorhersagt.

Gesamtüberlebenszeit und Lebensqualität

Die mediane Gesamtüberlebenszeit betrug sechs Monate bei Patienten mit PD-L1-negativen Tumoren und 11 Monate bei denen mit PD-L1-positiven Tumoren. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität war zu Beginn und im Verlauf der Behandlung statistisch gesehen ähnlich, und nur bei 19 % der Patienten traten schwere behandlungsbedingte Nebenwirkungen auf.

Im Vergleich dazu hat die Platin-Doubletten-Chemotherapie, die seit Jahrzehnten die Standard-Erstlinientherapie für fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkrebs darstellt, eine Gesamtüberlebensrate von etwa neun Monaten und schwere behandlungsbedingte Nebenwirkungen von etwa 30 % bei Patienten mit grenzwertigem Leistungsstatus.

„Obwohl unsere Studie keine Kontrollgruppe hatte, deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Durvalumab einen Überlebensnutzen für NSCLC-Patienten mit PD-L1-positiven Tumoren und grenzwertigem Leistungsstatus hat“, sagte Villaruz. „Vor allem aber geben sie uns die Gewissheit, dass Durvalumab sicher und gut verträglich ist und mit einer stabilen Lebensqualität einhergeht.“

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News zu Durvalumab (Imfinzi) bei Lungenkrebs

Update: Phase-III-Studie PACIFIC-2 zur gleichzeitigen Verabreichung von Imfinzi und platinbasierter Chemoradiotherapie bei inoperablem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im Stadium III

14.11.2023 Die Phase-III-Studie PACIFIC-2 zur gleichzeitigen Verabreichung von Imfinzi (Durvalumab) mit Chemoradiotherapie (CRT) erreichte keine statistische Signifikanz hinsichtlich des primären Endpunkts des progressionsfreien Überlebens (PFS) im Vergleich zur alleinigen CRT bei der Behandlung von Patienten mit inoperablem, nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) im Stadium III.

Die sequenzielle Verabreichung von Imfinzi nach einer platinbasierten CRT ist nach den Ergebnissen der PACIFIC-Phase-III-Studie der etablierte globale Therapiestandard für die Behandlung von inoperablem NSCLC im Stadium III. Die PACIFIC-2-Studie wurde initiiert, um die gleichzeitige Verabreichung von Imfinzi mit einer CRT zu untersuchen, mit dem Ziel, Patienten zu behandeln, bei denen die Behandlung während der CRT fortschreitet oder abbricht und die daher nicht für das PACIFIC-Schema in Frage kommen.

Eine erste Analyse der Sicherheit und Verträglichkeit von Imfinzi und CRT in dieser Patientenpopulation zeigte, dass die Profile weitgehend mit den bekannten Profilen dieser Behandlungen übereinstimmten, obwohl während der gleichzeitigen Behandlung im experimentellen Arm eine erhöhte Infektionsrate beobachtet wurde.

Dr. Jeffrey D. Bradley, Vice Chair of Proton Therapy & Technology Development, Penn Medicine, Philadelphia und leitender Studienarzt, sagte: “ Obwohl die Ergebnisse der PACIFIC-2-Studie nicht das gezeigt haben, was wir uns erhofft haben, bleibt die PACIFIC-Therapie die Standardbehandlung für Patienten mit inoperablem, nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im Stadium III. Als Forschungsgemeinschaft werden wir die Erkenntnisse aus diesen Ergebnissen nutzen, um die künftige Forschung voranzutreiben.“

AstraZeneca führt derzeit mehrere Zulassungsstudien durch, in denen Imfinzi in frühen Stadien von Lungenkrebs getestet wird, unter anderem bei resektablem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (ADJUVANT BR.31), medizinisch inoperablem oder nicht resezierbarem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im Stadium I-II (PACIFIC-4) und nicht resezierbarem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im Stadium III (PACIFIC-5, 8 und 9) sowie bei kleinzelligem Lungenkrebs (SCLC) im begrenzten Stadium (ADRIATIC).

© arznei-news.de – Quellenangabe: AstraZeneca

Neoadjuvantes Durvalumab allein oder in Kombination mit neuartigen immunonkologischen Wirkstoffen bei resektablem Lungenkrebs

26.09.2023 Bei Patienten mit resektablem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) übertrifft eine kombinierte Immuntherapie mit dem monoklonalen Antikörper gegen den programmierten Todesliganden 1 – Durvalumab – und anderen neuartigen Wirkstoffen die alleinige Behandlung mit Durvalumab in der neoadjuvanten Phase, so eine online in Cancer Discovery veröffentlichte Studie.

Dr. Tina Cascone vom MD Anderson Cancer Center der Universität Texas in Houston und ihre Kollegen untersuchten neuartige neoadjuvante Immunonkologie-Kombinationen für Patienten mit resezierbarem NSCLC, wobei das klinische pathologische Ansprechen (MPR; major pathological response) als primärer Endpunkt diente.

  • 83 Patienten erhielten einen einzigen Behandlungszyklus (26 Durvalumab-Monotherapie, 21 Durvalumab plus Oleclumab [Anti-CD73], 20 Durvalumab plus Monalizumab [Anti-NKG2A] und 16 Durvalumab plus Danvatirsen [Anti-STAT3-Antisense-Oligonukleotid]).
  • Die Forscher stellten fest, dass die Patienten in den Kombinationsarmen höhere MPR-Raten aufwiesen als die nur mit Durvalumab behandelten Patienten.
  • Die Sicherheitsprofile waren bei den Kombinationen und Durvalumab-Monotherapie ähnlich.
  • In den Gruppen, die Durvalumab plus Oleclumab und Durvalumab plus Monalizumab erhielten, waren die verbesserten MPR-Raten mit einer verstärkten Infiltration des Tumors durch das Effektor-Immunsystem, mit Interferon-Reaktionen und Markern für die Bildung tertiärer lymphatischer Strukturen sowie mit einer systemischen Aktivierung funktioneller Immunzellen verbunden.

„Diese Studie stützt sich auf die zunehmende Evidenz, dass eine kombinierte Immuntherapie in der neoadjuvanten Behandlung für diese Patientengruppe eine Rolle spielt“, sagte Cascone in einer Erklärung. „Letztlich wollen wir den Patienten eine Chance geben, länger zu leben, ohne dass ihr Krebs zurückkehrt.“

© arznei-news.de – Quellenangabe: Cancer Discovery https://doi.org/10.1158/2159-8290.CD-23-0436

Primärer Endpunkt in Phase 3 NSCLC-Studie erreicht

15.05.2017 AstraZenecas Imfinzi (Wirkstoff Durvalumab) verringerte deutlich das Risiko für eine Verschlechterung der Erkrankung oder Tod bei Patienten mit Lungenkrebs im dritten Stadium in einer Phase-3-Studie.

Die MedImmune-Einheit des Unternehmens führte die Pacific-Studie durch und die erreichte laut dem Unternehmen einen der primären Endpunkte des progressionsfreien Überlebens (PFS) bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) im 3. Stadium.

Die an mehreren Zentren durchgeführte Studie nahm Patienten auf, die für eine Operation nicht infrage kamen und deren Krankheit nach dem Erhalt der Standardbehandlung (Platin-basierte Chemotherapie gleichzeitig mit Strahlentherapie) nicht fortgeschritten war.

Das PFS im Imfinzi-Arm zeigte sich als statistisch signifikant und klinisch-bedeutend.

Nach der Veröffentlichung der Zwischenanalyse der Phase-3-Studie stellte AstraZeneca fest, dass Durvalumab das erste Immuno-Onkologie-Medikement ist, das ein überlegenes PFS in einem Erhaltungssetting demonstriert.

Der andere primäre Endpunkt der Studie ist das Gesamtüberleben (OS), das laut dem Unternehmen erst noch ausgewertet werden muss.

Sekundäre noch auszuwertende Endpunkte der Phase 3 Pacific Studie sind Landmark-PFS und -OS, objektive Ansprechrate und Dauer des Ansprechens.

Der humane monoklonale Antikörper Durvalumab (Codename MEDI4736) blockiert die PD-L1-Interaktion mit PD-1 und CD80 bei T-Zellen, um der Immunität des Tumors entgegenzuwirken und eine Immunreaktion zu induzieren.

Weitere Studien

Imfinzi wird in mehreren Monotherapie- und Kombinationsstudien mit Tremelimumab und anderen potentiellen neuen Medikamenten untersucht. Es wird in Phase-III-Studien als Monotherapie in verschiedenen Stadien von NSCLC, bei kleinzelligem Lungenkrebs (SCLC), bei urothelialem Blasenkrebs und bei Kopf- und Hals-Plattenepithelkarzinom (HNSCC) untersucht.

Die Kombination von Durvalumab und Tremelimumab wird in Phase-III-Studien bei urothelialem Blasenkrebs, NSCLC, SCLC und HNSCC und in Phase I / II-Studien bei Magenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, hepatozellulärem Karzinom und hämatologischen Malignitäten untersucht.
© arznei-news.de – Quelle: AstraZeneca, Mai 2017

Lungenkrebs: Kombination erreicht Endpunkt PFS nicht

28.07.2017 Die Kombination Imfinzi (Wirkstoff Durvalumab) mit Tremelimumab erreichte nicht den primären Endpunkt der Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS) in einer Phase-3-Studie bei bisher unbehandelten Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs.

PFS ist einer der drei primären Endpunkte in der randomisierten, offenen, multizentrischen, globalen Studie MYSTIC, die das Medikament als Monotherapie oder in Kombination mit Tremelimumab mit der Platin-basierten Standard-Chemotherapie bei Patienten mit metastasiertem unbehandelten nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC).

Trotz des Rückschlags will AstraZeneca mit der MYSTIC-Studie fortfahren, um die restlichen zwei primären Endpunkte zu messen: das Gesamtüberleben (OS) für Imfinzi als Monotherapie und das OS für die Imfinzi-Tremelimumab-Kombination .

Das Unternehmen erwartet die endgültigen OS-Daten zu den beiden primären Endpunkten im ersten Halbjahr 2018.
© arznei-news.de – Quelle: AstraZeneca, Juli 2017

Längeres progressionsfreies Überleben bei NSCLC

11.09.2017 Für Patienten mit lokal fortgeschrittenem inoperablen nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) ist der Anti-Programmed Death Ligand 1 Antikörper Durvalumab (Imfinzi) mit einem signifikant längeren progressionsfreien Überleben im Vergleich zu Placebo verknüpft laut einer im New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie.

Dr. Scott J. Antonia vom H. Lee Moffitt Cancer Center and Research Institute in Tampa, Fla. und Kollegen randomisierten 709 Patienten mit Stadium III NSCLC im Verhältnis 2:1 auf Durvalumab (473 Patienten) oder Placebo (236 Patienten); sie erhielten die Behandlung alle zwei Wochen für bis zu ein Jahr.

Die Forscher fanden heraus, dass das mediane progressionsfreie Überleben 16,8 bzw. 5,6 Monate für Durvalumab und Placebo betrug (geschichtete Hazard Ratio für Progression oder Tod: 0,52).

Die 12 und 18 monatigen progressionsfreien Überlebensraten betrugen 55,9 und 35,3 Prozent bzw. 44,2 und 27,0 Prozent. Imfinzi erreichte gegenüber Placebo eine signifikant höhere Ansprechrate (28,4 versus 16,0 Prozent) mit einer längeren medianen Dauer des Ansprechens (72,8 versus 46,8 Prozent der Patienten zeigten anhaltendes Ansprechen nach 18 Monaten).

Durvalumab war mit einer signifikant längeren medianen Dauer bis zum Tod oder Fernmetastasierung (23,2 versus 14,6 Monate) assoziiert.

Nebenwirkungen des Grads 3 bzw. 4 traten bei 29,9 bzw. 26,1 Prozent der Patienten auf, die Imfinzi bzw. Placebo erhielten.

Das progressionsfreie Überleben war unter Durvalumab signifikant länger als unter Placebo, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quelle: New England Journal of Medicine – DOI: 10.1056/NEJMoa1709937, Sept. 2017

FDA-Zulassung bei inoperablem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (Stadium III)

17.02.2018 Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hat Imfinzi (Durvalumab) zur Behandlung von Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im Stadium III (NSCLC) zugelassen, deren Tumoren nicht chirurgisch entfernt werden können (inoperabel) und deren Krebs nach der Behandlung nicht weiter trotz Chemotherapie und Bestrahlung (Radiochemotherapie) fortgeschritten ist.

Die Zulassung von Durvalumab für die Behandlung von inoperablem NSCLC im Stadium III basierte auf einer randomisierten Studie mit 713 Patienten, deren Krebs nach Abschluss der Chemotherapie und Bestrahlung nicht fortgeschritten war.

Progressionsfreies Überleben

In der Studie wurde die Zeitspanne gemessen, in der die Tumoren nach Beginn der Behandlung mit Imfinzi oder einem Placebo (progressionsfreies Überleben) kein signifikantes Wachstum aufwiesen.

Die mediane progressionsfreie Überlebenszeit für Patienten, die Imfinzi einnahmen, betrug 16,8 Monate im Vergleich zu 5,6 Monaten für Patienten, die ein Placebo erhielten.

Darüber hinaus hat sich der Hersteller zu einer Post-Marketing-Zusage verpflichtet, der FDA zusätzliche Informationen aus ihrer Studie zur Verfügung zu stellen, wie lange Patienten nach der Behandlung mit Durvalumab nach Chemotherapie und Bestrahlung (Gesamtüberleben) lebten.

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen von Imfinzi bei Patienten mit inoperablem NSCLC im Stadium III waren

  • Husten,
  • Müdigkeit,
  • Lungenentzündung (Pneumonitis/Strahlenpneumonie),
  • Infektionen der oberen Atemwege,
  • Atemnot (Dyspnoe) und
  • Hautausschlag.

Zu den schwerwiegenden Risiken gehören immunbedingte Nebenwirkungen, bei denen das körpereigene Immunsystem gesunde Zellen oder Organe wie Lungen (Pneumonitis), Leber (Hepatitis), Dickdarm (Kolitis), hormonproduzierende Drüsen (Endokrinopathien) und Nieren (Nephritis) angreift.

Andere schwerwiegende Nebenwirkungen von Durvalumab sind Infektionen und infusionsbedingte Reaktionen.

Schwangerschaft

Imfinzi kann einem sich entwickelnden Fötus Schaden zufügen; Frauen sollten über das potenzielle Risiko für den Fötus aufgeklärt werden und eine wirksame Empfängnisverhütung anwenden.
© arznei-news.de – Quelle: FDA; Feb. 2018

Verlängert die Überlebensrate bei Lungenkrebspatienten

28.05.2018 AstraZenecas onkologisches Immuntherapeutikum Imfinzi (Durvalumab) erreichte den zweiten primären Endpunkt des Gesamtüberlebens in der Phase-III-Studie für inoperablen nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC).

PACIFIC

Die Phase-III-Studie PACIFIC ist eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte, multizentrische Studie zu Imfinzi bei Patienten mit inoperablem Stadium III NSCLC, deren Erkrankung nach einer platinbasierten Chemotherapie parallel zur Strahlentherapie nicht fortgeschritten ist.

Die Studie hatte ihren zweiten von zwei primären Endpunkten erreicht, nachdem sie einen statistisch signifikanten Nutzen für das Gesamtüberleben mit einer klinisch bedeutsamen Verbesserung bei mit Durvalumab behandelten Patienten im Vergleich zu Placebo nachgewiesen hatte.

AstraZenecas Spätphasenstudie wird in 26 Ländern mit 713 Patienten durchgeführt. Die primären Endpunkte der Studie sind das progressionsfreie Überleben (PFS) und Gesamtüberleben (OS), während die sekundären Endpunkte PFS und OS, die Gesamtansprechquote und die Ansprechdauer umfassen.

Im vergangenen Mai erreichte die PACIFIC-Studie ihren ersten primären Endpunkt hinsichtlich des PFS mit einer medianen Verbesserung von 11,2 Monaten im Vergleich zu Placebo – bewertet von einer verblindeten, unabhängigen und zentralen Überprüfung.
© arznei-news.de – Quellenangabe: AstraZeneca

EU: Nicht-kleinzelliger Lungenkrebs – CHMP-Zulassungsempfehlung

27.07.2018 Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Zulassungsbehörde (CHMP) empfiehlt die Zulassung von Imfinzi (aktive Substanz ist Durvalumab) der Firma AstraZeneca AB als 50 mg/ml Konzentrat für Infusionslösung für die Behandlung von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs.

Der Wirkstoff von ist Durvalumab, ein antineoplastischer monoklonaler Antikörper (ATC-Code: L01XC28), der das T-Zell-Ansprechen, einschließlich des Anti-Tumor-Ansprechen, durch Blockade der PD-L1-Bindung an PD-1 verstärkt.

Nebenwirkungen

Die häufigsten Nebenwirkungen sind Husten, Infektionen der oberen Atemwege, Ausschlag und Durchfall.

Durvalumab ist auch mit immunologischen Nebenwirkungen wie Pneumonitis, Hepatitis, Colitis, Hypothyreose oder Hyperthyreose, Nebenniereninsuffizienz, Typ 1 Diabetes mellitus, Hypophysitis oder Hypopituitarismus, Nephritis und Ausschlag verbunden.

Indikation

Imfinzi ist bei Zulassung als Monotherapie für die Behandlung von lokal fortgeschrittenem, inoperablen nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) bei Erwachsenen indiziert, deren Tumoren PD-L1 auf ≥ 1% der Tumorzellen exprimieren und deren Erkrankung nach einer platinbasierten Chemotherapie nicht fortgeschritten ist.

Studie PACIFIC

Die CHMP-Empfehlung basiert auf den primären Endpunkten des progressionsfreien Überlebens (PFS) und des Gesamtüberlebens (OS) der Phase-III-Studie PACIFIC sowie auf vom CHMP geforderte Post-hoc-Untergruppenanalysen bei PD-L1-Expression.

In der PACIFIC-Studie zeigte Imfinzi eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung von PFS und OS bei „All-Comer“-Patienten. Das empfohlene Etikett spiegelt die meisten Patienten in der Studie mit einem bekannten PD-L1-Status wider.
© arznei-news.de – Quelle: EMA

Lungenkrebs (NSCLC): EU-Zulassung

25.09.2018 AstraZeneca hat mitgeteilt, dass die Europäische Kommission die Marktzulassung für Imfinzi (Durvalumab) als Monotherapie zur Behandlung von lokal fortgeschrittenem, inoperablem nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) bei Erwachsenen erteilt hat, deren Tumoren PD-L1 auf ≥1% der Tumorzellen exprimieren und deren Krankheit nach einer platinbasierten Chemotherapie und Strahlentherapie (CRT) nicht fortgeschritten ist.

Die Zulassung basiert auf den Ergebnissen der Phase-III-Studie PACIFIC.
© arznei-news.de – Quelle: AstraZeneca

Lungenkrebs im Stadium III: Verringert die Sterblichkeit um fast ein Drittel im Vergleich zur Standardversorgung

25.09.2018 AstraZeneca hat Daten zum Gesamtüberleben (OS) in der Phase-III-PACIFIC-Studie zu Imfinzi auf der Presidential Symposium of the IASLC 19th World Conference on Lung Cancer präsentiert.

Gesamtüberleben

Die Ergebnisse der Phase-III-Studie PACIFIC wurden gleichzeitig im New England Journal of Medicine veröffentlicht, und zeigen, dass Durvalumab das OS, den zweiten primären Endpunkt der Studie, im Vergleich zur Standardbehandlung unabhängig von der PD-L1-Expression signifikant verbessert und die Sterblichkeit um 32% reduziert (HR 0,68; p=0,0025).

Progressionsfreies Überleben

Die aktualisierten Analysen zum progressionsfreien Überleben waren ähnlich wie zuvor berichtet, mit einer medianen Dauer von 17,2 Monaten in der Durvalumab-Gruppe und 5,6 Monaten in der Placebogruppe (geschichtetes Hazard Ratio für Krankheitsprogression oder Tod: 0,51). Die mediane Zeit bis zum Tod oder Fernmetastasierung betrug 28,3 Monate in der Durvalumab-Gruppe und 16,2 Monate in der Placebogruppe (geschichtetes Hazard Ratio 0,53).

Sicherheit und Verträglichkeit

Das Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil von Imfinzi entsprach dem, was zum Zeitpunkt der Analyse des progressionsfreien Überlebens (PFS) berichtet wurde.

Unter den Patienten, die Durvalumab erhielten, waren die häufigsten Nebenwirkungen (mehr als oder gleich 20% der Patienten) gegenüber Placebo: Husten (35,2% vs. 25,2%), Erschöpfung (24,0% vs. 20,5%), Dyspnoe (22,3% vs. 23,9%) und Strahlungspneumonitis (20,2% vs. 15,8%).

30,5% der Patienten erlitten Nebenwirkungen 3. oder 4. Grades unter Imfinzi gegenüber 26,1% unter Placebo, und 15,4% der Patienten stellten die Behandlung aufgrund von unerwünschten Ereignissen unter dem Wirkstoff gegenüber 9,8% der Patienten unter Placebo ein.
© arznei-news.de – Quellenangabe: New England Journal of Medicine – DOI: 10.1056/NEJMoa1809697; AstraZeneca

Gesamtüberleben nach drei Jahren bei inoperablem nicht-kleinzelligen Lungenkrebs im Stadium III

09.06.2019 AstraZeneca hat auf der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2019 in Chicago die Ergebnisse der Phase-III-Studie PACIFIC zu Imfinzi (Durvalumab) bei inoperablem nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) im Stadium III vorgestellt.

Diese neuesten Ergebnisse zeigen einen dauerhaften und nachhaltigen Nutzen beim Gesamtüberleben (OS) bei Patienten mit inoperablem NSCLC im Stadium III, deren Krebs nach der gleichzeitigen Chemo-Strahlentherapie (CRT) – einer früheren Standardtherapie – nicht fortgeschritten war.

Die Gesamtüberlebensrate betrug 57% nach drei Jahren für Patienten, die Imfinzi erhielten, gegenüber 43,5% unter Placebo nach gleichzeitiger CRT. Das mittlere OS wurde mit dem Imfinzi-Arm noch nicht erreicht gegenüber 29,1 Monaten für Placebo.
© arznei-news.de – Quellenangabe: AstraZeneca

Imfinzi verbessert Gesamtüberleben in Phase-III-Studie CASPIAN bei Erstlinientherapie von kleinzelligem Lungenkrebs im Extensive-Stadium

28.06.2019 AstraZeneca hat positive Ergebnisse der Phase III Studie CASPIAN mit Imfinzi (Wirkstoff Durvalumab) zur Behandlung von kleinzelligem Lungenkrebs (SCLC) im Extensive-Stadium bekanntgegeben, einer Erkrankung mit hohem medizinischen Bedarf und begrenzten Therapiemöglichkeiten für die Patienten.

Eine geplante Zwischenanalyse, die von einem unabhängigen Datenüberwachungsausschuss durchgeführt wurde, kam zu dem Schluss, dass die Studie ihren primären Endpunkt erreicht hat, indem sie eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung des Gesamtüberlebens bei Patienten zeigte, die mit Imfinzi in Kombination mit der Standardbehandlung Etoposid und platinbasierter Chemotherapieoptionen gegenüber der Chemotherapie allein behandelt wurden.

Die Sicherheit und Verträglichkeit dieser Durvalumab-Kombination entsprach den bekannten Sicherheitsprofilen dieser Medikamente.
© arznei-news.de – Quellenangabe: AstraZeneca

Durvalumab und Durvalumab + Tremelimumab verzögern Krankheitsprogression in Phase-III-Studie POSEIDON zur Erstlinienbehandlung von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im Stadium IV

29.10.2019 AstraZeneca hat positive Ergebnisse zum progressionsfreien Überleben (PFS) für Imfinzi (Wirkstoff Durvalumab) und Tremelimumab, einen Anti-CTLA4-Antikörper, veröffentlicht.

Die Medikamente wurden in der Phase-III-Studie POSEIDON bei zuvor nicht behandelten Patienten mit (metastasierenden) nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) im Stadium Phase IV zur Chemotherapie hinzugefügt.

Die Studie erreichte einen primären Endpunkt, indem sie eine statistisch signifikante und klinisch signifikante Verbesserung der endgültigen PFS-Analyse bei Patienten zeigte, die mit der Kombination von Imfinzi und einer breiten Auswahl von fünf platinbasierten Standard-Chemotherapie-Optionen gegenüber der reinen Chemotherapie behandelt wurden.

Die Triple-Kombination von Imfinzi plus Tremelimumab und Chemotherapie zeigte auch als wichtigen sekundären Endpunkt eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame PFS-Verbesserung gegenüber der Chemotherapie allein.

Die Sicherheit und Verträglichkeit von Durvalumab entsprach dem bekannten Sicherheitsprofil. Die Dreifachkombination lieferte ein weitgehend ähnliches Sicherheitsprofil wie die Kombination von Imfinzi und Chemotherapie und führte nicht zu einem vermehrten Abbruch der Therapie.

Die POSEIDON-Studie wird weiterhin den zusätzlichen primären Endpunkt des Gesamtüberlebens (OS) untersuchen, wobei die Daten 2020 erwartet werden.

Imfinzi wird auch bei Phase IV NSCLC als Monotherapie in der Phase III PEARL-Studie und in früheren Stadien der Erkrankung im Rahmen eines umfangreichen Immuno-Onkologie-Programms bei Lungenkrebs untersucht.
© arznei-news.de – Quellenangabe: AstraZeneca

Imfinzi bestätigt einen nachhaltigen Gesamtüberlebensnutzen in der abschließenden Analyse der Phase-III-Studie CASPIAN bei kleinzelligem Lungenkrebs in Erstlinienbehandlung

18.03.2020 Die Ergebnisse der abschließenden Analyse der Phase-III-Studie CASPIAN zeigen, dass Imfinzi (Durvalumab) von AstraZeneca in Kombination mit einer Auswahl an Standard-Chemotherapien (SoC) einen nachhaltigen, klinisch bedeutsamen Nutzen für das Gesamtüberleben (OS) von Patienten mit kleinzelligem Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium (ES-SCLC) in der Erstlinientherapie bestätigt.

Im Juni 2019 erreichte die CASPIAN-Studie einen primären Endpunkt für Imfinzi plus SoC (Etoposid und entweder Carboplatin- oder Cisplatin-Chemotherapie), indem sie bei einer geplanten Zwischenanalyse eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung des OS gegenüber SoC allein zeigte.

Der zweite Behandlungsarm, der Tremelimumab in Kombination mit Imfinzi und SoC untersuchte, erreichte in dieser Analyse nicht seinen primären Endpunkt: den Nachweis einer statistisch signifikanten Verbesserung des OS.
© arznei-news.de – Quellenangabe: AstraZeneca.