Olaparib (AZD-2281, Handelsname Lynparza), ist ein von KuDOS Pharmaceuticals und später von Astrazeneca entwickeltes Chemotherapeutikum. Es ist ein Inhibitor der Poly-ADP Ribose-Polymerase (PARP), ein bei der DNA-Reparatur beteiligtes Enzym. Es wirkt gegen Krebserkrankungen bei Menschen mit erblichen BRCA1- oder BRCA2-Mutationen, was auf viele Eierstock-, Brust- und Prostatakrebs-Formen zutrifft.
Infos
- News: Studien / Forschung; Zulassung
- Erfahrungen, Erfahrungsberichte
- Indikation / Anwendung / Krankheiten
- Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen / Verträglichkeit
- Wirkstoff / Wirkung / Wirkmechanismus / Wirkweise
- Wirksamkeit (s. bei entsprechenden Krankheiten / Studien)
- Hersteller bzw. Entwickler: AstraZeneca
- ATC Code: L01XX46
- Medikamentengruppe: PARP-Inhibitor
Indikation / Anwendung / Krankheiten
Einsatz des Medikamentes bei (s. dort):
- Brustkrebs
- Eierstock-, Eileiter-, Bauchfellkrebs
- Prostatakrebs
- Bauchspeicheldrüsenkrebs, Pankreaskarzinom
News zu Olaparib
- 23.08.2024 Olaparib ohne Hormontherapie bei wiederkehrendem Prostatakrebs wirksam. Olaparib ohne Androgenentzug bei biochemisch rezidivierendem Hochrisiko-Prostatakrebs nach Prostatektomie
- 28.06.2024 EU: Der CHMP der EMA empfiehlt die Erweiterung der Indikation wie folgt: Lynparza in Kombination mit Durvalumab ist für die Erhaltungstherapie erwachsener Patientinnen mit primärem fortgeschrittenem oder rezidivierendem Endometriumkarzinom, das Mismatch-Reparatur-profizient ist (pMMR), indiziert, deren Erkrankung unter der Erstlinienbehandlung mit Durvalumab in Kombination mit Carboplatin und Paclitaxel nicht fortgeschritten ist.
- 07.12.2023 PROfound-Studie: Olaparib zur Behandlung von Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs und Veränderungen in BRCA1 und/oder BRCA2
- 22.10.2023 Imfinzi plus Lynparza verringerte das Risiko des Fortschreitens der Krankheit oder des Todes um 45% gegenüber einer Chemotherapie bei fortgeschrittenem oder rezidivierendem Endometriumkarzinom
- 11.11.2022 EU: Der CHMP der EMA empfiehlt die Erweiterung der Indikation wie folgt: Lynparza ist in Kombination mit Abirateron und Prednison oder Prednisolon zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit mCRPC angezeigt, bei denen eine Chemotherapie klinisch nicht angezeigt ist.
- 24.06.2022 EU: Der CHMP der EMA empfiehlt die Erweiterung der Indikation wie folgt: Lynparza ist als Monotherapie oder in Kombination mit einer endokrinen Therapie zur adjuvanten Behandlung von erwachsenen Patientinnen mit BRCA1/2-Keimbahnmutationen angezeigt, die an HER2-negativem, frühem Brustkrebs mit hohem Risiko erkrankt sind, der zuvor mit einer neoadjuvanten oder adjuvanten Chemotherapie behandelt wurde.
- 25.09.2021 Lynparza in Kombination mit Abirateron verzögert Fortschreiten bei allen Teilnehmern der Phase-III-Studie PROpel zur Erstlinienbehandlung von metastasiertem kastrationsresistenten Prostatakrebs signifikant … zum Artikel
- 04.06.2021 Phase-III-Studie OlympiA: Olaparib reduzierte das Risiko eines Krebsrezidivs um 42% in adjuvanter Behandlung von Patientinnen mit BRCA-mutiertem Hochrisiko-Brustkrebs … zum Artikel
- 27.03.2021 Lynparza erhöhte die Überlebensrate von Frauen mit fortgeschrittenem Eierstockkrebs
- 21.09.2020 Update PROfound-Studie: Signifikant längeres Gesamtüberleben von mCRPC-Patienten mit mindestens einer Abweichung in den Genen BRCA1, BRCA2 oder ATM, die mit Olaparib behandelt wurden (versus Enzalutamid oder Abirateron plus Prednison) … zum Artikel
- 29.05.2020 EU: Der CHMP der EMA empfiehlt die Erweiterung der Indikation auf die Behandlung von Adenokarzinom des Pankreas (der Bauchspeicheldrüse).
- 27.04.2020 Lynparza zeigt einen Gesamtüberlebensnutzen in Phase-III-Studie PROfound bei BRCA1/2 oder ATM-mutiertem metastasierten, kastrationsresistenten Prostatakrebs … zum Artikel
- 20.12.2019 Zugabe von Olaparib zur Erhaltungstherapie mit Bevacizumab verlangsamt fortgeschrittenen Eierstockkrebs … zum Artikel
- 03.12.2019 Nutzen von Olaparib bei Patienten mit metastasierendem, kastrationsresistenten Prostatakarzinom mit DNA-Reparatur Gen-Aberrationen (TOPARP-B) … zum Artikel
- 18.08.2019 Kombination mit Temozolomid zeigt frühes Potenzial bei Patienten mit rezidivierendem kleinzelligen Lungenkrebs … zum Artikel
- 15.08.2019 Lynparza Phase-III-Studie PAOLA-1 erreichte primären Endpunkt in Erstlinienbehandlung mit Bevacizumab von fortgeschrittenem Eierstockkrebs … zum Artikel
- 07.08.2019 Lynparza Phase-III-Studie PROfound zu metastasierendem kastrationsresistenten Prostatakrebs erreicht primären Endpunkt … zum Artikel
- 19.06.2019 Die Europäische Kommission hat Lynparza als Erstlinien-Erhaltungstherapie für Frauen mit BRCA-mutiertem fortgeschrittenen Eierstockkrebs genehmigt.
- 03.06.2019 Lynparza verdoppelte nahezu die Zeit ohne Krankheitsprogression bei BRCA-mutiertem metastasierenden Bauchspeicheldrüsenkrebs … zum Artikel
- 27.04.2019 EU: Der CHMP empfiehlt die Erweiterung der Zulassung bei der Behandlung von Eierstockkrebs … zum Artikel
- 10.04.2019 Europäische Kommission genehmigt Medikament für die Behandlung von BRCA-mutiertem HER2-negativen metastasierenden Brustkrebs
- 02.03.2019 EU: Der CHMP empfiehlt die Erweiterung der Zulassung auf die Behandlung von Brustkrebs mit Keimbahn-BRCA1/2-Mutationen … zum Artikel
- 26.02.2019 Verzögert als 1st-Line-Erhaltungstherapie Fortschreiten von BRCA-mutiertem metastasierenden Pankreaskrebs … zum Artikel
- 21.12.2018 Erreicht primären Endpunkt in SOLO-3 bei rezidiviertem BRCA-mutierten fortgeschrittenen Eierstockkrebs
- 27.06.2018 Ovarialkarzinom – SOLO-1 (Placebo-Studie): Progressionsfreies Überleben
- 09.06.2018 Kombination mit Abirateron verzögert Krankheitsprogression bei Prostatakrebs … zum Artikel
- 09.05.2018 EU-Zulassung für Behandlung von platinsensitivem rezidivierenden Ovarialkrebs
- 23.02.2018 EU: Empfehlung der zusätzlichen Dosen 100 mg und 150 mg Tabletten zur Monotherapie als Erhaltungstherapie bei Platin-sensitivem rezidivierten high-grade serösen epithelialen Ovarialkarzinom, Eileiterkarzinom oder primären Peritonealkarzinom mit Ansprechen auf Platin-basierte Chemotherapie
- 13.01.2018 FDA-Zulassung bei streuendem Brustkarzinom mit BRCA-Mutation
- 08.06.2017 BRCA-mutierter metastasierter Brustkrebs: Ph3-Ergebnisse
- 02.06.2017 Ovarialkarzinom: Positive Resultate bei PFS und Lebensqualität
- 16.03.2017 Überlebensvorteile in Eierstockkrebs-Studie
- 20.02.2017 Primärer Endpunkt in Brustkrebs-Studie erreicht
- 26.10.2016 Medikament verzögert Eierstockkrebs-Progression … zum Artikel
- 01.02.2016 FDA: Breakthrough-Status bei mCRC
- 02.11.2015 Wirksamkeit bei Prostatakrebs
- 19.12.2014 EU u. FDA Zulassung: Eierstock-, Eileiter-, Bauchfellkrebs
- Lynparza: CHMP empfiehlt Zulassung
CHMP empfiehlt Zulassung von Lynparza
Der CHMP hat am 23. Oktober 2014 beschlossen, die Zulassung des Arzneimittels Lynparza (Olaparib), 50 mg Hartkapseln zur Behandlung von Eierstock-, Eileiter- und primären Bauchfellkrebs bei Frauen mit BRCA-Mutationen zu empfehlen.
Lynparza hat den Status eines Orphan-Arzneimittels (Arzneimittel für seltene Leiden) am 6. Dezember 2007 erhalten. Der Antragsteller für dieses Arzneimittel ist Astrazeneca AB.
Der Wirkstoff
Der Wirkstoff von Lynparza ist Olaparib, ein Inhibitor der menschlichen Poly-(ADP-Ribose)-Polymerase Enzyme (PARP-1, PARP-2 und PARP-3), benötigt zur effizienten Reparatur von DNA-Einzelstrangbrüchen.
In normalen Zellen können DNA-Einzelstrangbrüche auch durch ein Verfahren namens homologe Rekombination Reparatur (HRR) repariert werden, die funktionale BRCA1 und BRCA2 Gene erfordert. Jedoch bei Krebszellen ohne funktionelle BRCA1 oder BRCA2, können Einzelstrangbrüche nicht über HRR repariert werden, so dass die
Krebszellen anfällig für die Hemmung von PARP durch Olaparib werden.
Der Hauptvorteil der Behandlung mit Lynparza ist die Verbesserung des progressionsfreien Überlebens bei Patienten mit Platin-sensiblen, rückfälligen, hochserösen epithelialen Eierstockkrebs, Eileiter- und primären Bauchfellkrebs mit BRCA-Mutationen.
Nebenwirkungen
Die häufigsten Nebenwirkungen sind
- Übelkeit,
- Erbrechen,
- Durchfall,
- Dyspepsie (Verdauungsstörungen),
- Müdigkeit,
- Kopfschmerzen,
- Gelenkschmerzen (Arthralgie),
- Muskel-Skelett-Schmerzen,
- Muskelschmerzen (Myalgie),
- Rückenschmerzen,
- Hautausschlag (Hautentzündung),
- Bauchschmerzen,
- Schnupfen-ähnliche Symptome (Nasopharyngitis),
- Husten,
- Geschmacksstörungen,
- verminderter Appetit,
- Schwindel,
- Blutarmut,
- Neutropenie,
- Lymphopenie,
- Korpuskularvolumenerhöhung und
- Erhöhung des Kreatinin.
Schwerwiegende Nebenwirkungen von Olaparib waren:
- die Entwicklung eines myelodysplastischem Syndroms, ein Zustand, bei dem das Knochenmark nicht genügend funktionsfähige Blutzellen produziert,
- akute myeloische Leukämie, ein Knochenmarkkrebs und
- Lungenentzündung.
Die häufigsten Laborwertveränderungen waren:
- erhöhte Kreatinin-Werte, erhöhtes durchschnittliches Volumen der roten Blutkörperchen (mittlere Erythrozytenvolumen Elevation),
- verminderte Anzahl roter Blutkörperchen (Hämoglobin),
- verminderte Anzahl der weißen Blutkörperchen (Lymphozyten und Neutrophile) und
- verminderte Thrombozytenzahl.
Ein Pharmakovigilanz-Plan für Lynparza soll als Teil der Zulassung implementiert werden.
Es wird nahegelegt, dass Olaparib von Ärzten verschrieben wird, die mit der Verabreichung von Anti-Krebs-Arzneimitteln Erfahrung haben.
© arznei-news.de – Quelle: EMA, Okt. 2014
EU u. FDA Zulassung: Eierstock-, Eileiter-, Bauchfellkrebs
19.12.2014 Die Arzneimittel-Regulierungsbehörden der EU und der US-FDA haben Lynparza Kapseln (400 mg zweimal täglich – aktive Substanz ist Olaparib) die Zulassung für die Behandlung von Eierstock-, Eileiter oder primären Bauchfellkrebs erteilt.
Olaparib ist als erstes Medikament für die Erhaltungsbehandlung erwachsener Patientinnen mit Platin-sensitiven rezidiviertem BRCA-mutierten (Keimbahn und / oder somatisch) hochgradig serösen epithelialen Eierstock-, Eileiter oder primären Bauchfellkrebs, die mit kompletter Remission oder teilweise auf Platin-basierte Chemotherapie ansprechen.
Wirksamkeit
Lynparza Wirksamkeit wurde in einer Studie mit 137 Teilnehmer mit gBRCAm-assoziiertem Eierstockkrebs beurteilt. Die Studie wurde konzipiert, um die objektive Ansprechrate (ORR), oder den Prozentsatz der Teilnehmer, die teilweise oder vollständige Schrumpfung bzw. Verschwinden des Tumors erlebten, zu messen. Die Ergebnisse zeigten, dass 34 Prozent der Teilnehmer eine ORR für im Durchschnitt 7,9 Monate erfuhren.
© arznei-news.de – Quelle: FDA/EMA, Dez. 2014
Überlebensvorteile in Eierstockkrebs-Studie
16.03.2017 Eine klinische Phase-3-Studie zur Bewertung von AstraZenecas PARP-Inhibitor Lynparza (Wirkstoff ist Olaparib) als Erhaltungstherapie bei Eierstockkrebs zeigte eine deutliche Verlängerung des Überlebens im Vergleich zu Placebo.
Die Studie stellte fest, dass das Medikament das progressionsfreie Überleben (PFS) bei Eierstockkrebspatientinnen mit Keimbahn-BRCA-Mutationen (gBRCA) verlängerte, deren Erkrankung rezidivierte, und auch nicht auf Platin-basierte Chemotherapie ansprach.
Die Patientinnen erhielten 300 mg Lynparza-Tabletten, die während der Studie zweimal täglich eingenommen wurden. Der orale Poly-ADP-Ribose-Polymerase- (PARP) Inhibitor wurde in der randomisierten, doppelblinden, multizentrischen Phase-3-Studie SOLO-2 als Erhaltungsmonotherapie mit Placebo verglichen.
AstraZenecas Chief Medical Officer Sean Bohen sagte, dass die Phase 3 Ergebnisse den potentiellen Nutzen des Medikaments in der Erhaltungstherapie bei Patientinnen mit rezidiviertem Ovarialkrebs zeigen.
Das Sicherheitsprofil ging generell mit dem früherer Studien konform. Es gab auch eine geringe Häufigkeit der hämatologischen Toxizität, die bei der Behandlung mit Lynparza laut dem Unternehmen festgestellt wurde.
AstraZeneca erklärte, dass Olaparib das Risiko des Krankheitsverlaufs um 70% verringert habe, während das PFS auf 19,1 Monate im Vergleich zu 5,5 Monaten unter Placebo erhöht wurde.
Das Unternehmen sagte, es wurde ein PFS von 30,2 Monaten im Vergleich zu 5,5 Monaten unter Placebo von der verblindeten unabhängigen zentralen Überprüfung festgestellt.
Die Phase-III-Studie SOLO-2 zeigte auch einen erheblichen statistischen Nutzen bei der Zeit bis zur sekundären Progression oder Tod (PFS2) bei mit Lynparza behandelten Patientinnen, zusammen mit Verbesserungen bei anderen wichtigen sekundären Endpunkten, im Vergleich zur mit Placebo behandelten Patientengruppe.
Die Wirkweise von Olaparib besteht darin, den Tumor-DNS-Schadensreaktions- (DDR) Signalweg auszunutzen, um die Krebszellen selektiv zu zerstören. Das Medikament hat bereits Zulassungen in Europa und den USA für die Behandlung von BRCAm Eierstockkrebs bei Frauen erhalten.
© arznei-news.de – Quelle: AstraZeneca, März 2017
Ovarialkarzinom: Positive Resultate bei PFS und Lebensqualität
02.06.2017 AstraZeneca hat Phase-3-Daten vorgestellt, die zeigen, dass Lynparza bei Patientinnen mit Eierstockkrebs nicht nur für ein verlängertes progressionsfreies Überleben sorgte, sondern auch für eine ähnliche Lebensqualität wie unter Placebo.
Eierstockkrebs ist eine schwere und lebensbedrohliche Erkrankung, die mehr als 4.000 Todesfälle allein in Großbritannien jedes Jahr verursacht, schreibt das Unternehmen. Bis zu 21 Prozent der Patientinnen mit der aggressivsten Form von Eierstockkrebs haben die genetische BRCA-Mutation.
Bei drei getrennten Rating-Skalen – funktionell, körperliches Wohlbefinden und Symptome – berichteten Frauen mit Keimbahn-BRCA-mutiertem, platinsensitiven, rezidivierten serösen Eierstockkrebs, die den Wirkstoff Olaparib als Erhaltungstherapie erhielten, über eine ähnliche Lebensqualität (Qol) wie Frauen, die ein Placebo bekamen.
Signifikante „patientenorientierte Vorteile“ von Lynparza vs. Placebo beim qualitätsbereinigtem progressionsfreien Überleben (QAPFS) und Zeit ohne Symptome der Krankheit oder Toxizität (TWiST) wurden bis zu 27 Monate nach der Randomisierung beobachtet, sagte AstraZeneca.
Die Ergebnisse zeigten: Es gab keine nennenswerte nachteilige Wirkung auf die Lebensqualität für Patientinnen unter der Erhaltungstherapie mit Lynparza gegenüber Patientinnen unter Placebo, womit die Studie den QoL-Primärendpunkt erreichte; ein mittleres qualitätsbereinigtes progressionsfreies Überleben (QAPFS) von 13,96 vs 7,28 Monaten; sowie eine signifikante Verbesserung der Zeit ohne Symptome von Krankheit oder Toxizität (TWiST) um 13,5 vs 7,21 Monate.
Die Daten ergänzen die bisher berichteten Ergebnisse der SOLO-2-Studie, bei der die Olaparib einnehmende Gruppe ein medianes progressives freies Überleben von 19,1 Monaten gegenüber 5,5 Monaten im Placebo-Arm zeigte.
© arznei-news.de – Quelle: FDA, Juni 2017
EU-Zulassung für Behandlung von platinsensitivem rezidivierenden Ovarialkrebs
09.05.2018 AstraZeneca und Merck haben von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) die Zulassung für Lynparza-Tabletten zur Behandlung von Patientinnen mit platinsensitivem rezidivierenden Ovarialkrebs (Eierstockkrebs) erhalten.
Die Zulassung wurde für Lynparza (Olaparib) Tabletten (300 mg zweimal täglich) für die Erhaltungstherapie bei Patientinnen mit platinsensitivem, rezidivierendem, hochgradigen, epithelialen Eierstock-, Eileiter- oder primärem Peritonealkrebs erteilt, die unabhängig vom BRCA-Status vollständig oder teilweise auf eine platinbasierte Chemotherapie ansprechen.
Wirkstoff
Das Medikament ist ein Poly-ADP-Ribose-Polymerase (PARP)-Hemmer, der Tumor-DDR-Pathway-Abhängigkeiten zur präferentiellen Abtötung von Krebszellen nutzen kann.
Die Zulassung basierte auf zwei randomisierten Studien: Solo-2 und Studie 19, die zeigten, dass Olaparib das Risiko eines Fortschreitens der Erkrankung oder des Todes bei platinsensitiven Patientinnen mit rezidivierendem Ovarialkarzinom im Vergleich zu Placebo verringerte.
Solo-2
Solo-2 ist eine randomisierte, doppelblinde und multizentrische Studie zur Beurteilung der Wirksamkeit von Lynparza im Vergleich zu Placebo als Erhaltungstherapie bei Patientinnen mit platinsensitivem, rezidivierendem oder wiederkehrendem BRCA-mutiertem Eierstock-, Eileiter- und primärem Peritonealkrebs.
Die Studie rekrutierte 295 Patientinnen mit dokumentierten BRCA1- oder BRCA2-Mutationen, die mindestens zwei vorherige Linien einer platinbasierten Chemotherapie erhalten hatten und vollständig oder teilweise ansprachen.
Studie 19
Studie 19 ist eine randomisierte, doppelblinde, Placebo-kontrollierte, multizentrische Studie zur Beurteilung der Wirksamkeit und Sicherheit von Olaparib im Vergleich zu Placebo bei Patientinnen mit rezidivierendem, hochgradig serösem Ovarialkarzinom.
In die Studie wurden 265 Patientinnen aufgenommen, die unabhängig vom Status der BRCA-Mutation mindestens zwei Therapielinien der platinbasierten Chemotherapie und ihr jüngstes Behandlungsschema absolviert hatten.
© arznei-news.de – Quellenangabe: AstraZeneca
Ovarialkarzinom – SOLO-1 (Placebo-Studie): Progressionsfreies Überleben
27.06.2018 AstraZeneca und MSD berichten über positive Ergebnisse der randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Phase III Studie SOLO-1 (391 Patientinnen) zur Wirksamkeit von Lynparza (Olaparib) 300 mg Tabletten.
Frauen mit BRCA-mutiertem (BRCAm) fortgeschrittenen Ovarialkarzinom, die mit Lynparza Erhaltungstherapie – als Erstlinientherapie – behandelt wurden zeigten eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung des progressionsfreien Überlebens im Vergleich zu Placebo. Das Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil von Lynparza stimmte mit früheren Studien überein. Auf der Grundlage dieser Daten planen AstraZeneca und MSD, Gespräche mit den Gesundheitsbehörden über Zulassungsanträge einzuleiten.
Zusätzlich berichten die Unternehmen, dass in der laufenden Phase-III-Studie GINECO/ENGOTov25, PAOLA-1 die Wirkung von Lynparza in Kombination mit Bevacizumab als Erhaltungstherapie bei Frauen mit neu diagnostiziertem fortgeschrittenen Eierstockkrebs, unabhängig von ihrem BRCA-Status, getestet wird. Die Ergebnisse werden für 2019 erwartet.
© arznei-news.de – Quellenangabe: AstraZeneca
Erreicht primären Endpunkt in SOLO-3 bei rezidiviertem BRCA-mutierten fortgeschrittenen Eierstockkrebs
21.12.2018 AstraZeneca und MSD haben positive Ergebnisse der randomisierten, Open-Label-, kontrollierten Phase-III-Studie SOLO-3 mit Lynparza (Olaparib) Tabletten bei 266 Patientinnen mit rezidiviertem Eierstockkrebs nach zwei oder mehr Behandlungslinien bekanntgegeben.
Die Studie wurde in Abstimmung mit der US Food and Drug Administration (FDA) als Post-Approval-Verpflichtung durchgeführt.
Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass Patientinnen mit BRCA-mutiertem (BRCAm) fortgeschrittenen Eierstockkrebs, die mit Olaparib nach zwei oder mehr vorangegangenen Chemotherapielinien behandelt wurden, eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung des primären Endpunktes der objektiven Ansprechrate (ORR) und des wichtigsten sekundären Endpunktes des progressionsfreien Überlebens (PFS) im Vergleich zur Chemotherapie aufwiesen.
Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil von Olaparib entsprachen denen früherer Studien.
© arznei-news.de – Quellenangabe: AstraZeneca
Update 10.04.2019: Die Europäische Kommission genehmigt das Medikament für die Behandlung von BRCA-mutiertem HER2-negativen metastasierenden Brustkrebs.
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