Anti-Parkinson-Mittel
- Wirkung, Indikation
- Nebenwirkungen
- Wirkweise
- Warnhinweise: Gegenanzeigen, Anwendungsbeschränkungen
- Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
News
- 14.04.2024 Subkutane Levodopa-Carbidopa-Infusion bei Parkinson-Krankheit. Sicherheit und Wirksamkeit einer kontinuierlichen subkutanen Levodopa-Carbidopa-Infusion (ND0612) bei Parkinson-Krankheit mit motorischen Fluktuationen (BouNDless)
- 26.01.2019 Levodopa plus Carbidopa haben keinen krankheitsverändernden Effekt bei früher Parkinson-Krankeit … zum Artikel
Wirkung, Indikation
Einordnung unter: Parkinsonmittel, Dopaminerge Mittel, Dopa und Dopa-Derivate.

Wirkstoff: Carbidopa
Wirkung auf Organismus als: Anti-Parkinson-Mittel (hemmt die Verstoffwechselung von L-DOPA).
Medikament ist zugelassen und wird verkauft in Deutschland. Wird in Kombination mit Levodopa gegen die Parkinson Krankheit eingesetzt.
Medikamente, die den Wirkstoff Carbidopa enthalten: Isicom, Dopadura, Duopa, Sinemet, LevoCar, LevoCarb, Levocomp, Numient, Striaton (mit Levodopa); Stalevo (in Kombination mit Levodopa und Entacapon).
Mögliche Nebenwirkungen
Mögliche Nebenwirkungen
Leukopenie, hämolytische und nicht hämolytische Anämie, Agranulozytose, Thrombozytopenie, Anorexie, Gewichtsabnahme, -zunahme,
Halluzinationen, Benommenheit, Verwirrtheit, Albträume,
Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit (sehr selten mit extremer Tagesschläfrigkeit und plötzlichem Einschlafen), Erschöpfung,
Depression, sehr selten mit Selbstmord-Versuchen, Euphorie, Demenz, psychotische Episoden, Antriebssteigerung, Agitation, Furcht, Denkstörungen, Desorientierung,
Kopfschmerzen, gesteigerte Libido, Erstarrung, Krampfanfälle, Dyskinesien (häufiger als bei schnellfreisetzenden Levodopa/Carbidopa-Kombibationspräparaten), Chorea, Dystonien, extrapyramidale und Bewegungsstörungen, Bradykinesie, Parästhesien, Hinfallen, Gangstörungen, Trismus, Ataxie, Verstärkung eines Tremors der Hände, malignes neuroleptisches Syndrom, verschwommenes Sehen, Blepharospasmus (mögliches frühes Anzeichen einer Überdosis), Aktivierung eines latenten Horner-Syndroms, Doppeltsehen.
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Pupillenerweiterung, Blickkrämpfe, Palpitationen, unregelmäßiger Herzschlag, orthostatische Dysregulation, Ohnmachtsanfälle, Synkope, Hypertonie, Phlebitis, Heiserkeit, Brustschmerzen, Dyspnoe, gestörte Normalatmung, Übelkeit, Erbrechen. Mundtrockenheit, bitterer Geschmack, Verstopfung, Durchfall, Sekretion zu großer Speichelmengen, Dysphagie, Blähungen, Dyspepsie, Schmerzen im Magen- Darmbereich, Dunkelfärbung des Speichels, Bruxismus, Schluckauf, Zungenbrennen, Duodenalulzera, gastrointestinale Blutungen, Angioödem, Nesselsucht, Pruritus.
Gesichtsröte, Haarausfall, Exanthem, vermehrtes Schwitzen, Dunkelfärbung des Schweißes, Aktivierung eines malignen Melanoms, Purpura Schoenlein-Henoch, Myospasmus, Harnverhalt, Harninkontinenz, Dunkelfärbung des Harns, Priapismus.
Schwäche, Unwohlsein, Flare-Ups. Veränderte Laborwerte: AP, SGOT, SGPT, LDH, Bilirubin, Blutharnstörungen, Kreationismus, Harnsäure, positiver Coombs-Test. Erniedrigte Hb und Hämatokrit, erhöhter Blutzucker und Urinbefunde (Leukozyten, Bakt., Blut), falsch positiver Test auf Ketonurie, falsch negative Tests auf Glukosurie.
Wirkweise
Der Wirkstoff verhindert selektiv die Umwandlung von L-DOPA zu Dopamin in der Peripherie, da es die Blut-Hirn-Schranke nicht durchdringen kann. Damit gibt es u.a. weniger Neigung zu Tachykardie, Nykturie, orthostatische Dysregulation. Mit der Zugabe von Carbidopa muss weniger Levodopa verabreicht werden, da ohne periphere Decarboxylierungshemmung 95 % des verabreichten Levodopas außerhalb des Gehirns decarboxyliert werden würde.
Warnhinweise
Gegenanzeigen
Carbidopa wird fast ausschließlich als Carbidopa 1H2O in Kombination mit Levodopa verabreicht und hat dann folgende Gegenanzeigen bzw. Anwendungsbeschränkungen:
Nicht anwenden, wenn eines der folgenden Beschwerdebilder vorliegt: Unbehandeltes Engwinkelglaukom, Personen unter 18 Jahre, schwere Herzerkrankung, schwere Herzrhythmusstörungen, akuter Schlaganfall.
Anwendungsbeschränkungen
Beschränkte Anwendung bei: Dyskinesien. Ausgeprägte Schilddrüsenüberfunktion. Sorgfältige Überwachung bei Patienten mit chronischen Weitwinkelglaukom. Patienten auf Anzeichen einer Depression mit Suizidtendenzen überwachen. Tachykardien und Phäochromozytom, schwere Leber-, Nieren- und Bronchialerkrankungen, schwere Störung des hämopoet. Systems, schwere Psychosen. Melanom und melanomverdächtige Hautveränderungen, alle Krankheitszustände, bei denen Sympathomimetika kontraindiziert sind, Gabe von MAO-A-Hemmern. Chorea Huntington.
Bei Schwangerschaft kontraindiziert bzw. strenge Indikations-Stellung. Während der Stillzeit: Strenge Indikations-Stellung und Abstillen.
Arzneimittelwechselwirkungen von Carbidopa
Folgende (möglichen) Wechselwirkungen sollten bei der Einnahme von Carbidopa bzw. der Präparate, die den Wirkstoff enthalten, beachtet werden:
Klinisch bedeutsame Wechselwirkungen:
Antihypertonika: orthostatische Dysregulation möglch;
Trizyklische Antidepressiva: u.a. Hypertonie und Dykinesie (selten);
Anticholinergika: Verschlimmerung unwillkürlicher Bewegungsstörungen, Resorptionsverminderung von Levodopa;
Dopamin-D2-Antagonisten (z.B. Phenothiazine, Butyrophenone, Risperidon), Benzodiazepine, Isoniazid, Phenytoin, Papaverin: verminderte therapeutische Wirkung von Levodopa;
Selegilin: orthostatische Dysregulation;
COMT-Hemmer (Tolcapon, Entacapon): erhöhte Bioverfügbarkeit von Levodopa;
Amantadin: verstärkte Levodopa-Nebenwirkungen;
Sympathomimetika: verstärkte kardiovaskuläre Nebenwirkungen;
Metoclopramid: erhöhte Bioverfügbarkeit von Levodopa/Carbidopa;
Eisensulfat, proteinreiche Diät: verminderte Resorption von Levodopa.