Statine

Herz-Kreislauf-Mittel – Stoffwechselmedikamente – Cholesterinsenker

Statine sind CSE-Hemmer (Cholesterinsyntheseenzymhemmer) / HMG-CoA-Reduktase Hemmer und werden als Cholesterinsenker, Plaque-Stabilisatoren, Immunmodulatoren und bei Krebserkrankungen eingesetzt.

Infos

News zu Statinen

Liste

  • Atorvastatin (Markenname: Sortis)
  • Cerivastatin (Markennamen: Lipobay, Baycol, Zenas)
  • Fluvastatin (Markennamen: Cranoc, Lescol, Locol, Fractal)
  • Lovastatin (Markenname: Mevinacor)
  • Pitavastatin (Markennamen: Livalo, Pitava)
  • Pravastatin (Markennamen: Mevalotin, Pravasin, Pravachol)
  • Rosuvastatin (Markenname: Crestor)
  • Simvastatin (Markennamen: Cholib, Zocor, Zocord)

Hoch dosierte Statine verbunden mit akuten Nierenschäden

Patienten, die hohe Dosen der beliebten Cholesterinsenker einnehmen, genannt Statine, entwickeln wahrscheinlicher Nierenprobleme, sagt eine neue Studie.

Akute Nierenschädigung

Insbesondere wurden jene Teilnehmer, die höhere Dosen der Statine nahmen, zu 34 Prozent wahrscheinlicher wegen akuter Nierenschädigung in den ersten 120 Tagen der Behandlung ins Krankenhaus eingewiesen, verglichen mit ihren Pendants, die niedrigere Dosen einnahmen.

Dieses Risiko blieb zwei Jahre nach Beginn der Behandlung erhöht. Die Befunde erschienen am 19. März in der Zeitschrift BMJ online.

Cholesterinsenker

Statine werden oft verordnet um Cholesterin zu senken, und sie können sehr wirksam sein. Sie haben jedoch auch Risiken, insbesondere Leberschäden, Muskelschmerzen oder Schwäche.

Atorvastatin
Atorvastatin Strukturformel

Ärzte empfehlen gegenwärtig, dass die Patienten einen Leberenzymtest machen, bevor oder kurz nachdem sie mit der Statin-Behandlung beginnen. Das Problem der Nierenschädigung der gegenwärtigen Studie ist jedoch relativ neu.

In der Studie analysierten kanadische Forscher die Krankengeschichten von mehr als 2 Millionen Menschen, 40 jährig oder älter, mit oder ohne Nierenerkrankung, die Statine einnahmen.

Hoch dosierte Statine

Hoch dosierte Statine waren

  • Rosuvastatin (Crestor) bei Dosen von 10 Milligramm (mg) oder höher,
  • Atorvastatin (Lipitor) bei Dosen von 20 mg oder höher und
  • Simvastatin (Zocor) bei Dosen von 40 mg.

Alle anderen Statin-Dosen wurden als niedrige Dosen betrachtet.

© arznei-news.de – Quelle: BMJ, März 2013

Statine + bestimmte Antibiotika können toxische Reaktionen auslösen

Ärzte sollten es vermeiden bestimmte Antibiotika an ältere Patienten zu verschreiben, die Cholesterinsenker einnehmen, sagen kanadische Forscher.

Die Antibiotika Clarithromycin und Erythromycin

Statine werden von vielen Millionen Menschen eingenommen; sie vertragen sich aber nicht gut mit den Antibiotika Clarithromycin oder Erythromycin laut der neuen Studie.

Statine + Antibiotika toxische Reaktionen
Strukturformel eines Statins

Diese zwei häufig gebrauchten Antibiotika hemmen die Verstoffwechselung der Statine und steigern so die Statin-Konzentration im Blut, was Muskel- oder Nierenschäden und sogar Tod verursachen kann, sagen die Forscher.

„Diese Medikamente interagieren und verursachen Patienten Schwierigkeiten“, sagte der führende Forscher Dr. Amit Garg von der Universität Western Ontario in London, Ontario.

Diese ungünstigen Reaktionen sind selten, fügte Garg hinzu. „Den meisten Patienten geht es gut“, sagte er. „Aber insgesamt treten Hunderte vermeidbarer Krankenhaus-Einweisungen auf.“

Behandlungsstrategien

Es ist sicherer für jemanden, der ein Statin einnimmt, sagt die Studie, dass er ein anderes Antibiotikum einnimmt, wie Azithromycin, weil dies nicht den Stoffwechsel von Statinen beeinflußt, wie es Clarithromycin und Erythromycin tun.

Eine andere Strategie ist es, die Einnahme der Statine zu stoppen, bis die Antibiotika-Kur vorbei ist, sagte Garg.

Statin + Clarithromycin / Erythromycin vs. Statin + Azithromycin

Die Studie mit mehr als 144.000 Statin Patienten im Alter von über 65, verglich die Patienten, die Clarithromycin oder Erythromycin einnahmen, mit jenen, die Azithromycin bekamen.

In Bezug auf das absolute Risiko nahm die Wahrscheinlichkeit für einen Nierenschaden um 26 Prozent bei den Patienten zu, die Clarithromycin oder Erythromycin und Statine einnahmen, verglichen mit den Patienten, die Azithromycin und Statine bekamen.

© arznei-news.de – Quelle: University of Western Ontario, Juni 2013

Verbunden mit reduzierter Mortalität bei 4 häufigen Krebsarten?

10.07.2016 Ein hoher Cholesterinspiegel ist mit einer verringerten Mortalität und einem verbesserten Überleben bei den vier häufigsten Krebsarten verbunden laut einer in Frontiers in CardioVascular Biology veröffentlichten Studie.

Übergewicht verbunden mit Krebs

Die 14-Jahre-Studie mit fast einer Million Patienten zeigte, dass die Diagnose eines hohen Cholesterinwerts im Zusammenhang mit einem geringeren Sterberisiko bei Lungen-, Brust-, Prostata– und Darm-Krebs verbunden ist.

Die Entdeckung der Verbindung zwischen Übergewicht und hohen Cholesterinwerten als Risikofaktoren für Krebs war für Forscher und Öffentlichkeit sehr interessant, sagte der leitende Studienautor Dr. Paul Carter von der Aston University. Und noch spannender ist die Annahme, dass, wenn ein hoher Cholesterinspiegel Krebs verursachen kann, dann könnten cholesterinsenkende Maßnahmen wie Statine dieses Risiko verringern.

Die Forscher hatten zuvor einen Zusammenhang zwischen hohen Cholesterinspiegeln und Brustkrebs zeigen können. Tierstudien haben gezeigt, dass die Verabreichung von Statinen gegen hohe Cholesterinwerte das Brustkrebsrisiko reduzieren kann. Die Forscher wollten untersuchten, ob es einen Effekt von hohen Cholesterin auf die Mortalität bei Krebspatienten gibt.

In der aktuellen Studie mit insgesamt 929.552 Patienten hatten 7.997 Lungenkrebs, 5.481 Brustkrebs, 4.629 Prostatakrebs und 4.570 Darmkrebs.

Bindeglied Statine?

Nach Berücksichtigung der Faktoren, die die Sterblichkeit beeinflussen können, einschließlich Alter, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit und den zehn häufigsten Todesursachen im Vereinigten Königreich, fanden die Forscher heraus, dass Patienten mit Krebs weniger wahrscheinlich starben, wenn sie als Diagnose einen hohen Cholesterinspiegel hatten.

Eine Diagnose eines hohen Cholesterinspiegels wurde mit einem 22% geringerem Mortalitätsrisiko bei Patienten mit Lungenkrebs, Brustkrebs 43%, Prostatakrebs 47% und Darmkrebs 30% verbunden.

Dr. Carter sagte: Unsere Forschung legt nahe, dass es eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit dafür gibt, dass Statine diesen Effekt (auch bei anderen Krebsarten) produzieren. Doch dies müssen weitere Studien erst bestätigen.
© arznei-news.de – Quelle: Frontiers in CardioVascular Biology, Juli 2016

Statine mit niedrigerem Infektionsrisiko für Staphylokokken verbunden

12.10.2017 Die Verwendung von Statinen ist mit einem verringerten Risiko für ambulant erworbene Staphylococcus aureus Bakterienämie (CA-SAB), insbesondere bei Langzeitnutzern, verbunden. Dies geht aus einer Studie hervor, die in der Mayo Clinic Proceedings veröffentlicht wurde.

Dr. Jesper Smit von der Aalborg Universität und Kollegen benutzten populationsbasierte medizinische Aufzeichnungen, um 2.638 Erwachsene mit erstmaliger CA-SAB und 26.379 Kontrollteilnehmer zu ermitteln, die auf Alter, Geschlecht und Wohnort in Norddänemark abgestimmt waren (1. Januar 2000 bis 31. Dezember 2011). Statin-Anwender wurden als aktuelle Benutzer (neue oder langfristige Nutzung), ehemalige Benutzer und Nichtbenutzer gekennzeichnet.

Die Forscher fanden heraus, dass aktuelle Statin-Anwender im Vergleich zu Nichtanwendern ein deutlich geringeres Risiko für CA-SAB (adjusted odds ratio [OR], 0,73; 95 Prozent Konfidenzintervall, 0,63 bis 0,84) hatten.

Das bereinigte OR lag bei 0,96 (95 Prozent Konfidenzintervall, 0,6 bis 1,51) für neue Benutzer, 0,71 (95 Prozent Konfidenzintervall, 0,62 bis 0,82) für Langzeitanwender und 1,12 (95 Prozent Konfidenzintervall, 0,94 bis 1,32) für ehemalige Benutzer, alle versus Nichtbenutzer.

Zunehmende Häufigkeit der Statin-Nutzung war mit einem verringerten CA-SAB-Risiko im Vergleich zu Nichtbenutzern verbunden (adjustierter OR, 0,84 [95% Konfidenzintervall, 0,68 bis 1,04] für gegenwärtige Benutzer mit Tagesdosen von 20 bis 39 mg/Tag; 0,71 [95% Konfidenzintervall, 0,58 bis 0,87] für 20 bis 39 mg/Tag und 0,63 [95% Konfidenzintervall, 0,49 bis 0,81] für 40 mg/Tag). Allerdings gab es keine Unterschiede im CA-SAB-Risiko bei einer Zunahme der Dauer des Statingebrauchs.
© arznei-news.de – Quelle: Mayo Clinic Proceedings – http://dx.doi.org/10.1016/j.mayocp.2017.07.008, Okt. 2017

Statine retten Leben von Menschen mit hohem LDL-Cholesterin-Spiegel

22.04.2018 Cholesterinsenkende Medikamente können wahrscheinlicher Leben retten, wenn sie bei Menschen mit einem höheren LDL-Cholesterinspiegel bzw. „schlechtem“ Cholesterin eingesetzt werden laut einer neuen im Journal of the American Medical Association (JAMA) veröffentlichten Studie.

Eliano P. Navarese von der Universität Iowa und Kollegen analysierten 34 Studien mit mehr als 270.000 Teilnehmern. Die Analyse ergab, dass Statine das Sterberisiko eher verringern, wenn der LDL-Cholesterinspiegel 100 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) oder mehr betrug, unabhängig davon, ob sie mit anderen LDL-senkenden Medikamenten eingesetzt wurden oder nicht.

Die Studie zeigt, dass LDL-senkende Medikamente wirksam sein können, um Herzinfarkte und Schlaganfälle bei Menschen mit Risikofaktoren zu verhindern, selbst wenn der LDL-Cholesterinspiegel niedrig ist, aber noch mehr Herzinfarkte und Todesfälle werden verhindert, wenn Menschen LDL-Werte über 100 mg/dl haben, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA. 2018;319(15):1566-1579. doi:10.1001/jama.2018.2525

Belege unterstützen nicht den Einsatz von Statinen bei anderen Erkrankungen als Herzerkrankungen

09.10.2018 Trotz Studien, die einen Nutzen für Erkrankungen jenseits von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD) nahelegen, unterstützen die Belege nicht die Überarbeitung der aktuellen Statin-Verschreibungsrichtlinien laut einer in dem Wissenschaftsmagazin Annals of Internal Medicine veröffentlichten Studie.

Senkung des Cholesterinspiegels

Statine sind eine Gruppe von Medikamenten, die häufig zur Senkung des Cholesterinspiegels im Blut verwendet werden, und ihre Vorteile zur Verringerung des Risikos von Herzerkrankungen und Schlaganfällen sind gut bekannt.

Einige Studien haben gezeigt, dass Statine Patienten mit Nicht-CVD-Bedingungen helfen können, aber die Nachweise sind nicht so eindeutig.

Nierenerkrankungen

Yazhou He und andere Forscher unter der Leitung der Universität Edinburgh analysierten die Ergebnisse von 256 Studien, die den Nutzen der Einnahme von Statinen für 278 Non-CVD-Bedingungen untersucht hatten. Sie fanden heraus, dass Statine helfen können, Todesfälle durch Nierenerkrankungen zu verhindern, was bereits in den klinischen Richtlinien anerkannt ist, aber es gibt keinen eindeutigen Beleg dafür, dass Statine helfen können, die Nierenfunktion zu verbessern.

Krebs, COPD und Alzheimer

Wissenschaftler fanden auch Hinweise darauf, dass Statine helfen können, die Progression von Krebs zu verlangsamen, aber es bedarf weiterer Untersuchungen. Weitere Untersuchungen sind auch erforderlich, um festzustellen, wie Statine das Fortschreiten der COPD-Krankheit und die Alzheimer-Krankheit beeinflussen.

Nach Ansicht der Studienautoren unterstützt das Fehlen überzeugender Belege für einen Zusammenhang zwischen Statinen und Nicht-Herz-Kreislauf-Ergebnissen die Beibehaltung der aktuellen Empfehlungen.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Ann Intern Med. 2018. DOI: 10.7326/M18-0808

Viele ältere Erwachsene nehmen verschriebene Statine nicht korrekt ein

07.11.2018 In einer Studie des British Journal of Clinical Pharmacology mit älteren Teilnehmern, denen Statine verschrieben wurden, waren die Nichteinhaltungs- und Abbruchraten im ersten Jahr hoch.

Unter 22.340 Australiern im Alter von 65 Jahren und älter, die von 2014 bis 2015 mit der Statintherapie begannen, waren 55,1% im ersten Jahr nach Erhalt ihrer Verschreibung nicht therapietreu (nahmen die Statine für mindestens 80% der vorgesehenen Zeit nicht ein) und 44,7% hatten die Behandlung vollständig eingestellt.

Risikofaktoren für Nichteinhaltung und Unterbrechung der Behandlung

Ein Alter von 75 Jahren und älter, Diabetes, Angst und die Einleitung der Statinbehandlung durch einen Allgemeinmediziner (im Gegensatz zu einem Spezialisten) waren mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für Nichteinhaltung und Unterbrechung verbunden, stellten die Studienautoren um Richard Ofori‐Asenso vom Centre of Cardiovascular Research and Education in Therapeutics, Department of Epidemiology and Preventive Medicine, Monash University, Melbourne, Australia fest.

Faktoren für Adhärenz, Therapietreue

Dagegen waren Bluthochdruck, Angina, kongestive Herzinsuffizienz und Polypharmazie (gleichzeitiger Gebrauch von mehr als 4 Medikamenten) mit einer niedrigeren Wahrscheinlichkeit für Nichteinhaltung und Unterbrechung verbunden.

Die Studienergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit von Interventionen zur Verbesserung der Statineinnahme bei älteren Menschen – damit die Vorteile von Statinen realisiert werden können – und die Erkenntnis, dass bestimmte Gruppen zusätzliche Aufmerksamkeit erfordern können, sagte Senior-Autor Professor Danny Liew von der Monash Universität in Australien.
© arznei-news.de – Quellenangabe: British Journal of Clinical Pharmacology – doi: 10.1111/bcp.13797

Erhöhung der Statindosis und der Therapietreue könnte mehr Leben retten

09.12.2018 Tausende von Herzinfarkten und Todesfällen durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen könnten verhindert werden, indem Patienten höhere Dosen von Statinen einnehmen und die Medikamente auf Anraten der Ärzte einnehmen laut einer in der Fachzeitschrift JAMA Network Open publizierten Studie.

Die Einhaltung der lipidsenkenden Therapie ist innerhalb der ersten sechs Monate schlecht, wobei Studien zeigen, dass 40-60% der Menschen sich nicht an die Statin-Verschreibungen halten, schreiben die Forscher.

Die Ergebnisse stammen aus einer Studie unter der Leitung von Forschern des Imperial College London und der University of Leicester, die schätzt, dass 12.000 kardiovaskuläre Ereignisse – wie Herzinfarkt oder Schlaganfall – unter Hochrisikopatienten in Großbritannien verhindert werden könnten, indem Patienten auf hochintensive cholesterinsenkende Medikamente gesetzt und sichergestellt wird, dass sich die Patienten an das richtige Behandlungsschema halten.

Statindosis und Compliance

Es zeigte sich, dass die Patienten, die die höchste Dosis (Intensität) von Statinen einnahmen, um ihren LDL-Cholesterinspiegel zu senken (das „schlechte“ Cholesterin, das sich in den Arterien ansammelt) und vor allem, wer das Medikament auf Anweisung des Arztes (Therapietreue bzw. Compliance) einnahm, die größten Risikoreduktionen für zukünftige kardiovaskuläre Ereignisse erreichten.

Fast 30.000 Patienten, die vor kurzem mit den cholesterinsenkenden Statinen begonnen hatten, wurden hinsichtlich Intensität der Behandlung (Statine allein oder in Kombination mit einem anderen cholesterinsenkenden Medikament namens Ezetimib) und ihre Therapietreue bewertet; und verglichen mit Patienten, die ihre Medikamente zu 80% wie vorgeschrieben einnahmen.

Risiko für erneute kardiovaskuläre Ereignisse

Maßen die Forscher die relative Risikoreduktion im Vergleich zu unbehandelten Patienten durchschnittlich drei Jahre nach der Behandlung, erreichten Patienten mit der höchsten Punktzahl (die auf der höchsten Intensitätsstufe Statine einnahmen und die höchste Compliance hatten) die größte Reduktion des LDL-Cholesterinspiegels und des kardiovaskulären Risikos mit einer 40%igen Reduktion ihres Risikos für kardiovaskuläre Ereignisse.

Im Vergleich dazu hatten die Patienten mit der niedrigsten Behandlungsintensität und schlechter Compliance eine Risikoreduktion von nur 5% im Vergleich zu denen ohne Medikamente.
© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA Network Open (2018). DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2018.5554

Statine verringern braunes Fettgewebe

21.12.2018 Eine im Fachmagazin Cell Metabolism veröffentlichte Forschungsarbeit zeigt, dass Statine das braune Fettgewebe reduzieren.

Miroslav Balaz von der ETH Zürich und Kollegen analysierten Positronen-Emissions-Tomografiebilder von ca. 8.500 Patienten des Universitätsspitals Zürich. Auf diesen Aufnahmen konnten die Forscher sehen, ob die Patienten braunes Fettgewebe besitzen. Die Wissenschaftler erfassten weiterhin, ob die Patienten Statine einnahmen.

Weniger braunes Fettgewebe

Die Befunde legen nahe, dass nicht mit den Cholesterinsenkern behandelte Patienten 6 Prozent braunes Fettgewebe hatten. Mit Statinen behandelte Patienten hatten dagegen nur gut 1 Prozent solches Gewebe.

Aktivität des braunen Fettgewebes

In einer davon unabhängigen klinischen Forschungsarbeit mit 16 Personen an den Universitätsspitälern Basel und Zürich konnten die Studienautoren ausserdem beobachten, dass Statin-Medikamente die Aktivität des braunen Fettgewebes verringerten.

Auch wenn dies ein negatives Licht auf diese Arzneimittel wirft, sollte man „auch in die Waagschale werfen, dass Statine unheimlich wichtig sind zur Prophylaxe von Herzkreislauferkrankungen. Diese Medikamente retten weltweit vielen Millionen Menschen das Leben und werden aus guten Gründen verschrieben“, betont Koautor Christian Wolfrum.

In einer hohen Dosis eingenommen, können sie für bestimmte Patienten das Diabetesrisiko erhöhen, wie in früheren Studien festgestellt wurde. „Möglicherweise hängen diese beiden Effekte – die Verringerung von braunem Fettgewebe und das leicht erhöhte Diabetes-Risiko – zusammen“, vermutet Wolfrum.

Die Forschung sollte die Wirkmechanismen genauer untersuchen und fesstellen, wer von den negativen Auswirkungen betroffen ist. „Möglicherweise könnte man dann mit Ansätzen der personalisierten Medizin der Mehrheit der Patienten weiterhin Statine empfehlen, müsste jedoch einer kleinen Patientengruppe alternative Therapien nahelegen“, schließen die Studienautoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Cell Metabolism – https://dx.doi.org/10.1016/j.cmet.2018.11.017

Zusammenspiel zwischen mediterraner Ernährung und Statinen

28.12.2018 Für Patienten, die bereits einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall hatten, scheint die Kombination von Statinen und einer mediterranen Ernährung die wirksamste Wahl zu sein, um das Sterberisiko zu verringern, insbesondere durch kardiovaskuläre Ursachen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine italienische Studie, die am I.R.C.C.S. Neuromed, Pozzilli, Italien mit über 1.000 Erwachsenen durchgeführt wurde und im International Journal of Cardiology veröffentlicht wurde.

Mediterrane Ernährung

Die traditionelle mediterrane Ernährung ist reich an Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Getreide, Olivenöl, Wein in Maßen, Fisch, wenig Fleisch und wenig Milchprodukte.

Marialaura Bonaccio und Kollegen stellten fest, dass Statine und eine mediterrane Diät zusammengenommen effektiver sind als das eine oder das andere, um das Risiko einer kardiovaskulären Mortalität zu reduzieren. Wahrscheinlich hat eine mediterrane Ernährung die wohltuende Wirkung von Statinen unterstützt, die in der real-life Studie generell in niedrigen Dosen eingesetzt wurden, schreiben die Forscher.

Sie analysierten auch die potenziellen zugrundeliegenden Mechanismen dieses positiven Zusammenspiels zwischen den Cholesterinsenkern und den mediterranen Essgewohnheiten.

Reduktion des Entzündungsniveaus

Die günstige Kombination von Statinen und mediterraner Küche schien eher auf den Cholesterinspiegel zu wirken, indem sie subklinische Entzündungen reduzierte, eine Bedingung, die bei Menschen zu einem höheren Krankheits- und Sterberisiko führt, schreiben die Wissenschaftler.

Dieser Befund ist vor allem vor dem Hintergrund der Beobachtung wichtig, dass eine hohe subklinische Entzündung das Sterberisiko bei Patienten, die bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hatten, verdoppelt hat, schließen die Studienautoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: International Journal of Cardiology (2018). DOI: 10.1016/j.ijcard.2018.11.117

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